Das «Kasperli»-Theater in der Weltwoche

In der neusten Ausgabe der Weltwoche liess mich ein «irre komischer» Artikel aufhorchen. Andreas Kunz beschreibt darin das Drama um den neuen «Kasperli». Neugierig las ich mich durch den Artikel, und wunderte mich dann doch ein wenig. Denn: Die Weltwoche macht nun ihr eigenes «Kasperli»-Theater.

Die «rechtschaffene» Weltwoche sieht darin ein Vergehen, dass sich ein paar nationale Medienstars um Nik Hartmann am «Kasperli» vergangen haben sollen. Es ist die Rede von Missbrauch, Kopie und Diebstahl von einem nationalen Heiligtum, ohne dass das irgendwie rechtlich korrekt abgeklärt worden wäre. Die einzige Abklärung sei ein Hartmann’scher Brief gewesen, und dies auch nur deshalb, weil scheint’s ein schlechtes Gewissen aufgekommen sei.

Vertreten werden die besagten Medienstars übrigens von der Agentur „Andreas & Conrad“. Da die Weltwoche es nicht für nötig befand, ihnen die Möglichkeit einer Stellungnahme einzuräumen, hatte ich vor, das zu tun.
Ich schrieb deshalb eine nette Email an die erwähnte Agentur.

Guten Tag

Ich wollte nachfragen, ob Sie die Weltwoche-Geschichte rund um den «neuen Kasperli» auch als ein Drama empfinden?
Ist die Story reiner Mumpitz, also «Holzöpfel und Zipfelchappe»? Oder steckt da doch ein klitzekleines Wahrheitskorn drin?

Wissen Sie, ich finde den Moderator Nik Hartmann sonst ein ganz «gmögiger Kerl» und witziger Unterhalter. Ich möchte nur nicht, dass er sich in seinem Eifer «verkasperlt».

Deshalb biete ich Ihnen („Andreas & Conrad“-Agentur) und Nik Hartmann, die Möglichkeit, auf meinem Blog http://feldwaldwiesenblog.blueblog.ch/ zu dieser leidigen Geschichte Stellung zu nehmen.
Was meinen Sie dazu? Nehmen Sie mein Angebot ruhig an, ich beisse nicht!

Zudem: Die Konrad’s müssen doch zusammen halten, ich bin schliesslich auch einer.

Mit freundlichen Grüssen und Tra-tra-trallalla (oder darf ich das ohne Einverständnis des «wahren Kasperli» gar nicht verwenden?)

feldwaldwiesenblogger Koni, Muotathal

Die Antwort der Agentur war leider nur kurz und bündig:
«hallo koni

merci für das nette angebot stellung zu nehmen. ist tatsächlich ein sturm im sirupglas,
wir verzichten darum dankend.

ganz liebe grüsse und weiterhin viel erfolg mit dem blog!»

Etwas enttäuscht war ich schon. Denn ich hätte mir von der Agentur eine schöne Stellungnahme gewünscht.
Ich überlegte kurz, und fand rasch eine Lösung. feldwaldwiesenblogger schlüpfte kurzerhand in die Rolle der Agentur, und verfasste für sie eine Stellungnahme.

«Liebe Weltwoche.

Euer «Kasperli»-Artikel in Ehren, aber das geht zu weit. Auch wenn ihr «Schreibjagd» macht gegen Linke, das Schweizer Radio und Fernsehen, Künstler, und und und. Es hat einfach Grenzen.
Wo kämen wir beispielsweise hin, wenn jeder Künstler, welcher von einem anderen Künstler etwas «covert», neben der Suisa noch die Genehmigung bei der Weltwoche einholen müsste.

Überhaupt: Wieso müsst ihr auch über Kultur und Kulturschaffende berichten? Das ist doch das Hoheitsgebiet der linken Mainstream-Medien, aber ganz sicher nicht jenes von einem SVP-Blatt. In dieses Blatt gehören, wenn überhaupt, nur Storys über Ländlermusik.

Unsere jungen Medienschaffenden, allen voran Nik Hartmann, wollen und wollten nur das Beste. Sie verfolgen dabei hehre Ziele, und meinten, dass es an der Zeit sei, den «Kasperli» wieder zu reaktivieren. Der «Kasperli» begleite die Crew um Hartmann schon durch die Kindheit. Nun sind sie alle erwachsen, und möchten nichts anderes, als den «Kasperli» machen.
Wir sind stolz darauf, dass sie das einerseits gut können, und andererseits bei uns unter Vertrag sind. Hahaha, Spass muss sein, nicht wahr!?

Der «Alt-Kasperli» Jörg Schneider hat übrigens von Nik Hartmann einen schönen Brief erhalten, und antwortete darauf mit einem super-lieben Brief. Also, wo ist das Problem?
Ihr von der Weltwoche wollt den Lesern doch nur alles madig machen mit eurem Gerechtigkeitssinn!

Nun, wir wollen aber nicht so sein, und fragen Sie an, ob eure Hausjuristen die ganze Angelegenheit prüfen möchten? Wir möchten ja nichts «Ungesetzliches und Unmoralisches» auf die Kleinsten loslassen. Aber bitte keine Juristen von der SVP, gell!

Wir betonen zudem, dass wir uns keiner Schuld bewusst sind, und bitten Sie, in Zukunft solche Polemiken sein zu lassen. Denn Ihr Blatt machte schon aus vielen Storys einen Sturm im «Sirupglas», was wir mit grosser Besorgnis beobachten.
Auch wenn einige von uns die Weltwoche heimlich auf der Toilette lesen: Den «Kasperli»-Artikel von Herrn Andreas Kunz haben allesamt die Schüssel runtergespült.

Ihre „Andreas & Conrad“-Agentur»

So, jetzt ist alle klar!?

feldwaldwiesenblogger

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