Die Auslandschweizer sind die wahren Schweizer!

Gestern abend machten wir mit der Jazzband Musik auf dem Gotthard-Pass. Wir spielten für eine Gruppe Auslandschweizer, welche von New Glarus (Wisconsin, USA) sind. Diese Gruppe, die meisten schon etwas ältere Semester, machen zur Zeit einen zweiwöchigen Trip durch die Schweiz.
Neben uns spielte noch eine Schwyzer-Örgeli-Formation vom Kanton Uri.
Dabei entpuppten sich die Amerika-Schweizer als echte Partylöwen. Da wurde mitgeklatscht, gejohlt und auch das Tanzbein geschwungen.
Als kleiner Höhepunkt formierte sich aus dieser Gruppe eine Jodlerformation und sie gaben Jodellieder zum Besten, grad so wie wenn sie immer hier gewohnt hätten. Einige sprachen kaum mehr Deutsch, aber gejodelt wurde aus voller Kehle in Schweizer Mundart.
Das sind wirklich wahre Schweizer! Nachfolgend ein kleiner Eindruck.

Nach diesem freudigen Anlass kann ich mir einfach nicht einen Seitenhieb auf die SVP verkneiffen. Sie lärmen sich als die wahren Schweizer. Buah, da habe ich nach dem gestrigen Abend nur ein müdes Lächeln übrig. Dieser selbstgefällige SVP-Klub hat ja keine Ahnung, was es bedeutet Heimat zu bewahren und das mehrere Tausend Kilometer entfernt. Diese netten Amerika-Schweizer zeigen keinen so verbissenen Charakter wie die Rüppel-Brüder der SVP-Spitze.
Zu allem Übel und Elend weht der Partei-Spitze nun aus meiner Heimat- und Wohngemeinde Muotathal ein steifer Wind entgegen. Nationalrat Peter Föhn erinnert ans Wahlversprechen. Wie recht er doch hat! Kaum sind die Herren in Amt und Würde, vergessen sie wieder das lästige Volk. Es wird politisiert grad wie’s ihnen in den eigenen Kram passt.
Ich will mich nicht als SVP-Freund outen, ich bin eher das Gegenteil davon. Aber in diesem Punkt muss ich unserem Nationalrat schon recht geben. Wenn man für eine Meinung oder Ansicht gewählt wurde, dann soll man die auch gefälligst in Bern vertreten.
Zudem meinte er, wenn dann durch andere Gruppierungen und Parteien doch ein Referendum gegen die Personenfreizügigkeit zustande kommt (wörtlich zitiert aus der SonntagsZeitung): «Wird die SVP dann ohne Meinung dastehen, wie jene, die wir genau deswegen immer verhöhnen?»
Das mit dem Verhöhnen ist einfach gut. Da spricht doch mal ein «Hardliner», wie’s Föhn ist, Klartext. Man kann seine Meinung hart vertreten, soll aber trotzdem fair bleiben und seine Gegener nicht verhöhnen.
Die SVP hat den Bogen schon lange überspannt: Dissidenten gründeten unlängst eine eigene Partei und bei der Basis rumorts. Auch dort hat es immer noch anständige Leute.
Toni Brunner und Christoph Blocher: Überlegt euch mal, was ihr wollt und wie glaubwürdig ihr noch immer seid! Eigentlich müsstet ihr beiden die Konsequenzen ziehen.

Bis demnächst!
feldwaldwiesenblogger

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