Blog-Interview mit Bruno Suter

Am Freitag, 30.4.2010, führte ich nun mit Bruno Suter das im letzten Blogeintrag erwähnte Interview. In seinem Restaurant Hölloch diskutierten wir bei einem sehr interessanten Gespräch meine zehn Fragen. Dabei stellte ich fest, dass Suter vor guten Ideen sprudelt und ein Mann des Wortes ist, der handeln möchte. Er bewies auch ein sehr gutes Allgemeinwissen und weiss sehr wohl, wie die Politik funktioniert. Man spürte beim Gespräch, dass Suter die Menschen gern hat, mit seiner Art ihnen zuhören und auf sie zugehen kann. Zudem stellte ich fest, dass er in seinem Umfeld sozial sehr engagiert ist.

Frage 1:
Bruno, welche Gedanken hast du dir nach dem ersten Wahlgang gemacht?

Bruno Suter: „Ich war enttäuscht über die tiefe Stimmbeteiligung, dass so wenige an die Urne gingen. Vielleicht gehen einige von denen, die nicht beim ersten Wahlgang wählen gingen, beim zweiten Wahlgang an die Urne. Oder viele haben sich einfach politisch ausgeklinkt.“

Frage 2:
Trittst du beim 2. Wahlgang im Juni nochmals als Regierungsrats-Kandidat an?

Bruno Suter: „Das ist noch nicht sicher. Den Entscheid diskutieren wir innerhalb der Mehrheitsparty. Wenn ich antreten sollte, dann würde Gas gegeben. Zum gewählt werden sind die Chancen nicht sehr gut, aber das Resultat war doch beachtenswert.“

Frage 3:
Wenn du jetzt zum Regierungsrat gewählt worden wärst, was hättest du als erstes im Amt getan?

Bruno Suter: „ Zugehört und Fragen gestellt.“

Frage 4:
Dies war ja nun deine vierte Kandidatur. Wann reifte bei dir der Entschluss, als Regierungsrats-Kandidat anzutreten?

Bruno Suter: „ Das war vor zehn Jahren. Ich hatte damals das erste zertifizierte Passivhaus der Schweiz gebaut. Dabei hatte ich viel Ärger mit dem Kanton, insbesondere mit gewissen Ämtern. Dabei ging es u.a. um Probleme mit der Bewilligung der Fenstergrösse.“

Frage 5:
Gab es einen Auslöser oder eine bestimmte Situation, die dich zu den bisherigen Kandidaturen bewogen?

Bruno Suter: „ Der Auslöser war wie bei Frage 4 erklärt, der Bau des Passivhauses und der Ärger darum.“

Frage 6:
Eine Stufe tiefer, Kantonsrat, wäre das etwas für dich?

Bruno Suter: „Kantonsrat bringt nichts, wenn du nicht in einer Fraktion bist. Ohne Mehrheiten ist dort nichts zu bewegen.“

Frage 7:
Habt ihr von der „Mehrheitsparty“ auch ein Programm?

Bruno Suter: „Ein Programm gibt es nicht. Die Mehrheit der Mitglieder kann mit den etablierten Parteien nichts anfangen. Wir von der Mehrheitsparty sind Freigeister und Selbstdenkende, welche mit Parteiprogrammen nichts anfangen können. Bei manchen Fragen liegen wir links, bei manchen rechts. Wir wollen selber Verantwortung übernehmen, sind mit Herzblut engagiert und haben Interesse an Politik.“

Frage 8:
Seht ihr euch als politische Partei?

Bruno Suter: “Wir sehen uns nicht als politische Partei, sondern als lose Gruppierung von selbständig denkenden Leuten, die Interesse haben am öffentlichen Leben und der Politik. Wir sind keine Frustbewegung.“

Frage 9:
Wo müsste deiner Meinung nach der Regierungsrat des Kantons Schwyz den Hebel ansetzen?

Bruno Suter: “Sie müssten regieren, und nicht verwalten. Sie sollten Visionen entwickeln. Nur um Beschlüsse von Bern umzusetzen, braucht es keine Regierungsräte. Der Regierungsrat soll die Verwaltung führen und auch Mut zu Fehlern haben.“

Frage 10:
Welche Politikerpersönlichkeit hat dich bisher am meisten beeindruckt?

Bruno Suter: “Winston Churchill. Nicht nur wegen seinem Spruch ‹No sports!›. Es gibt da eine Anekdote aus dem englischen Parlament. Eine Frau griff ihn damals mal an und sagte zu Churchill: ‹Wenn Sie mein Mann wären, würde ich ihnen Gift geben.› Darauf erwiderte Churchill: ‹Und wenn Sie meine Frau wären, würde ich das Gift nehmen.› Seine Persönlicheit und seine Art Humor beeindrucken mich.“

Bis bald!
feldwaldwiesenblogger

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