Brünigschwinget: Die Ferienhausbesitzer sind wahre Abzocker

Gestern morgen um 06.00 Uhr fuhren wir zu viert vom Muotathal auf den Brünig, an den traditionellen Schwinget auf dem Brünigpass. Gut gelaunt und den FCL-Match vom Vorabend analysierend (Sind das eigentlich Fans, welche ihre eigene Mannschaft auspfeifen? Beim Schwingen gäbe es das nicht!) trafen wir um 07.15 Uhr auf dem Brünig an. Wie öfters in den letzten Jahren fuhren wir bis ganz nach oben, Abzweigung nach Hasliberg, und dann rechts, um bei den Ferienhäusern zu parkieren. Bis letztes Jahr haben die vereingten Besitzer noch 10 Franken verlangt. Aber dieses Jahr, 2008, 100 % Aufschlag: 20 Franken zum Parkieren! Hammer! Diese Ferienhausbesitzer sind wahre Abzocker geworden (Wollen sie’s der UEFA oder FIFA gleich tun?). Klar muss man dort nicht parkieren, aber die Gratisparkplätze entlang der Brünig-Strasse sind schon frühmorgens besetzt.
Ich meine auch, dass ein Betrag von 10 Franken ok ist, aber gleich so ein Aufschlag. Was ist da bloss passiert? Ferienhausbesitzer sind meines Erachtens meist eher gut betuchte Leute und hätten es wohl kaum nötig, so abzukassieren. Zudem ist ihr Aufwand gering: Ein paar Absperrungen, genügend Parkplatzeinweiser. That’s it. Instandstellungsarbeiten anschliessend sind kaum nötig, da entweder im Wald unten oder auf geteerten oder geschotterten Plätzen um die Häuser parkiert wird. Zudem sind Schwingerfreunde abfallbeswusst. Sie lassen kaum Güsel neben ihren Autos liegen.
Also, was soll das?
Der Gipfel kam dann, als die 20 Franken bezahlt waren. Von der Einkassiererin wurden neben dem Parkplatz-Ticket noch zwei Bratensauce-Beutel ins Auto gereicht! Hä? Da haben wir den Braten oder die Bratensauce? Oder die Verarschung? Wirklich witzig.
Unsere vier Gemüter kühlten sich aber anschliessend beim Morgenkaffee wieder ab und wir genossen einen schönen Tag bei guter Schwingarbeit. Das Wetter stimmte, das Ambiente und ein verdienter Sieger mit Martin Grab. Zudem holten sich unsere Innerschweizer 12 der 18 heissbegegehrten Brünigkränze.
Kurz nach dem Schlussgang gings wieder zum Auto und dann gabs nochmals eine kurze Diskussion um die Abockerpreise. Denn: Auf und um den Schwingplatz waren die Preise den ganzen Tag fair. So kostete beispielsweise ein Mineralwasser nur 3.50 Franken. Die Schwinger und ihre Funktionäre/Organisatoren versuchen auch in der heutigen Zeit dem grossen Geld zu widerstehen. Bravo!
Aber entfernt man sich von den Schwingplätzen, trifft man wieder voll in der Gegenwart ein. Wie gestern, bei den 20 Franken-Parkplätzen.
Als wir die Bratensaucen-Beutel am Abend im Auto wieder erblickten, gabs dann einfach nur noch Gelächter, aber auch Spott und Hohn.

Bis bald!
feldwaldwiesenblogger

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