Die fragwürdige Schlussgang-Paarung letzten Sonntag in Jonen AG, am Nordwestschweizerischen Schwingfest, gab zu vielen Diskussionen Anlass. Philipp Laimbacher wurde trotz deutlich besserem Notenblatt als Bruno Gisler der Einzug in den Schlussgang verwehrt. Für mich und viele Festbesucher unverständlich. Für einen Innerschweizer Funktionär, welcher vor mir sass, aber nachvollziehbar und völlig korrekt.
Stellvertretend für die mediale Berichterstattung nachfolgend der Bote der Urschweiz-Beitrag vom 10. August:
Bildquelle: Bote der Urschweiz
Auch hier ist von Unverständnis und unfairer Entscheidung die Rede. Nun wollte ich es genau wissen, und schrieb den Technischen Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbandes, Samuel Feller, an.
Noch gleichentags kamen kurz und bündig seine Antworten. Einleitend schrieb Samuel Feller: „Ich finde es immer gut, wenn auch Fachpersonen gefragt werden“.
Samuel Feller, TK-Chef vom ESV
Bildquelle: esv.ch
Frage 1:
In Bezug auf die Schlussgang-Entscheidung zu Gunsten von Gisler gab es am Nordwestschweizerischen in Jonen viel Unmut. Es wurde gar von unfairer Behandlung gesprochen. Werden Sie dies beim ESV thematisieren, oder gehen Sie zur Tagesordnung über?
Samuel Feller: Welche Schwinger den Schlussgang bestreiten ist im Artikel 14a im Technischen Regulativ geregelt: „Weisen mehrere Schwinger die gleiche Punktzahl auf, so bestimmt das Einteilungskampfgericht das Schlussgangpaar.“
Das technische Regulativ wurde nicht verletzt, somit gibt es für den ESV keinen Grund einzugreifen.
Frage 2:
Trotz klar besserem Notenblatt von Laimbacher wurde Gisler der Vorzug gegeben. Gäbe es eigentlich Richtlinien vom ESV, die eine Schlussgang-Qualifikation bei Punktgleichheit regeln würden, oder liegt dies schlicht und einfach im Ermessen der Einteilung?
Samuel Feller: Auch hier gilt das Technische Regulativ, Artikel 14a.
Frage 3:
Was meinen Sie: Nach welchen Kriterien hat die Einteilung betreffs Schlussgang beim Nordwestschweizerischen in Jonen gehandelt?
Samuel Feller: Jedes Schwingfest wird nach dem Technischen Regulativ durchgeführt. Da ich in Jonen nicht in der Einteilung war, kann ich nicht sagen, welche Argumente ausschlaggebend waren bei der Abstimmung.
Frage 4:
Was würden Sie heute zu Philipp Laimbacher sagen?
a) Akzeptiere was geschehen ist, du bist in Jonen ja Co-Sieger geworden.
b) Philipp, wir vom ESV werden dieser Sache nachgehen und dies künftig klar Regeln.
Samuel Feller: c) Das Einteilungskampgericht hat nach dem Technischen Regulativ über die Schlussgangteilnehmer per Abstimmung entschieden.
Frage 5:
Zu den Gästen: Sollten die nicht als solche behandelt werden? Gerade in Jonen ging man bei Laimbachers Schlussgang-Verwehrung hart an die Schmerzgrenze. Wo ist diese Grenze eigentlich? Wann würden Sie vom ESV einschreiten?
Samuel Feller: Die Grenze setzt das Technische Regulativ, wird diese nicht eingehalten, erteilt der ESV Sanktionen.
Die Schlussgang-Paarung wird also über das Technische Regulativ geregelt. Respektive es sagt aus, dass das Einteilungskampfgericht das Schlussgangpaar bei Punktegleichheit bestimmt. Das ESV setzt die Leitplanken, die Einteilungskampfgerichte dürfen soweit autonom entscheiden. Was natürlich typisch schweizerisch und völlig in Ordnung ist.
Ich bedanke mich bei Samuel Feller, dem höchsten TK-Chef der Schwinger, für seine prompten Antworten. Das wichtigste dabei: Die Regeln wurden in Jonen eingehalten.
Der Innerschweizer Funktionär am NWS in Jonen hatte also den Durchblick, und liess sich durch den Unmut der Zuschauer nicht beirren. Die mediale Schelte tat das übrige und blies ins selbe Bockshorn.
Natürlich, es kam einem unfair und rein willkürlich vor. Willkürlich war es schlussendlich irgendwie ja auch. Das Einteilungskampfgericht machte nach dem Technischen Regulativ was es durfte. Und entschied sich für einen der ihren, damit der Sieg in den eigenen Reihen bleibt. Ein Stück weit nachvollziehbar. Ein schaler Nachgeschmack aber bleibt.
feldwaldwiesenblogger
Ist noch interessant über die Schlussgangeinteilung wird heftig diskutiert. Über die Einteilung im vierten Gang nicht (mehr), als bereits Gäste gegeneinander antreten mussten. Obwohl sich bei den ersten acht (nur) drei Gäste befanden und fünf aus dem NWS. Ich denke das war viel entscheidender für das Fest. Damit war nähmlich Von Ah ausgebotet um die Tagesentscheidung.
Sorry Koni. Ist ja nicht Deine Schuld und ich habe mit Schwingen nichts am Hut. Aber dieses Interview ist etwa gleich aussagekräftig wie das gestrige mit Bischof Huonder auf Tele Züri. Viel reden, nichts sagen. Auf Gesetze und Artikel verweisen und ja nirgends Angriffsfläche bieten. Verschwendete Zeit von Dir als Interviewer und mir als Leser. Hoffentlich findest Du bald wieder interessantere Gesprächspartner……
…vielleicht kannst Du ja mal Irina Beller oder Vujo/Melanie ein paar Fragen stellen…..da kommt zwar auch Scheisse raus, aber pointierter –))