Andy Wolf’s Entlassung beim Radio Pilatus gibt Rätsel auf

Als ich am Montagmorgen folgendes im 20 Minuten las, …

… war ich doch ziemlich baff, ja regelrecht entsetzt. Andy Wolf, Moderator und das Urgestein schlechthin des Radio Pilatus, wurde entlassen! Mir kam das vor, wie wenn Nik Hartmann bei SRF 3 auf die Strasse gesetzt würde.

Ich konnte mir im ersten Moment ein Radio Pilatus ohne Andy Wolf gar nicht vorstellen. Mehr noch: Dem Regionalradio wurde gewissermassen das Herz entrissen!

Zugegeben, mein Lieblingsradio ist SRF 3. Es gab aber in der Vergangenheit auch Zeiten, wo ich regelmässig Radio Pilatus und «Andiamo» mit Wolf als Moderator hörte. Wie ich fand, eine gelungene Mischung: Ein Radio hat seinen Moderator gefunden, oder umgekehrt. Für mich war (oder ist) Andy Wolf auch einer, den man im gleichen Atemzug mit Radio Pilatus erwähnt.
Mit diesen schillernden Figuren, und wieder der Vergleich mit SRF3 und Nik Hartmann, identifiziert man in meinen Augen (oder Ohren) auch ein Radio.

Nun aber der Schock: Entlassung! Wie ist das möglich? Wie kann man nur so ein beliebtes Urgestein eines Radios entlassen? Was ist passiert?

Ich twitterte relativ rasch nach der Schock-Lektüre meinen Senf dazu:

Ich kann mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Erklärungen von Radio Pilatus-CEO Joachim Freiberg der wirkliche Grund für die Entlassung von Wolf sein können. Dieser meint nämlich ziemlich dreist, dass Wolf im Umfeld der Digitalisierung und des Online-Journalismus nicht seine besten Talente hat. Dabei ist Andy Wolf auf Facebook und Twitter ziemlich aktiv «unterwegs»…
Deshalb nannte ich das Ganze in meinem Tweet denn auch «die halbe Wahrheit».

Einige Stunden nach dem Absetzen meines Tweets schrieb mir Andy Wolf eine direkte Nachricht via Twitter. Ich nahm dann Kontakt mit ihm auf, und fragte Wolf, ob ich ihm ein paar Fragen zustellen dürfe. Weiter schrieb ich ihm, dass ich diese Fragen und Antworten gerne in meinen Blog stellen würde, um die Sicht der Dinge aus seinem Blickwinkel darstellen zu können.
Andy Wolf liess durchblicken, dass ich mit meiner Vermutung der «halben Wahrheit» richtig liege. Er überlegt sich zudem, auf mein Angebot einzugehen. Weitere Details aus unserer Konversation erwähne ich hier nicht. Denn als Blogger halte ich mich auch an einen Ehrenkodex. Ich möchte das Vertrauen der Menschen nämlich nicht missbrauchen und bringe persönliche Dinge nur im Einverständnis der Befragten und Interviewten in meinem Blog.

Mal sehen, vielleicht folgt in den nächsten Tagen eine persönliche Stellungnahme von Andy Wolf, hier auf meinem Blog. Ich hoffe, es klappt. Denn diese Entlassung gibt einfach Rätsel auf.
Zudem bringt die Stellungnahme der Radio Pilatus AG, welche sie dazu am Dienstag auf ihrer Homepage platzierten, absolut kein Licht ins Dunkel. Wörtlich stand geschrieben: «Wir haben die Rückmeldungen zum Weggang von Andy Wolf zur Kenntnis genommen und verstehen, dass der Entscheid für die Hörerinnen und Hörer von Radio Pilatus überraschend erscheint und Fragen aufwirft. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass personelle Entscheidungen nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden können, da sie die Privatsphäre der Beteiligten betreffen. Andy Wolf hat viel für unser Radio geleistet, dafür danken wir ihm ganz herzlich.»

Das Rätselraten ging erst recht weiter, als heute wieder ein Beitrag über diese spektakuläre Kündigung im 20 Minuten zu lesen war:

Selbst Radiopionier Roger Schawinski hat kein Verständnis für Andy Wolfs Entlassung und hält die Freistellung «abenteuerlich und nicht nachvollziehbar». Es ist gut möglich, dass die Sache noch ein Nachspiel haben könnte. Laut Arbeitsrechtler Daniel Walder ist dieses Vorgehen problematisch. Zumal CEO Freiberg mit seiner «Talentzustands-Aussage» Wolf in kein optimales Licht stellt und dessen weiterer Zukunft nicht sehr zuträglich sein könnte.

So oder so: Diese Kündigung stinkt zum Himmel. Ein Erklärungsbedarf tut deshalb Not: Andy Wolf, in meinem Blog stehen dir Tür und Tor offen. Deine Hörer und ich warten gespannt.

feldwaldwiesenblogger

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