Ist das die neue Stossrichtung der SVP, oder nur die von Blocher?

Christoph Blocher, SVP-Vize und Chef-Stratege, bläst zum Sturm. Dabei konnte er nun erstmals triumphieren.

Ich frage mich jetzt, und viele beorgte Schweizerbürger wohl auch, ist das die neue Stossrichtung der SVP? Oder nur die von Christoph Blocher?

Wir erinnern uns: Die SVP erleidet erstmals seit Jahren eine (kleinere) Schlappe bei den nationalen Parlamentswahlen. Wohl immer noch wählerstärkste Partei, verkam ihr «Sturm aufs Stöckli» aber zu einem lauen Windchen. Im Kanton Schwyz hingegen war’s, entgegen dem nationalen Trend, ein veritabler Föhn.
Bei den späteren Erneuerungs- und Ersatzwahlen für den Bundesrat hingegen schlug für die SVP der Hammer gnadenlos zu. Der zweite Sitz blieb ihnen verwehrt. Vor allem Christoph Blocher, Toni Brunner, Caspar Baader, Christoph Mörgeli und der SVP-Bundesrat Ueli Maurer machten auf beleidigte Leberwurst. Das Schlimmste war zu befürchten: Rückzug von Maurer aus dem Bundesrat und die totale Opposition.
Diese Option wollte dann wohl eine deutliche Mehrheit der Fraktion (und wohl auch der SVP-Basis) nicht. Maurer durfte bleiben, und moderatere Töne von Alex Kuprecht und Thys Jenni machten auf gute Stimmung. Man meinte, es könnte nun Vernunft und Ruhe bei der Volkspartei einkehren.

Die Weltwoche hingegen gab mir da schon mehr zu denken. Als Abonnent konnte ich hernach wöchentlich spitzfedrige Beiträge und Kommentare betreffs der SVP-Schlappe und -Demütigung lesen. Es bereitete einem richtig Unbehagen. Wie wenn etwas in der Luft läge und sich etwas zusammen zu brauen schien.

Dann kam der Donnerstag vor dem Dreikönigstag und die Weltwoche schoss aus vollen Rohren. Auf Philipp Hildebrand. Zusammen mit Blocher. Die Geschichte und die Akte Hildebrand kochte über, bis zu seinem Rücktritt.
Den ich, wohlverstanden, auch begrüsse. Aber nicht so wie SVP-Stratege Blocher. Für ihn scheint eine erste Racheschlacht gewonnen zu sein. Für mich hingegen war es nicht die «Blocher’sche SVP-Politik», welcher sich Hildebrand beugen musste. Sondern die reine Raffgier nach noch mehr Geld, welche ein Inhaber so eines Amtes einfach schlicht und einfach nicht haben darf.

Die SVP minus Blocher scheint mir aber in dieser Geschichte sehr passiv. Was machen oder denken der Fraktionschef Baader, Chefstänkerer Mörgeli oder SVP-Präsi Brunner? Ich entsinne mich keines Statements von diesen Herren.
Ist Toni Brunner wohl mit der alljährlichen Besteckreinigung in seinem Restaurant Landgasthof Sonne (Haus der Freiheit) beschäftigt? Oder führt er, wie die Airoler Bauern, gerade seine Viehreinigung durch?

Fakt ist doch: Blocher hört und sieht man derzeit bis zum Abwinken, ebenfalls Roger Köppel, Chefredaktor und Verleger der Weltwoche.
Sind die beiden ein unheiliges Gespann geworden, und fuhrwerken ausserhalb der SVP «im Namen des Guten»? Wer oder was muss als nächstes an ihre Rache glauben?

Es ist nur zu hoffen, dass die beiden Hyänen gestoppt und zur Vernunft gebracht werden. Bevor noch mehr Unheil angerichtet wird.

feldwaldwiesenblogger

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