C.H. – Das Weihnachtsinterview

Ich dachte mir, wenn andere Weihnachtsinterviews machen, dann kann ich das auch. Beispielsweise die Weltwoche: In der Weihnachtsausgabe steckt ein Interview-Sonderheft mit sage und schreibe 28 Interviews. Eines dieser Interviews nervt mich ziemlich: Jenes mit Florian Ast & Francine Jordi. Zugleich müssen die beiden noch die Titelseite dieser Weihnachtsausgabe zieren. In meinen Augen (fast) ein Skandal, und eigentlich ein Grund, das Abo der Weltwoche wieder zu kündigen. Weil heute aber die Weihnachtsfeiertage beginnen, will ich jetzt mal nicht so sein.

Zurück zu meinem Weihnachtsinterview. Kürzlich kaufte ich mir im iTunes-Store die CD (oder sagt man eher die mp3-files der CD?) von C.H.
Aufmerksam auf diese Formation wurde ich ziemlich genau vor einem Jahr, beim Finale der Schweizer Eurovisions-Ausscheidung. Die drei Musiker Nori Rickenbacher, Kisha und Reto Burrell performten mit C.H. den Song «Gib nid uf». Mir gefiel die erfrischende Musik und ihr unbekümmerter Auftritt auf Anhieb. Die drei wurden zwar nicht Sieger, überzeugten dennoch mit ihrer aufgestellten Art.
Die Formation geriet bei mir (leider) in Vergessenheit. Bis vor gut zwei Monaten im Radio auf meinem Heimweg nach der Arbeit der Song «Heiwäg» lief. Es war ein neuer Song von C.H. und zugleich ein Müsterchen der ersten CD, die vor kurzem veröffentlicht wurde. Der Song und der ohrwurm-verdächtige Refrain blieben mir schon nach dem ersten Hören in positiver Erinnerung. Ich wollte mehr solch frischen «New Country» oder «Alpen Country» hören, und freute mich auf die neue CD.

Nach mehrmaligen Hören der Songs, welche mir wirklich ausnahmslos gefallen, entschied ich mich für ein Blog-Interview mit C.H. Ich informierte mich vorgängig etwas auf der Homepage der Formation, und entdeckte beispielsweise, dass C.H. für Country Helvetia steht. Beim Notieren der Fragen lief das wie am Schnürchen. Da ich ja selber Musik mache, kamen mir viele Gedanken und Fragen spontan in den Sinn. Als meine Finger irgendwann nicht mehr über die Tasten flogen, war ich bereits bei elf Fragen angelangt. Kürzen kam gar nicht in Frage. Ich schickte meine Fragen Nori Rickenbacher, welcher mir relativ rasch Antwort gab.
Er erwähnte in seiner Antwort-Email, dass er als «heimatort»-muotitaler meine Fragen natürlich gerne beantwortete. Das freute mich natürlich besonders, und stützte ein mal mehr die These meines Vaters, dass «die halbe Welt aus dem Thal stammt».

Hier also das Blog-Interview mit C.H.:

Frage 1: Ist C.H. eigentlich eine Band, oder nur ein zeitlich begrenztes Projekt?

Nori: nein CH ist def. eine band und kein projekt. wir haben uns seit 2009 getroffen, zusammen komponiert, die cd aufgenommen und werden jetzt auf tour gehen.
wir haben uns als ziel sicher 3 alben gesetzt…es dürfen natürlich gerne mehr werden!

Frage 2: Habt ihr eure Soloprojekte auf Eis gelegt, und widmet euch momentan nur noch C.H.?

Nori: das ist bei uns ein bisschen unterschiedlich. kisha hat ihr soloprojekt ja schon länger auf eis gelegt, kann sich aber gut vorstellen in zukunft wiedermal ein solo album zu veröffentlichen. reto wird nächstes jahr ein neues solo-album rausbringen und ich hab auch schwer vor, wieder an eigenem material zu arbeiten. ich brauche aber noch ein bisschen zeit. momentan hat CH bei uns allen vollste priorität!

Frage 3: Darf man eure Musik «Schweizer Alpen Country» nennen, wie das 20 Min. vor einiger Zeit gemacht hat?

Nori: naja, grundsätzlich darf es jeder so nenne, wie er will! wir haben gemerkt, dass die meisten leute eh nicht, wissen, was man unter new country versteht…
deshalb amüsieren wir uns jeweils auch über solche meldungen 😉

Frage 4: Ich finde euren Sound erfrischend und unverstaubt. Was meint ihr, könntet ihr im Ausland, trotz Schweizer Mundart, Erfolg haben?

Nori: das ist eine gute frage. wenn man die kritiken aus deutschland liest, sollte man denken, dass es durchaus eine möglichkeit gäbe, dort mit mundart fuss zu fassen.
wer weiss, vielleicht übersetzen wir aber unser album auch mal auf hochdeutsch…solche anfragen sind auch bereits eingegangen 😉

Frage 5: Welche Country-Grössen sind eure Vorbilder?

Nori: vorbilder ist vielleicht etwas hochgegriffen. ich würde eher sagen wir sind beeinflusst von country grössen wie keith urban, jewel, lady antebellum und und und…

Frage 6: Zum ersten Mal wurde ich letztes Jahr auf euch aufmerksam, an der Schweizer Eurovisions-Ausscheidung. Seid ihr im Nachhinein froh, dass ihr nicht für die Schweiz antreten musstet?

Nori: hehe…nein nein, wir sind zwar nicht allzu verbissen an die sache rangegangen, wollten dann aber natürlich schon gewinnen, das ist ja auch der sinn der sache.
traurig war aber niemand, dass es nicht geklappt hat. die schweiz hat entschieden und es ist ok so. wir haben uns sehr gefreut für anna rossinelli!
für uns war die teilnahme trotzdem ein riesen gewinn!

Frage 7: Die Idee, auf eurer kommenden Schweizer-Tournee in allen Kantonen der Schweiz aufzutreten, finde ich grossartig. Haben das andere Schweizer Musiker auch schon gemacht?

Nori: das weiss ich ehrlich gesagt gar nicht! wir fandens einfach ne coole idee für eine band die CH heisst! wir hoffen natürlich, dass wir in möglichst vielen kantonen auftreten können. in der westscheiz und im tessin dürfte das nicht allzu einfach werden….wir sind gespannt und freuen uns!

Frage 8: Wie bereitet ihr euch auf diese Schweizer-Tournee vor?

Nori: jeden tag mit whisky gurgeln, viel rauchen und spät ins bett gehn 🙂
nein, das übliche halt. wir werden uns einige spezialitäten für die show ausdenken und dann intensiv mit der ganzen band proben. am schluss sicher noch in grossen hallen,
das ist immer die beste vorbereitung! es wird sicher eine grosse sause!

Frage 9: Auf was dürfen sich die Fans bei der «Tour de Suisse» neben eurer guten Musik noch freuen?

Nori: natürlich auf kisha 😉 und dann werden wir eine super band am start haben. unser repertoire wird sicher noch ein bisschen aufgepeppt und es wird einiges für aug und ohr geboten! die parties werden sicher einzigartig sein, mit div. barständen im saal, atraktionen, einheimischen vorbands usw…wir haben einige ideen!

Frage 10: Sind eure Begleit-Musiker auf dieser Tour immer die gleichen?

Nori: das wird sich noch zeigen. wenn die tour steht werden wir mit allen musikern sprechen und schauen, wer zeit hat alle shows zu spielen. sonst müssen wir halt wie meistens mit sub-musikern arbeiten!

Frage 11: Letzte Frage: Könnt ihr drei eigentlich von der Musik leben?

Nori: bei reto und mir ist das so, schon seit sicher 15 jahren. kisha arbeitet noch ca. 2 tage in der woche, das wird aber hoffentlich bald nicht mehr nötig sein 😉
wir sind alle sehr dankbar, dass wir das privileg haben, von unserer leidenschaft musik leben zu können!!!

Vielen Dank an Nori Rickenbacher für das Beantworten meiner Fragen. Ich wünsche ihm und C.H. schöne Festtage und viel Erfolg im neuen Jahr!


Usum Chäs-Chessi:

Ich weiss, dieser heutige Eintrag zu Heiligabend wird etwas lang. Aber ich will und kann den alljährlichen, vorweihnachtlichen ARM-Ausflug nach Ambri doch nicht vergessen. ARM was? Diese Abkürzung steht für Ambri Revival Muotathal. Dabei handelt es sich um ein paar nicht mehr ganz frische Männer, welche vor etlichen Jahren relativ viel in der Vallascia waren. Heutzutage gibt es längst einen Ambri-Fanclub Muotathal, deren Mitglieder regelmässig Ambri-Spiele besuchen. Wir ARM’s hingegen gehen höchstens noch ein paar Matches besuchen, sicher aber jenen vor Weihnachten.
Gestern war es also wieder so weit: Zu Siebt gings nach Ambri, an ein wirklich geiles Spiel. Ambri, welches schon nach wenigen Minuten 0:2 zurücklag, erkämpfte sich mit viel Kämpfer-Herz und einem Walker-Glücksschuss in der Overtime trotzdem einen viel umjubelten Sieg. Einen Sieg gegen den SC Bern!
Voller Spannung und Freude wurde das Spiel verfolgt:

Nach dem verdienten 4:3-Sieg konnte unsereiner endlich wieder einmal aus voller Brust «La Montanara» singen:

Natürlich gab es nach dem Match die obligate Pizza in Airolo. Es war wie immer ein gelungener und fröhlicher Sportabend.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Bei diesen Revival-Ausflügen fallen auch immer wieder träfe Worte und Sprüche. Müsterchen gefällig? «Spalti Adulti», was das auch immer sein mag. Oder: Fragte unser Chauffeur gestern nach dem Match, ob denn kein Auto käme und er problemlos rückwärts in die Strasse rausfahren kann. Als Antwort erhielt er von ganz hinten: «Ich sehe zwar nichts, aber ich glaube, es ist gut.»

Ich wünsche all meinen Lesern fröhliche und besinnliche Weihnachten!

feldwaldwiesenblogger

Ein Gedanke zu “C.H. – Das Weihnachtsinterview

  1. Heni schreibt:

    Hallo Koni

    Danke für den Beitrag. Fühle mich aber noch als ziemlich frisch….
    War wirklich ein gelungener Ambri-Revival-Ausflug und für nächstes Jahr: reservieren !!!

    Mein Spruch des Tages war:
    «Giovane, giovane, giovane Pestioni……*

    Frohe Weihnachten und ForzAmbri

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