Gedanken und Fragen zu einer Zusammenarbeit mit einer Sport Management-Firma im Schwingsport

Momentan beschäftigt mich das Sport Management im Allgemeinen und im Besonderen im Schwingsport.
Dabei stelle ich mir einige Fragen, und möchte erfahren, ob und wann es Sinn macht, dass ein Schwinger mit einer Sport Management-Firma zusammen arbeitet. Und: Was kann er dort erwarten, was wird ihm dort angeboten? Ist es für einen Schwinger lohnenswert, einerseits finanziell, andererseits auch aus sportlichen Gründen? Würde beispielsweise ein Sportmanager einem Schwinger empfehlen, sich so einer Firma anzuschliessen?

matthias siegenthaler_nach schwarzsee-sieg

Auch wegen ihm habe ich mir diesbezüglich ein paar Fragen gestellt: Der Berner Spitzenschwinger Matthias Siegenthaler teilte diese Woche auf seiner Facebook-Seite mit, dass er die Zusammenarbeit mit Fox Sport Management (fox sm) in beidseitigem Einvernehmen per sofort beendet. Er erklärte weiter, dass er sich letztes Jahr dieser Marketingagentur anschloss, um so den Umgang der Sponsoren zu professionalisieren und interessante Partner zu finden, welche ihn in seinem Sport unterstützen. „Leider ergab sich bis heute keine erfolgreiche Zusammenarbeit“ bemerkte Siegenthaler dazu.
Weiter schreibt der Emmentaler: „Ich konnte mein Umfeld aus eigenen Bekanntschaften und Beziehungen über mehrere Jahre aufbauen, und bemerkte dabei, dass eine Marketingagentur wie fox sm nicht zu meiner Person passt.
Ich hatte Glück und kann heute auf seriöse Sponsoren und Gönner zählen, die mich tatkräftig unterstützen. Das ermöglicht mir ein tolles Umfeld, wo ich den Sport, Beruf und Familie unter einen Hut bringe.“

Was meint ein Fachmann zu so einem Fall?
So wie es bei Mattias Siegenthaler aussieht, legt er sehr viel Wert auf sein Umfeld. Ihm sind persönliche Bekanntschaften und Beziehungen wichtiger, als eine professionelle Marketingfirma. Er arbeitet nach seinen Angaben auch erfolgreich mit eigenen „Connections“ zusammen.

Es scheint auch, dass sich der erfolgreiche Sennenschwinger bei der erwähnten Marketingagentur nicht richtig wohl fühlte, respektive keine erfolgreiche Zusammenarbeit möglich war. Was könnten die Gründe sein, dass eine fruchtbare Zusammenarbeit nicht möglich war? Der falsche Produktemix, das falsche Herangehen an den Schwinger, oder auch die zu „sterile Welt“ einer Sport-Marketingagentur?

Mich würden die Meinung und die Aussage eines Sportmarketing-Profis zu meinen Fragen und Gedanken sehr interessieren. Ich habe deshalb auch schon Recherchen und Anfragen gestellt, leider aber noch keine Antworten bekommen. Sobald ich mehr in Erfahrung bringen kann, informiere ich hier wieder.

gfc chur_bild

Bei der weiteren Recherche stiess ich auf die GFC Sports Management AG, wohl eine der bekanntesten Sportmanagement-Firmen der Schweiz, mit Sitz in Chur. Sie betreuen vor allem Skisportler, so zum Beispiel Sandro Viletta, Beat Feuz, Carlo Janka, Denise Feierabend oder Nadja Inglin-Kamer. Zu ihren Kunden zählen aber auch Ski Nordisch-Athleten (Laurien Van der Graaff) und Mountainbiker (Nino Schurter, Florian Vogel). Überdies wurden Ariella Kaeslin und Daniel Albrecht auch von GFC betreut.
Auf Anfrage wurde mir mitgeteilt, dass sie für die Sportler ein ganzheitliches Management mit Beratung, Werbung, Finanzierung und Terminplanung anbieten. Schwinger betreuen sie aber keine.

Auf ihrer Homepage fand ich unter anderem folgende Angaben:
Was wir für unsere Athleten machen
Den Begriff «vermarkten» mögen wir nicht. Unser Ziel ist es, jede Sportlerin und jeden Sportler als Mensch zu fördern. Und gerade deshalb auch finanziell eine nachhaltig tragfähige Basis zu schaffen.

GFC berät und betreut. Sie helfen den Sportlern, die richtigen Ausrüster und Sponsoren zu finden. Und: Sie halten ihnen den Rücken frei, und unterstützen die Athleten bei der Terminplanung, Medienarbeit, den Finanzen und den Versicherungen.

Was wir für unsere Sponsoren machen
Alle sprechen von Partnerschaft. Wir leben sie mit Herz und Seele – Saison für Saison, Event für Event. Mit den meisten unserer Sponsoringpartner verbinden uns langjährige Beziehungen.

GFC verschafft den Sponsoren den Zugang zu ihren Sportlern und den Veranstaltern. Sie planen und realisieren diverse Events und lassen dabei ihre guten Beziehungen spielen. Dabei identifizieren sie sich mit ihren Partnermarken und engagieren sich für den Erfolg des Sponsorings.

Das klingt alles sehr schön, und gut durchdacht. Aber läuft’s bei einer Sport Management-Firma wirklich immer wie am Schnürchen? Denn: Wo Menschen gemeinsam eine Sache verfolgen, kann es zu zwischenmenschlichen Konflikten kommen.
Eine professionelle Betreuung kann viele Klippen „umschiffen“. Aber: Beide Seiten müssen sich gegenseitig akzeptieren und wohl fühlen, wie das Beispiel Matthias Siegenthaler nun zeigt.

Wie oben bereits erwähnt: Ich hoffe, ich kann zu diesem interessanten Thema noch mehr in Erfahrung bringen, respektive eine oder mehrere Meinungen von Profis hier veröffentlichen.

Mit Schwingergruss
feldwaldwiesenblogger

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