Bischof Huonder und die Crux der Katholischen Kirchenlehre

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Pfarrer Wendelin Bucheli
(Bildquelle: www.nzz.ch)

Der Fall des Bürgler Pfarrers Wendelin Bucheli wirft grosse Wellen, nicht nur in Kirchenkreisen. Die Sachlage ist jedem Interessierten so ziemlich klar: Pfarrer Bucheli segnete letzten Herbst ein Lesben-Paar. Dies löste eine derart heftige Reaktion der Kirchenoberen aus, dass der Bischof von Chur, Vitus Huonder, den Pfarrer zur Demission aufforderte. Ja, Huonder ging sogar soweit, dass er sich mit dem Bischof von Lausanne-Genf-Freiburg einigte, dass Bucheli in dieses Westschweizer Bistum zurückgerufen werden solle. Der Pfarrer wurde dort nämlich vor etlichen Jahren zum Priester geweiht.
Bucheli liess aber verlauten, dass er die Demission nicht einreichen werde. Dabei wird er von der Gemeinde Bürglen unterstützt, Kirchenrat und Gemeinde stehen hinter ihrem beliebten Pfarrer.

Pfarrer Bucheli liess auch durchblicken, dass er nicht mit so einer heftigen Reaktion gerechnet habe. In einem Interview sagte der Priester wortwörtlich: „Ich habe die besagte Segnung vorgenommen, nachdem ich die Anfrage vor Gott geprüft hatte.“ Der Mann machte es sich also alles andere als einfach. Zudem liess er sich auch von erfahrenen Seelsorgern beraten.

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Bischof Vitus Huonder
(Bildquelle: www.nzz.ch)

Zwischenzeitlich liess Bischof Huonder verlauten, dass am 2. Februar ein Gespräch zwischen ihm und Pfarrer Bucheli stattgefunden haben soll. Dabei soll der Bürgler Pfarrer erklärt haben, dass er sich fügen werde und nicht in Bürglen bleiben könne.
In der Pfarrei Bürglen ist man empört über das Bistum Chur, welches den Pfarrer als Lügner hinstellte. Es steht nun Aussage gegen Aussage, die Fronten scheinen verhärteter denn je. Ein klärendes Gespräch tut wirklich not.

Der Zwist spaltet die katholische Kirche: Hier diejenigen, die auf das Kirchenrecht pochen, dort jene, die Homosexuelle nicht diskriminieren.
Die Segnung soll der katholischen Lehre widersprechen, dennoch glaubt Pfarrer Bucheli, dass er nach dem Evangelium gehandelt habe.
Was soll man als mehr oder weniger braver Kirchengänger von der ganzen Sache halten?

Zudem hat die katholische Kirche in Rom mit Franziskus einen Papst, der Hoffnungen schürt. Hoffnungen hinsichtlich Reformen, mehr Öffnung und Menschlichkeit in der Kirche.
Aber wie reformbereit ist Papst Franziskus wirklich? Würde er die Lesben-Segnung in Bürglen gutheissen?

Die überwiegende Mehrzahl der Gläubigen steht nicht mehr in Übereinstimmung mit dem, was die Katholische Kirche lehrt. Im Vatikan verstärken sich zugleich die Widerstände gegen den Öffnungskurs von Papst Franziskus.

Hier stossen wir auf die Crux der Geschichte: Eine Mehrzahl der Gläubigen kann und will viele Lehren der Katholischen Kirche nicht mehr mittragen. Das Beispiel mit den gleichgeschlechtlichen Paaren, die vor Gott auch gesegnet werden möchten, löst bereits eine Riesendebatte aus. Was ist richtig, was ist falsch?

Streng genommen hat der Bischof von Chur richtig gehandelt. Nach der bestehenden Lehre darf keine Segnung von Lesben oder Schwulen vorgenommen werden. Huonder hat eigentlich nichts falsch gemacht. Dennoch erntet er ein Sturm der Entrüstung.
Der Frage „Wieso das so ist?“ gehe ich im nächsten Blogbeitrag nach. Auch der Tatsache, dass der Churer Bischof leider (zu) oft die katholische Lehre über das Evangelium stellt.

feldwaldwiesenblogger

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