Anti-Minarett-Initiative: Bitte anständig, sachlich und fair bleiben!

Nachdem ich mir das nun eine Zeit lang angesehen habe, muss ich doch auch noch meinen Senf dazu abgeben. Als erstes möchte ich klar stellen, dass ich die Initiative annehmen werde. Als zweites muss ich aber das Initiativ-Komitee und weite Teile der SVP heftig kritisieren: Es ist nun genug scharf gemacht! Und verbietet so schnell wie möglich dieses dumme und einfältige Online-Game!
Man kann nämlich auch anständig und fair Abstimmungskampf machen. Dies vergessen aber immer wieder gewisse Leute, und sie müssen einfach weiter nachtreten. So z.B. ein ganz schlauer wie Prof. Dr. Mörgeli. Er findet dieses Online-Game, in dem der Gamer auf Minarette schiessen kann, überhaupt nicht schlimm und schon gar nicht verbietungswürdig. Ich würde mich ja fragen, was er für Sprüche rauslassen würde, wenn ihm ein Islam-Game mit Ballern auf Kirchtürme zugespielt würde.
Für mich sind reale und praktische Gründe ausschlaggebend für ein Minarett-Verbot, und nicht so hirnverbrannte wie von einigen Exponenten. Aber klar, Ja ist Ja, aus welchen Gründen auch immer (ein bisschen Ja gibt’s nicht!). Ich sehe mich aber trotzdem nicht im gleichen Boot, wo sich die Scharfmacher und Tatsachen-Verdreher befinden.
Der Hauptgrund meines Ja’s ist sicher: So «wie ihr uns – so wir euch». Bedeutet: In einem islamistischen Staat dürfen Christen auch keine Kirchtürme aufstellen. Finde ich auch ok. Hingegen finde ich es nicht ok, wenn gewisse (linke?) Schweizer immer als «Gutmenschen» auftreten müssen, und meinen, wir verletzen permanent gewisse Völker und Religionen. Wir sind auch wer und unsere Kultur und Religion hat auch ihre Daseinsberechtigung. Ein Minarett-Verbot heisst ja nicht, dass Islamisten ihre Religion bei uns nicht praktizieren dürfen. Es heisst nur, dass sie ihre Symbole wie Minarette dort lassen sollen, wo sie hingehören, nämlich in islamistische Staaten. Woher kommt wohl der Satz: Man soll die Kirche im Dorf lassen!? Diese Redewendung erhält so nämlich eine ganz andere Bedeutung. Sie sollen ihre Minarette in islamistischen Staaten lassen, und wir lassen unsere Kirchtürme bei uns. So einfach wäre das, und es würde keinen Staub aufwirbeln.
Die Realität sieht leider anders aus. Scharfmacher, Engstirnige und Rücksichtslose auf beiden Seiten versuchen zu hetzen, zu provozieren und die Menschen vor Ort mit falschen Tatsachen auf ihre Seite zu ziehen.
Was zu einem Abstimmungskampf gehört, ist eben auch die Propaganda. Die hat fair und nicht verletzend und beleidigend zu sein. Es gehört auch dazu, dass Plakate mit kritischem Inhalt nicht einfach verboten werden dürfen. Denn dies ist eindeutig eine Art von Zensur. Diese Zensur betreffs dieser Anti-Minarett-Plakate kam halt wieder mal aus der «Gutmensch»-Seite. Mir gefällt das Plakat auch nicht. Aber ehrlicherweise muss ich zugeben, dass das Plakat keine Regeln verletzt. Ganz im Gegensatz zu dem oben erwähnten Online-Game.
Einen Vorwurf muss ich den Plakatgestaltern trotzdem machen. Der Inhalt enthält nebst der Diskussion um ein Minarett-Verbot nämlich noch etwas anderes: Wie wird in der Schweiz zukünftig mit Menschen umgegangen, welche ein Kopftuch tragen möchten? Diese Frage muss schnellstens wirklich «ganz oben» diskutiert und geklärt werden. Aber eben, der schlaue Prof. Dr. (Name siehe oben) und seine Kumpanen haben das halt nicht zu Ende gedacht. Die kopftuchtragende Frau gehört nun wirklich nicht auf das Plakat und so werden halt schon wieder Tatsachen verdreht.
Ich bitte euch, überlegt euch gut, was ihr am 29. November in die Urne legt. Lasst euch nicht von Scharfmachern beider Seiten verführen.

feldwaldwiesenblogger

In eigener Sache: Wie ich gestern der SonntagsZeitung entnehmen konnte, lässt Gaddafi (oder Qhadafi, was ist eigentlich richtig?) unsere Medien hinsichtlich der Berichterstattung über Libyen überwachen. Ob das auch für Blog’s gilt? Nun, ich frage mich, ob sich Muotathaler Dialektwörter wie «flätt», «hüntsch» oder «sauft» auch in Gaddafi’s Sprache übersetzen lassen?

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