Vorgestern bekam ich per Email einen Newsletter von der Hujgroup, respektive den Hujässlern zugestellt. Darin ging es natürlich um ihre soeben getaufte und veröffentlichte CD. Da ich mir bereits schon mit Freuden ihre CD „Schräägi Tüppä“ (Produktionsjahr 2006) reinzog, habe ich ohne gross zu überlegen ihr neustes Werk „HujART“ bestellt.
Zu der schriftlichen Bestellung legte ich aber noch fünf Fragen bei, welche mir Dani Häusler in der Folge ausführlich und spannend beantwortete.
Dani Häusler
Bildquelle: hujgroup.com
Frage 1:
Wie lange habt ihr an der neuen CD „HujART“ gearbeitet? Wann war der Startschuss zum Projekt? Wer oder was brachte das Projekt so richtig ins Rollen?
„Wir waren 2011 auf einer kleinen Tournee, die wir als Vorbereitung auf die neue CD nutzten. Dort sind schon einige neue Stücke entstanden. Anfänglich wollten wir die CD zu Hause aufnehmen, zwei von uns können das. Es wurde aber nichts daraus, wir sind einfach zu verzettelt. Also haben wir uns vor einem Jahr entschieden, wieder ein Studio zu buchen. Dann haben wir im letzten Herbst zehn Proben abgemacht und sind im Dezember vier Tage ins Studio.“
Frage 2:
Wie muss man sich die Entstehung der neuen CD vorstellen? Wie lief das genau ab? Könnt ihr das für mich und meine Leser ein wenig aufskizzieren?
„Wir sind drei Komponisten. Jeder von uns bringt neue Stücke mit, die wir gemeinsam in den Proben umsetzen. Dann ab ins Studio. Im Gegensatz zu vielen heutigen Produktionen haben wir aber immer gemeinsam eingespielt. Also nicht nacheinander. Wir empfinden es als wichtig, gemeinsam die Stücke zum Leben zu erwecken.
Ein grosser Teil der CD-Produktion hat aber gar nichts mehr mit Musik zu tun: Grafik, Werbung, Saal für Taufe organisieren usw. Da haben wir uns dann aufgeteilt.“
Frage 3:
Auf eurer Homepage ist ersichtlich, dass ihr in nächster Zeit sieben Gigs habt. Einer davon sogar in Kärnten. Sind noch weitere Auftritte in Planung, auch im Ausland?
Wie kam’s zum Engagement in Kärnten?
„Anfänglich wollten wir wieder eine kleine CD-Promo-Tournee machen. Wir haben aber gemeinsam schlicht kein Zeitfenster gefunden. Wir haben uns aber trotzdem entschlossen die CD heraus zu bringen, da unsere Fans doch schon einige Jahre darauf warten. Die Gigs entsprechen also unserem normalen Auftrittsverhalten – auf Anfrage. So war es auch mit dem Gig in Kärnten. Für 2016 versuchen wir dann wieder eine kleine Reihe zu organisieren.
Aufs Ausland haben wir aber keine Ambitionen.“
Hujässler
Bildquelle: hujgroup.com
Frage 4:
Wie würdet ihr die Stilrichtung von den Hujässlern umschreiben? Wenn ihr euch schubladisieren müsstet, wo würdet ihr euch hineinstecken? Zu den Traditionalisten, den Modernisten den Zeitlosen oder gar in eine neue Schublade?
„Die Schublade ‚Zeitlos‘ gefällt mir sehr gut. Das merke ich mir. Unter den ‚neuen Volksmusik-Projekten‘ sind wir sicher nicht allzu modern. Aber wir finden, dass wir unseren Stil gefestigt, und eine eigene Sprache gefunden haben. Zwischen Tradition und Moderne.“
Frage 5:
Ich habe mal gelesen, dass ihr wegen eures Stils auch schon kritisiert wurdet. Von wem und wegen was wurdet ihr dabei ins Gebet genommen?
„Das ist schon lange her und eigentlich nicht der Rede wert. Aber es ist bei den Volksmusik-Fans ähnlich wie bei vielen Musikkonsumenten: Man will eigentlich nichts ‚Neues‘ hören. Eigentlich bilden sich viele Leute mit 20 Jahren ihren Geschmack, und der ändert sich nicht mehr gross. Ich weise jeweils darauf hin, dass Bands wie AC/DC einfach bleiben wie sie sind, und den Fans das geben wofür sie stehen. Diese Fans wollen nicht, dass sich die Band verändert. Also müssen neue Bands, auch in der Volkmusik, ihre Anhänger finden und ‚bedienen‘. Wir versuchten aber immer an ein Publikum ranzukommen, welches eine gewisse Weiterentwicklung auch schätzt. So bleibt es naturgemäss eher kleiner.“
Nach diesen interessanten Antworten freue ich mich umso mehr auf den neusten Tonträger der Hujässler, der hoffentlich bald in meinem Briefkasten landet.
Dani, herzlichen Dank für das Beantworten meiner Fragen! Ich wünsche Dir und den anderen drei Hujässlern viel Erfolg, tolle Konzerte und viele magische Momente beim Musizieren.
feldwaldwiesenblogger