Brief aus dem Muotatal

Da die Schwingerei nun seit einiger Zeit ruht, finde ich auch wieder Zeit und Musse, schöne Briefe zu schreiben.

Liebe Migros

Besorgt las ich heute diesen Artikel in der NZZ am Sonntag:

nzz am sonntag_29.11.2015
Bildquelle: NZZ am Sonntag (29.11.2015)

Sie wollen allen Ernstes Erkenntnisse aus der Hirnforschung in die Gestaltung ihrer Läden einfliessen lassen? Mir schwant Übles! Mit Anreizen via unserer Gehirnströme sollen wir künftig um die Regale steuern. Robotergleich uns in den neuen Migros-Filialen bewegen. Da bekomme ich es eindeutig mit der Angst zu tun. Angst vor Manipulation und den Entzug meines freien Willens zur Produktewahl. Bei zukünftigem Betreten ihrer Geschäfte werde ich wohl wegen ihren neurologischen Befunden zu einem willenlosen Konsumenten abgestempelt.
Nein, nein, das führt eindeutig zu weit. Dagegen werden wir uns Kunden zur Wehr setzen! Investieren Sie dieses zum Fenster rausgeworfene Geld lieber in die Verbilligung der Produkte. Damit diese das Niveau von Lidl und Aldi erreichen.

Mit fragwürdigen Grüssen!

*************************

Sehr geehrte SVP

Ihre Klausel der Macht machte mich heute ein wenig stutzig!

svp_29.11.2015
Bildquelle: NZZ am Sonntag (29.11.2015)

Ob ihr Vorgehen bei der Bundesratsersatzwahl vom 9. Dezember nun rechtens, billig oder gar rechtswidrig ist, ist mir schnurzegal. Mir ging es nur um die Frage: Schliesst ihr jeden und jede aus der SVP aus, wenn er oder sie die Wahl annehmen würde, und nicht Aeschi, Gobbi oder Parmelin heisst?
Die Antwort heisst scheinbar JEIN. Sollte Parteipräsident Toni Brunner oder SVP-Übervater Christoph Blocher gewählt werden, gäbe es da, wie man heute in der Zeitung lesen konnte, ein Hintertürchen. Sollte nämlich der Fall der Fälle eintreten, bräuchte es eine Zweidrittel-Mehrheit von zwei Führungsgremien der SVP um die „Klausel der Macht“ ausser Kraft zu setzen.
Faktisch bedeutet das für mich: Das Kandidatenkarussell wurde somit um zwei Personen auf fünf aufgestockt (leider ohne eine einzige Frau…).
Finden Sie nicht, dass das ein wenig nach einem „Buäbätrickli“ riecht?

Stirnrunzelnde Grüsse

*************************

Liebe Bauern

Mir kam heute ein Bild in die Hände:

bauerndemo bern_29.11.2015
Bildquelle: blick.ch

Eure Demonstration in Bern will ich weissgott nicht im Entferntesten kritisieren. Ihr wehrt euch zu Recht gegen die Mächtigen in Bern. Die machen sowieso was sie wollen, und in die EU wollen sie leider auch. Dabei kommen verschiedene Gruppen unter die Räder, eine davon seid ihr Landwirte. Wehrt euch!
Ich habe eigentlich nur eine Frage zu einer bestimmten Person in der Mitte des Bildes: Martin „Muser“ Holdener. Hat der Muotathaler Wetterprophet nebst dem „Meinung geigen“ an die Adresse der feinen Herrschaften ihnen gleich auch noch die Wettervorhersage durchgegeben? Dass dereinst dunkle Wolken über der Schweiz samt einem Donnerwetter aufziehen könnten?

Beste Grüsse

*************************

Grüezi Herr Molina

Was denken Sie sich eigentlich?

juso_molina_29.11.2015
Bildquelle: blick.ch

Burkhalter und Maurer „missbrauchen die Attentate“? Ich bin schockiert über ihre Wortwahl. Oder waren es die Herrschaften vom immer linkeren BLICK?
Jedenfalls geht so was gar nicht. Unsere beiden Magistraten wollen nur das Beste für die Schweiz und missbrauchten, wie Sie es nennen, nicht die schrecklichen Pariser Attentate für ihre eigenen Zwecke. Es geht dabei um den Schutz der Schweiz und deren Bevölkerung. Begreifen Sie das denn nicht?
Es geht nicht nur immer um die Juso und die Linke. Diesmal geht es um Subjekte in der Gesellschaft, welche uns mit terroristischen Mitteln vernichten möchten. Für diesen Kampf brauchen die Bundesräte und ihre Dienste mehr Mittel. Und nicht um irgendwelche Wirrköpfe in ihren Reihen aufzuspüren.
Scheinbar ist ihnen der Ernst der Situation (noch) nicht ganz klar. Ich schiebe das mal ihrem jugendlichen Alter zu. Deshalb: Bitte, werden Sie vernünftig, und erwachsen!

Mit besorgten Grüssen

*************************

feldwaldwiesenblogger

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.