Milchstreik = Sinkende Benzinpreise

Der «Milchstreik» dieser Tage bringt womöglich nicht nur den Bauern etwas.
Sie wollen mit ihrem Unterfangen einen kostendeckenden Milchpreis erreichen. Nun gut, die komplizierten Berechnungen im Landwirtschaftssektor kann ich eh nicht nachvollziehen. Einerseits verstehe ich schlicht zu wenig von dieser Materie, andererseits hat die Politik mit der Bauernpartei SVP ihr Scherflein dazu beigetragen, dass die Berechnungen «unglaublich» undurchsichtig geworden sind. Da gibts Subventionen und Direktzahlungen, und und und. Fast keiner blickt mehr durch. Dabei ist es doch gerade die erwähnte Bauernpartei, die unkomplizierter und transparenter politisieren möchte. Oder ist ihr das etwa abhanden gekommen, weil ihr Parteikern oder ihre Parteiführung ziemlich urban geworden ist? Selbst Scheff Toni läuft doch mehr mit Krawatte und Hemd rum, als mit Stiefeln, Stallgewand und Sennenmutz.

Ob der Milchstreik auch den Konsumenten etwas bringt, sprich billigere Milchprodukte, wage ich zu bezweifeln.

Aber etwas anderes könnte tatsächlich damit erreicht werden: Sinkende Benzinpreise. Sie denken, sie lesen wohl nicht recht. Aber nein, es könnte so kommen. Alle Zeichen dazu sind auf grün gestellt. Denn während einige Amerikaner sich an Tankstellen zum Gruppengebet treffen («es wird um billigere Benzinpreise gebetet»), erwäge ich meine Idee patentieren zu lassen.
Die streikenden Bauern wollen ihre Milch sicher trotzdem loswerden. Ich sehe eine Möglichkeit (meine Idee): Die Bauern liefern ihre Milch an eine Bioethanol-Raffinerie. Bioethanol wird ja bekanntlich in entsprechenden Raffinerien hergestellt, nämlich aus pflanzlichen Produkten (u.a. Getreideabfälle, Zuckerrüben oder Kartoffeln). Und da Milch ja letztlich auch ein Produkt aus Pflanzen ist, wird sie den anderen pflanzlichen Produkten beigemischt. Bei der aeroben, alkoholischen Vergärung entsteht dann der Bioethanol.
Scheints kann der gewonnene Ethylalkohol mit herkömmlichem Benzin gemischt und als Treibstoff verwendet werden (5 – 10 % sollen die Beninmotoren problemlos verkraften).
Je mehr Autofahrer nun diesen Bioethanol ihrem Benzin beimischen, desto weniger brauchts doch vom herrkömmlichen Sprit. Diese Tatsache sollte dann dazuführen, dass die Benzinpreise sinken.

Soll ich meine Idee den streikenden Bauern weiterleiten, oder direkt dem Bundesrat?

feldwaldwiesenblogger

2 Gedanken zu “Milchstreik = Sinkende Benzinpreise

  1. Titus schreibt:

    Hallo feldwaldwiesenblogger

    Das ist eine ausgezeichnete Idee. Und in Portugal, kein typisches Milchland, könnten die Fischer einfach die Fische nehmen, statt sie aus Protest gegen den hohen Diesel-Preis der Bevölkerung zu verschenken…

    Hier in der Schweiz könnte die Effizienz des von Dir vorgeschlagenen Bio-Ethanols zusätzlich noch gesteigert werden: Einfach noch den Mist hinzufügen, der aus den Mündern der politischen Bauernvertretern kommt…

    Allerdings – und das meine ich nun ernsthafter – finde ich den Milchpreis in jedem Fall zu tief. Wenn man sich die Büez vorstellt, die es benötigt, um am Schluss einen Liter Milch in einer Tetra-Packung aus dem Regal nehmen zu können und das mit der industriellen, vollautomatisierten Herstellung von Süssgetränken (Cola & Co.) vergleicht, dann ist Milch einfach „saugünstig“.

    Und: Die von den Bauern verwendeten Gerätschaften (Traktoren usw.) sind bezüglich Treibstoff-Verbrauch nun ja wirklich nicht die effizientesten. Die Industrie, welche diese Gerätschaften herstellt, hat entweder kein Interesse oder erst gar keine Mittel, es analog der „grossen“ Autoindustrie nachzumachen und effizientere Antriebe herzustellen.

    Zudem: Wo gibt es mehr Biomasse als auf einem Bauernhof? Weshalb nicht den eigenen Hof damit heizen und die eigenen Geräte damit antreiben? Im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit scheint es mir mehr Sinn zu machen, die Bauern bei dieser technischen Umrüstung (finanziell) zu unterstützen statt die Preise entsprechend dem höheren Diesel-Preis anzuheben (was lediglich zur Kostendeckung beiträgt, ohne dass der Bauern unter dem Strich mehr im eigenen Sack hätte). Diese Form der Unterstützung wäre eine echte Investition in die Zukunft zu Gunsten aller. Eine Preis-Anpassung wäre nur Symptom-Bekämpfung.

    Schönes Wochenende
    Titus

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