Der Endstand meines Schwingerkönig-Barometers

feldwaldwiesenbloggers ESAF-Köngisanwärter-Klassement, oder wie’s Fussballgott schöner ausdrückte, Schwingerkönig-Barometer, kriegt heute seinen Endstand.

Mit dem Schwägalp-Schwinget vom vergangenen Sonntag ging das letzte Kranzfest vor dem Eidgenössischen zu Ende. Man könnte meinen, dass nun alles klar sein sollte.
Ist es aber überhaupt nicht. Die letzten beiden Tage dachte ich hin und her, wog zwischen dem und diesem ab, und kam irgendwie auf keinen grünen Zweig.

Heute frühmorgens, bei der Lektüre des «Boten» las ich ein weiteres Interview mit einem Favoriten für Burgdorf. Matthias Sempach, der sich letzten Sonntag im Leutschenbach-TV hypnotisieren liess, gab auf Simon Gerber’s Fragen-Katalog Red und Antwort.
Bei der letzten Frage «Wer wird Schwingerkönig?» gab Sempach folgendes zu Protokoll:


(Quelle: www.bote.ch)

Sempach geht’s (eigentlich) wie mir. Denn: Es gab diese Saison keinen eigentlichen Überschwinger wie zu den besten Zeiten von Geni Hasler oder Jörg Abderhalden.
Hatte man mal das Gefühl, Matthias Sempach «himself» wäre der Topfavorit, «schiffte» er garantiert beim nächsten Kranzfest ab. Oder auch Bruno Gisler zu Letzt: Nach zwei hintereinander gewonnenen Kranzfesten harzte es eher wieder am NWS-Teilverbandsfest oder auf der Schwägalp.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Den hundert-prozentigen-Schwingerkönig-Tipp kann ich euch heute (leider) nicht präsentieren!

Ich versuchte mir sogar bei den Redaktionären des «Schlussgang» Rat ein zu holen. Aber auf so ein einfaches Frage-Email, wer für sie der oder die Favoriten, oder der oder die Geheimfavoriten wären, kam leider keine Antwort.
Stattdessen versuchen sie lieber den «Schwingfest-Knigge» an den Mann respektive die Frau zu bringen. Wie schlau ist das denn!?


(Quelle: www.tagesanzeiger.ch)

Ich meine, das ist (nicht nur) gut, aber recht. Lest selber, der Artikel erschien auf www.tagesanzeiger.ch: Schwingfest-Knigge: Cüpli und «Stögelischuhe» verboten

Aber, braucht’s das wirklich? Das versteht sich doch von selbst, dass es an einem Schwingfest anständig zu und her geht, und dass man an einem ganztägigen Outdoor-Anlass dementsprechende Kleidung trägt. Oder, irre ich mich vielleicht?
Die Tagi-Brüder und Schwestern hätten lieber einen Knigge für saumässige Fussballfans verfasst, und nicht die salbungsvollen Worte von Schlussgang-Redaktionsleiter Manuel Röösli nachgebetet. Man könnte ja meinen, die Schwinger und die Festbesucher wären an einer «Sektenveranstaltung» und haben sich alle furchtbar lieb…

Nun lasse ich die Katze aber trotzdem aus dem Sack, und präsentiere euch meinen persönlichen Schwingerkönig-Barometer.

ESAF-Köngisanwärter-Klassement, Endstand (20.8.2013):

1. Christoph Bieri
2. Kilian Wenger
3. Matthias Sempach
4. Christian Stucki
5. Bruno Gisler
6. Arnold Forrer
7. Philipp Laimbacher

Geheimfavorit 1: Philipp Laimbacher
Geheimfavorit 2: Simon Anderegg

Wie ihr seht, würde ich am meisten Geld auf den Aarwangener Christoph Bieri setzen.


(Bildquelle: www.esv.ch)

Warum? Bauchgefühl einerseits, weil er für mich der «Kilian Wenger von vor drei Jahren» ist. Unverbraucht und in Topform. Unlängst gewann er das NWS-Teilverbandsfest mit sechs siegreichen Gängen (u.a. gegen Matthias Sempach und Bruno Gisler!) und verzichtete nun laut einem NZZ-Artikel auf das Schwägalp-Schwingfest.
Zitat NZZ: «Er (Christoph Bieri, Anmerkung der fwwb-Redaktion) entschied aber schon Anfang August nach dem Sieg am Nordwestschweizerischen, dass die Form stimme und er auf weitere Feste verzichte.»

Eigentlich müsste ich Bieri, so wie ich seine Barometer-Klassierung beschreibe, als Geheimfavoriten Nummer eins führen. Tue ich aber nicht. Für mich ist ein Geheimfavorit ein Schwinger, welcher erbt, wenn die sogenannten Topfavoriten straucheln.
Und da ich Philipp Laimbacher an letzter Stelle meines Köngisanwärter-Klassementes setzte, kann und darf ich ihn zum Geheimfavoriten einstufen. Natürlich ist der Wunsch der Vater des Gedankens (oder so ähnlich), und mein Innerschweizer Herz heraus zu spüren. Zutrauen tue ich Philipp aber trotzdem aus neutraler Sicht einiges, wenn er fit ist.

Und sonst? Michael Bless habe ich wieder rausgekippt. Aus einer Laune heraus habe ich ihn letztes Mal in mein Klassement aufgenommen. Sein sechster Rang auf der Schwägalp liess mich aber wieder an seinem Format zweifeln…

Auch über Bruno Gisler habe ich mir den Kopf zerbrochen. Fast hätte ich ihn an Stelle von Christoph Bieri auf die Poleposition gesetzt. Aber seine drei gestellten Gänge auf der Schwägalp liessen mich wieder etwas zweifeln.
Pokerte wohl Bruno ein wenig? Beim Interview des SRF auf der Schwägalp machte er einen absolut zufriedenen Eindruck, wie wenn er am Sonntag sich bewusst zurückgehalten hätte…

Bei Arnold Forrer stimmt die Form sicher (4. Schwägalp-Sieg!). Aber für einen Tag…
Der «NOS-Oldie» wird aber wegen seines «biblischen Schwingalters» während den beiden Tagen «beissen» müssen. Trotzdem: Er ist für mich der einzige gemeldete Nordostschweizer, welcher das Format hätte, Schwingerkönig zu werden.
Eigentlich ist Philipp Laimbacher bei den ISV-Cracks sein Pendant: Dort mache ich nur ihn aus als Königsanwärter.

Wer Matthias Sempach wohl als zweiten Innerschweizer gemeint hat (siehe oben, die heutige Schwingerkönigsfrage des Boten)?
Adrian Laimbacher? Martin Koch? Oder gar Martin Grab? Ich kann mir eigentlich keiner der drei Herren vorstellen… Schön wär‘s trotzdem!


(Bildquelle: www.schwingenonline.ch)

Kilian Wenger? Sollte Christoph Bieri straucheln, stünden für mich gleich drei Berner parat. Am meisten Chancen räume ich Wenger ein. Vor allem, weil er letztes Jahr im Muotathal gewonnen hat. Nein, Spass bei Seite. Seine diesjährige Saison war unbestritten sehr stark, sicher die beste als König.
Die nächst platzierten Matthias Sempach und Christian Stucki haben in meinen Augen nur leicht minimere Chancen als Wenger. Beide scheinen mir auch fit, voller Tatendrang und bereit für «ihr Berner Eidgenössisches».
Kilu hat nur deshalb die Nase etwas vorne, weil er schon mal Schwingerkönig wurde. Er muss (eigentlich) nicht, er darf. Die beiden anderen, Mättu und Chrigu, müssen zwar auch nicht, aber möchten endlich…

Geheimfavorit Nummer 2, Simon Anderegg. Bei ihm habe ich einfach so ein Gefühl, dass er…
… wenn die anderen sieben scheitern sollten, könnten, müssten…

Ich sage euch Leute, die Spannung wächst mit jedem Tag. Ich freue mich riesig auf das Fest, welches ich auch live vor Ort miterleben darf. Ich bin mir ziemlich fast sicher, dass einer der obigen sieben (acht) Herren am Sonntag, 1. September zum neuen Schwingerkönig ausgerufen wird.


(Quelle: Onkel Walter)

Ich werde Onkel Walter und seine drei Kollegen ans ESAF begleiten. Irgendwer muss doch denen ihr Proviant trinken und essen. Zudem muss ich auf die vier Herren im gesetzteren Alter aufpassen, dass sie am Abend nicht zu fest Gas geben.
Denn, wehe wenn sie losgelassen in Burgdorf… da bleibt kein Auge trocken und kein Glas mehr voll…

feldwaldwiesenblogger

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