Das Wesen der Muotathaler

Im heutigen «Boten» schnappte ich folgendes auf:

Das wuchtige Volks-Nein zum «Zusatzkredit Kirchenbrücke» ist, wie der Bote-Schreiberling Franz Steinegger (Nein, nicht der Katastrophen-Fränzel!) richtig bemerkt hat, ein trotziges Nein.
Denn die Brücke ist nun gebaut, und müsste eigentlich logischerweise bezahlt werden.

Jetzt kommt nun das Wesen der Muotathaler ins Spiel: Friedlich, wie sie sind, haben sie dem Projekt zu einer neuen Kirchenbrücke zugestimmt. Denn die alte Brücke musste ersetzt werden, da sie sich in einem schlechten Zustand befand. Zudem war sie auch zu schmal, und nicht gerade fussgängerfreundlich. Das vorgeschlagene Projekt mit einem schönen Holzbogen verzauberte wohl den Wähler, und liess die Kosten auch etwas vergessen. Vor allem aber auch, dass sie eventuell sehr teuer und teurer als budgetiert werden könnte.

Das schmucke Brückchen steht nun schon seit einiger Zeit, und verursacht tatsächlich deutlich höhere Kosten als damals veranschlagt. Es braucht zusätzliches Geld, da man sich mit den Kosten wohl verspekuliert hat.
Das machte denn auch die friedliebenden Muotathaler wütend. Volkes Seele und Stimme wurde zornig, und liess sinngemäss verlauten, dass man die Brücke ja entweder gleich hätte vergolden können, oder dass es eine Betonbrücke auch getan hätte.

Die Projektschöpfer der neuen Brücke, die sich ja wohl ein Denkmal hatten setzen wollen, mussten sich an der Gemeindeversammlung vom letzten Dezember einige Kritik gefallen lassen. Die viel zu teuer gewordene Brücke braucht nun einen Zusatzkredit. Denn sie will ja auch bezahlt sein. Nur: Der Stimmbürger verweigerte sich gestern deutlich der Obrigkeit, und stimmte dem Geschäft nicht zu.
Was für Aussenstehende nicht zu erklären ist, wie Franz Steinegger ja selber «mutmasst», ist für einen Einheimischen für mich sonnenklar. Wir Muotathaler liessen uns noch nie einfach «so» etwas aufzwingen. Auch diesmal von den «Brückenbauern» nicht.

Aber wie weiter? Ich habe folgenden Vorschlag: Die «zu hohe Kosten-verursachenden Kräfte» sollen einen Beitrag zur Zusatzfinanzierung beitragen. Eine Sammelaktion starten, ein Benefiz-Konzert oder einen Heimatabend durchführen.
Denn ich vermute, dass die Stimmbürger mit einem der obigen Vorschläge milde gestimmt werden könnten. Da kann noch so manche Abstimmung kommen: Ein Ja werden die Muotathaler ohne irgendwelches Zutun mit Garantie nicht in die Urne legen.

Übrigens: Diese Brücken-Geschichte beschreibt in meinen Augen recht gut das Wesen der Muotathaler: Friedlich, wenn man ehrlich mit ihnen ist und sie in Ruhe lässt. Wütend und aufbegehrend, wenn sie von der Obrigkeit und den Behörden hinters Licht geführt werden.

feldwaldwiesenblogger

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