Gespräch mit Pfarrer Toni Schmid, Teil 1

Am Sonntag, den 10. November, war ich zu Besuch bei Toni Schmid in Sörenberg. Ich berichtete bereits in einem Blogbeitrag vom 12. November darüber.

Zu hinderst im Sörenberg, in einem heimeligen Spycher, unweit der Talstation der Rothornbahn, führte ich ein gut zweieinhalb stündiges Gespräch mit einem sehr netten und vitalen Geistlichen.

Ich entdeckte diesen interessanten Priester, wie am 12. November auch erwähnt, vor einigen Wochen bei einer Messe. Pfarrer Toni Schmid hinterliess bei mir damals einen starken Eindruck.
Er vermittelte mit seiner Sprache und Gestik das Wort Gottes derart lebendig und offen, dass mir der Mund erst mal offen stand. Seine Art zu predigen und eine Messe zu gestalten zog mich richtiggehend in den Bann. Ich hatte derlei von einem Priester noch gar nie erlebt. So blieb ich während der ganzen Messe aufmerksam und musste trotz Morgenstunde nie gähnen.
Während der Predigt, ja, auch während der ganzen Messe, erzählte er Beispiele aus seiner Missionstätigkeit. Wie er mit den armen Leuten in Kolumbien betete, arbeitete und zusammen lebte. Mit ihnen Leid und Freud teilte und auch die politischen Wirren zu spüren bekam.
Da Pfarrer Toni Schmid sich unbeeindruckt von der Obrigkeit in Kolumbien gab, und Partei für die armen Bauern bezog, bekam er das schon bald zu spüren. Er machte sich sowohl bei der Regierung als auch bei den Rebellen keine Freunde. So war es nicht weiter erstaunlich, dass er eines Tages fliehen musste.
Seine Vita konnte ich nur teilweise erahnen, und der Mann und seine Lebensgeschichte begann mich zu interessieren.

Deshalb nahm ich Kontakt mit Pfarrer Toni Schmid auf, um mit ihm ein Gespräch führen zu dürfen. Er war glücklicherweise dazu sofort bereit.

Toni Schmid ist inzwischen schon längst pensioniert. Er war als Priester sowohl in den erwähnten Missionen in Kolumbien als auch als Pfarrer in Luzern tätig. Da er für sein Alter immer noch sehr fit und rüstig ist, hält er in Sörenberg und Umgebung regelmässig Messen und macht auch Vertretung für die dort ansässigen Pfarrer und Priester.

Zur Person von Toni Schmid werden weitere Informationen in meiner mehrteiligen Bloginterview-Reihe «Gespräch mit Pfarrer Toni Schmid» zu erfahren sein.


(Bildquelle: feldwaldwiesenblogger)

Ohne grosse Umschweife lud mich Pfarrer Toni Schmid zu sich nach Hause in seinen heimeligen Spycher ein. Am Nachmittag um drei Uhr betrat ich sein «Chalet», und verliess es erst wieder beim Eindunkeln und bei starkem Schneefall.

Wir nahmen an einem grossen Tisch in einem ebenso grossen und offenen Wohnraum Platz, unweit eines gemütlich lodernden Cheminées. Bevor wir das Gespräch begannen, machte Schmid ein währschaftes Kafi Schnaps.

Um einen roten Faden in das Gespräch zu legen, bereitete ich vorgängig einen Fragenkatalog vor.
Ich habe nun in unregelmässigen Abständen vor, das Gespräch mit Pfarrer Toni Schmid in meinem Blog widerzugeben.
Am Anfang des Gespräches stellte ich mich kurz vor, und erklärte Herrn Schmid meine Absicht. Pfarrer Toni Schmid zeigte sich in der Folge denn auch sehr gesprächig, was mir natürlich sehr gefiel. Ich durfte das Gespräch mit meinem iPhone aufzeichnen.


(Bildquelle: feldwaldwiesenblogger)

Ich stellte Toni Schmid die erste Frage:

Wieso Mission?

Pfarrer Toni Schmid: «Meine Schwester hat mich dazu animiert. Bevor ich in die Mission ging, war ich ein paarmal bei ihr in Afrika. Meine Schwester war in der Sahelzone und half dabei, dort das Schulwesen zu erneuern. Sie war gelernte Kindergärtnerin und bildete in der Sahelzone auch welche aus.

Es gab damals die Befreiungstheologie in Südamerika, welche mich interessierte. Ich persönlich wollte nicht nach Afrika, sondern nach Südamerika. Mein Weg führte dann nach Kolumbien und ich machte mit den Immenseer Missionaren einen Vertrag.

Nach dem Konzil hat man gespürt, dass die Menschen in Südamerika einen anderen Wind in der Verkündigung und in der Theologie haben, als bei uns in Europa.

Dies waren meine Beweggründe, und so ging ich 1978 nach Kolumbien.»

Beim Teil 2 meines Beitrages beschäftige ich mich dann mit den Fragen: Wo genau Pfarrer Toni Schmid in den Missionen war, wie lange er diese Missionstätigkeit ausübte und wann und wieso das Ende seiner Missionstätigkeit kam.

feldwaldwiesenblogger

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