Bruno Suter und die Alpen-Vuvuzelas

Bruno Suter wurde am vergangenen Sonntag leider nicht gewählt. So wie er gesagt hat, war dies seine letzte Kandidatur für den Regierungsrat.
Was mich einmal mehr sehr nachdenklich stimmt, ist die lausige Stimmbeteiligung von rund 35%. Das kann ja wohl kaum nur an der WM liegen. Sind die Leute so abgestumpft? Politisch desillusioniert? Interessenlos? Gleichgültig? Unglaublich, aber leider wahr.
Das ich mit meinem Blog nur einen kleinen Bevölkerungsteil im Kanton Schwyz erreiche, war mir schon klar. Das aber die «Gute Tat statt Wahlplakat»-Aktion die Leute so gleichgültig lässt, ist bedenklich. Da setzten sich hinter den Kulissen einige emsige Wahlhelfer für eine gute Sache ein, ohne wirklich dafür belohnt zu werden.
Beim Gespräch mit einigen Leuten hatte man den Eindruck, dass Bruno Suter bei der Bevölkerung ankommt. Gingen aber diese Leute wirklich wählen, oder fanden sie Suter und die «Gute Tat-Aktion» einfach nur gut? Wenn dem so ist, müsste man fast resignierend sagen: Man kann machen was man will, es nützt ja eh nichts.
Es nützt dann nichts, wenn viele Leute so denken. Gemeinsam könnte man viel erreichen. Aber eben, auf der Betonung «gemeinsam».
Nun gut, hacken wir das mal zähneknirschend ab und lassen das Thema mal auf der Seite. Mir machte es jedenfalls richtig Spass, mich als Blogger für Bruno Suter und seine Kandidatur einzusetzen. Ich bin von ihm überzeugt und hätte mir sein Wirken im Schwyzer Regierungsrat vorstellen können.

Ich schreite zu den Alpen-Vuvuzelas, mit denen Bruno Suter in dem Sinn nicht viel zu tun hat. Ausser er würde eine spielen.
Zur Zeit ärgern sich ja massig Leute wegen den Vuvuzelas, den Plastiktrompeten an der WM. Meine Meinung ist dazu ganz klar: Andere Länder, andere Sitten. Wenn wir schon immer davon sprechen, dass sich Ausländer bei uns anzupassen hätten, dann haben wir uns in Südafrika auch anzupassen. Die Vuvuzelas sind ein Teil ihrer Kultur und gehören dazu, wie unsere Alpen-Vuvuzelas beim Schwingfest. Alpen-Vuvuzelas? Richtig gehört. Das sind Alphörner und Büchel, denen ich diesen ethnologischen Begriff verpasste. Letzten Sonntag sah ich wieder mal einen Büchel, und da kam mir gleich diese Wortkombination in den Sinn. Ein Büchel ist ebenfalls ein Naturtoninstrument, nur viel kleiner als ein Alphorn.
Vielleicht sind diese beiden Instrumente in den Ohren der Afrikaner auch nur Lärm und Krach. Aber sie gehören zu unserer Kultur, und sie werden bei uns zu den entsprechenden Anlässen eingesetzt.
Genauso verhält sich das mit den Vuvuzelas. Da bin ich mal mit dem Fifa-Boss Sepp Blatter einer Meinung. Die gehören nicht verboten. Soweit kommt’s noch, dass wir den Südafrikanern schon wieder etwas verbieten wollen, was uns gar nichts angeht.
Für die Kritiker sage ich nur: Es gibt an jedem TV-Gerät ein Volumenregler. Man kann den leiser stellen, oder sogar den Ton ausstellen. Fussball kann man nämlich auch ohne Ton gucken. Das ist ja schliesslich und endlich Sport und keine Musikveranstaltung. Zudem: Da lassen wir Schweizer und auch die Deutschen wieder mal so richtig unsere Nörgler-Eigenschaften raus. An allem und jedem wird rumgemeckert.
He Leute, die WM findet in Afrika statt und nicht hier in Westeuropa. Wir haben dort nichts zu melden. Respektiert doch bitte ihren Rhythmus, Sound und ihre Lebensfreude.

Bis bald!
feldwaldwiesenblogger

Ein Gedanke zu “Bruno Suter und die Alpen-Vuvuzelas

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