Etwas frustriert nahm ich letztes Wochenende zur Kenntnis, dass Herr und Frau Schweizer überdeutlich nicht gefragt werden wollen, wenn’s um Staatsverträge geht.
Mein «Lieblings-Journalist» Urs Paul Engeler bringt’s denn in einem flammenden Kommentar, «Wischiwaschi-Widerstand», in der aktuellen Weltwoche-Ausgabe auch ziemlich auf den Punkt.
Die SVP und deren Oppostion verkommt zu einem Witzchen, oder gar zu einem lauen «Fürzchen». Scheinbar sind die Schweizer in Sachen direkter Demokratie in der Aussenpolitik müde geworden, und wollen nun endgültig die Parlamentarier in Bern droben machen lassen.
Ich sehe das anders, wie auch Herr Engeler. Aber es ist halt nun Fakt.
Meine Wenigkeit ist jetzt aber nun konsequent, und möchte in Zukunft auch nicht mehr wegen so einer Lappalie wie einem EU-Beitritt befragt werden. «Unsere» Parlamentarier wissen, was zu tun ist, und entscheiden schon richtig.
Denn in Sachen Aussenpolitik kommen wir, also das gemeine Volk, sowieso nicht mit. Wir verstehen und begreifen es einfach nicht. Ich glaube es jetzt endlich.
Also bitte: Belästigt uns nicht mehr mit aussenpolitischen Fragen, und handelt mit allen möglichen Staaten und Organisationen Verträge aus. Aber verschont uns hinterher mit Abstimmungen dazu, da uns von vorneherein die «Dossier-Kenntnis» fehlt.
Unsere direkte Demokratie darf man ruhig zu einer indirekten abstufen, grad so wie’s die Rating-Agenturen mit den Banken und den «Armenhäusern Europas» tun.
Ich habe es nun auch satt, zu allem und jedem befragt zu werden. Ich will zu aussenpolitischen Fragen in Ruhe gelassen werden. Ja, Politik ist sowieso nichts für unser eins. Ich bezahle gerne mittels Steuereintreibung die hoffentlich steigenden Kosten, die unsere Aussenpolitik in Zukunft verursachen wird.
Wir können’s eh nicht ändern. Ich schlage vor, dass wir gleich ungefragt der EU beitreten sollen. Es kommt uns eh gleich teuer, ob wir dabei sind oder nicht, und verursacht erst noch keine Kosten wegen einer überflüssigen Abstimmung.
Zudem könnten wir in Zukunft in Europa ohne blöde Zollkontrollen von einem EU-Land zum anderen pilgern.
Also: Ein EU-Beitritt müsste auch nicht mehr vors Volk, und ich habe mir mit meinen obigen Zeilen den Frust über den direkt-demokratischen Überdruss von der Seele geschrieben.
feldwaldwiesenblogger