Elf Fragen an Polution

Und schon wieder gibt’s ein Blog-Interview! Diesmal hatte ich die Ehre, mit der Muotathaler Hardrock-Band Polution ein Interview zu führen.

Da Polution ebenfalls vor einem CD-Release stehen, wie meine letzten Blog-Gäste, die dustyboots, war’s für mich an der Zeit, den fünf Jungs aus Muotathal und Illgau ebenfalls meine berühmt (berüchtigten) elf Fragen zu zustellen.

Meine Aufmerksamkeit weckte vor allem ein Artikel, welcher unlängst im Bote der Urschweiz erschien (siehe dazu unten auch bei Frage 5):

Meine Fragen kamen bestückt mit interessanten Antworten und Aussagen zurück. Besten Dank an die Musiker von Polution!

Polution veröffentlichen mit „Beyond control“ bereits ihre zweite CD. Dass hinter so einer CD ein Berg Arbeit steckt, habe ich bei diesem und jenem Bandprojekt selber hautnah miterlebt. Dass dabei viel Herzblut investiert werden muss, steht eigentlich ausser Frage. Ohne diesen „Betriebsstoff“ würde so ein Ding wahrscheinlich gar nie zu Stande kommen.

Ich staune dabei immer wieder, wie viel Zeit und Arbeit Musiker wie die Polution in ihr liebstes Hobby, die eigene Band stecken. Eine Band mit Coverversionen und Auftritten gibt schon ein Haufen Arbeit. Wenn dann aber noch an eigenen Songs gearbeitet wird, welche irgendwann auf eine CD gebannt werden möchten, dann benötigt das ungleich mehr Zeit und Aufwand. Deshalb geniessen Bands wie Polution meinen grössten Respekt.

Wie immer interessieren mich die Menschen und ihre Motive, die hinter irgendetwas stehen. Dabei probiere ich meine Fragen so zu formulieren, dass meine Interview-Gäste frisch von der Leber weg erzählen können und dürfen.

Meine Absicht ist es auch, die Antworten oder Aussagen möglichst unverändert wider zu geben. Deshalb wird der eine oder andere staunen ob der Schreibweise der Polution-Antworten: Sie wurden durchs Band in „kleinschrift“ gehalten, ohne Grossbuchstaben. Ich liess es so stehen, ebenfalls die „Sonderzeichen“ wie „:-)“. Ich finde, es gibt dem ganzen eine persönliche Note!

Frage 1:
Wie ich mitbekommen habe, tauft ihr am 9. Juni eure neue CD «Beyond control». Verratet ihr mir schon, wer die «Plattengotte» und wer der «Plattengötti» sein wird?
wir wissen auf alle fälle schon, wer die gotte und der götti sein wird. jedoch verraten wir dies noch nicht. 🙂 dafür bitten wir um verständnis. 😉

Frage 2:
Darf man sich an der Plattentaufe im Restaurant Rose (Ibach) auf Überraschungen gefasst machen?
wahrscheinlich werden unsere neuen bühnenkostüme mit den glitzersteinchen sehr überraschen. 🙂 nein, spass beiseite.
da wir immer noch mitten in den vorbereitungen für die plattentaufe sind, können wir momentan noch keine genauen auskünfte über den ablauf bekanntgeben.
wir sind noch mit so vielen dingen beschäftigt.. aber das eine oder andere wird die leute sicher noch überraschen.

Frage 3:
Wie lange habt ihr am zweiten Silberling gearbeitet?
nach der veröffentlichung der ersten scheibe hatten wir relativ viel um die ohren. viele konzerte, die tour mit shakra usw. somit hat sich die neue scheibe ca. über die letzten zweieinhalb jahre entwickelt, plus die aufnahmezeit von einem monat, die mixes, mastering und grafikarbeiten. die technischen probleme nicht mit eingerechnet. 🙂 somit kann man fast von drei bis dreieinhalb jahren ausgehen.

Frage 4:
Eure Debut-CD «Overheated» wurde damals von Tommy Vetterli produziert. Bei «Beyond Control» fungierte Ralph Zünd als Produzent. Inwiefern unterscheidet sich die Arbeitsweise dieser beiden Herren?
da gibt es verschiedene punkte. bei der ersten scheibe haben wir alles digital aufgenommen und waren natürlich sehr unerfahren, wobei uns tommy vetterli sehr viel beibringen konnte. auch wurde dabei jeder für sich einzeln aufgenommen und schlussendlich alles übereinandergelegt. somit entstand dann das «gesamtbild».
bei der neuen cd haben wir uns für eine analogaufnahme (alles auf band wie früher) entschieden, und zusätzlich alle instrumente gleichzeitig eingespielt. eigentlich so, wie es früher und auch heute je länger je mehr wieder gemacht wurde und wird. das ist sozusagen die amerikanische art, eine cd aufzunehmen. die analogtechnik, sowie das gemeinsame einspielen, machen die ganze sache viel lebendiger und somit auch druckvoller. es ist zwar sehr aufwändig und schwierig, aber schlussendlich entscheidet das endprodukt, und das ist super.

Frage 5:
Laut «Bote»-Bericht vom 2.5.2012 habt ihr mit «Reduced to the max» den Konsens gefunden? Wie ist das eigentlich zu verstehen?
wir sind eine band, die nicht besonders auf schnickschnack steht. sei es bei überproduzierten songs mit synthis usw. wir wollen das was wir auf cd haben, auch live spielen können. das in bezug auf technische möglichkeiten, sowie auch die spielerischen. heutzutage ist es oft so, dass auf cd’s im hintergrund noch ein streichorchester oder so ähnlich zu hören ist, und live einfach nichts von dem vorhanden ist. oder man hört auf der cd fünf gitarren und live sind es zwei. dadurch werden immer irgendwelche sounds und eindrücke verfälscht, und das wollen wir nicht.
das gleiche gilt auch für unser auftritt an sich. wir gehen so auf die bühne, wie wir auch nach der arbeit oder in der freizeit rumlaufen. wir brauchen nicht irgendwelche nietenbänder, perücken und schminke, oder ähnliche sachen.
vielleicht haben wir da eine eigenart an uns, welche nicht allen passt. aber uns passt sie.

Frage 6:
Kann man sagen, dass ihr auf der neuen CD «back to the roots» gegangen seid, also zurück zum guten alten Rock’n’Roll?
rock’n’roll ist ein sehr grosser begriff. die art, wie wir musik machen ist sicher purer rock’n’roll (siehe auch antwort zu frage 5).
aber stilistisch sind wir relativ breit gefächert, was sicher damit zusammenhängt, dass wir bei der neuen scheibe jedes stück zusammen geschrieben haben und somit jeder seine musikalischen vorlieben mit einbringen konnte. am besten kauft sich jeder eine scheibe von uns, und bildet sich seine meinung selber.

Frage 7:
Was sind eure Erwartungen zum Release von «Beyond control»?
das ist eine sehr schwierige frage. wir denken oder hoffen zumindest, dass wir mit der sehr grossen unterstützung unseres schweizer vertriebes «nonstopmusic» und unseren partnern in der promotion usw. schon etwas erreichen können.
was wir wirklich unserem vertriebspartner zu verdanken haben ist, dass unsere scheibe in allen exlibris- sowie media markt-fillialen in der schweiz erhältlich sein wird. das ist bei weitem nicht bei allen neuerscheinungen so. dadurch erhoffen wir uns schon etwas mehr aufmerksamkeit in der schweizer musikszene.
ansonsten erhoffen wir uns, dass möglichst viele leute freude an der neuen scheibe haben werden, und wir viele konzerte spielen und evtl wieder auf tour gehen können.

Frage 8:
Seid ihr eigentlich bei einer Plattenfirma unter Vertrag?
ja, wie die erste cd «overheated» erscheint auch das neue album «beyond control» bei «unserem» label escape music ltd. aus england.
bis jetzt haben die gute arbeit geleistet, und wir hoffen, dass es so weitergeht.

Frage 9:
Was meint ihr, wird die zweite CD noch grössere Wellen werfen, als die erste?
das ist momentan noch schwierig zu sagen. obwohl die ersten reviews schon im internet zu finden sind, und das schon über einen monat vor dem eigentlichen release-date. somit könnte schon das eine oder andere mehr daraus entstehen.

Frage 10:
Wie sieht’s mit der Konzert-Planung aus: Openairs, kleine Club-Gigs oder gar wieder eine kleine Europa-Tour wie anno 2009 ?
wir sind momentan noch recht stark mit der promo für die cd beschäftigt, wobei natürlich auch die konzertbewerbungen darunter fallen.
d.h., wir schreiben die verschiedensten veranstalter an, und hoffen auf möglichst viele rückmeldungen. wir sind froh über jedes angebot, sei es openair, club, bikerparty, europatour oder noch weiter. 🙂 auf alle fälle können wir uns eine tour wieder sehr gut vorstellen.

Frage 11:
Wie sieht eigentlich euer zeitlicher Aufwand aus: Arbeitet ihr wegen «Polution» teilweise schon gar nicht mehr zu 100% in euren angestammten Berufen?
da man in der musikbranche sowieso nichts verdienen kann, und so eine cd-produktion mit allem drum und dran ca. 50’000.- franken kostet, können wir uns weniger zu arbeiten gar nicht leisten. wir haben auch leute mit eigenem geschäft in der band, welche sozusagen mehr als 100% arbeiten. 🙂
ein traum wäre es auf alle fälle, von der musik leben zu können. aber da warten wir mal ab, was sich mit der neuen scheibe so entwickelt. 😉

Weitere Infos über Polution finden sich auf ihrer Homepage: www.polution.ch
Ich wünsche den fünf „Rockern“ von Polution alles Gute für die Zukunft!

feldwaldwiesenblogger

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