Schwingerkönige gehören nicht in die Sendung glanz&gloria

Als ich gestern in die SF-Sendung glanz&gloria reinplatzte, musste ich einfach nur den Kopf schütteln. Was um Himmels Willen haben Schwingerkönige in dieser Sendung zu suchen?
Das ist einfach nur peinlich. Da plauderten der alte und der neue Schwingerkönig vor einem Grill über irgendwelchen Nonsens. Sie wurden nämlich beim Dreh zu einem Werbespot erwischt, bei welchem sich die beiden Schwingerkönige im Grillieren duellieren.
Geht’s den Herren Wenger und Abderhalden nur noch um das blöde Geld? Schickt sie ihr offensichtlicher Sponsor Migros einfach zu jedem erdenklichen Blödsinn?

Ich habe eigentlich deshalb so Freude an unserem Nationalsport Schwingen, weil er bisher so ziemlich frei war von diesem Sponsoren- und Werbe-Quatsch. Nun hat das «Big Business» sich wohl auch noch die letzte Bastion in der Schweiz einverleibt.

Ich frage mich auch, was der Eidgenössische Schwingerverband ESV über diese blöde Werberei denkt. Mir ist wohl bewusst, dass die besten Schwinger einiges in Kauf nehmen, wie halt andere Spitzensportler auch. Dass sie sich deswegen aber gleich zum «Affen machen lassen», geht mir nicht in den Kopf.

Beim Betrachten des Beitrages fiel auf, dass sich der zurückgetretene Alt König Abderhalden pudelwohl vor der Kamera fühlte. Neu König Wenger hingegen wirkte etwas steif. Wahrscheinlich war ihm diese Show auch peinlich. Er musste wohl vor die Kamera, da er nach einem harten Stundenplan seiner Sponsoren durch die Schweiz reisen muss. Wann kommt er eigentlich noch zum Trainieren?

Die gleichen Leute, welche so was gut finden, werden wohl dann auch die ersten sein, die nach «unerklärlicher» Formschwäche von Wenger nicht mit Kritik sparen werden.

Abderhalden & Co. liessen auch schon verlauten, dass sie nur wegen einer Kuhglocke nicht mehr an ein Schwingfest kommen. Das kann ich eigentlich noch verstehen. Denn die Spitzenschwinger arbeiten teilweise nicht mehr zu 100%, und trainieren so hart wie viele Profi-Sportler.
Die Problemlösung liegt in meinen Augen am ESV und nicht an möglichen Sponsoren, dieses Defizit wett zu machen. Denn so wie ich das einschätze, ist dem ESV die Werberei am Entgleiten. Das beste Beispiel sah man ja nun bei glanz&gloria. Zudem ist der Werbekult um Kilian Wenger einfach total übertrieben. Ist das wirklich das Ziel eines jungen Schwingers, Schwingerkönig zu werden, und dann derart ausgestellt und vermarktet zu werden?

Zurück zur Problemlösung für den ESV: Wie wäre es, wenn es zusätzlich zu den Naturalgaben ordentliche Preisgelder zu gewinnen gäbe? Ich meine, die Naturalgaben müssten mehr Symbolcharakter haben und nicht mehr so üppig ausfallen.
Die Geldgewinne nach einem Eidgenössischen und nach den Teilverbandsfesten sind meines Wissens recht satt, und könnten den Schwingern zu Gute kommen. Stattdessen würde die Werberei auf ein Minimum beschränkt, und die Sponsoren müssten von den Schwingern (so gut wie möglich) ferngehalten werden. So liessen sich nämlich auch so oberdämliche Beiträge bei glanz&gloria vermeiden.

feldwaldwiesenblogger

Ein Gedanke zu “Schwingerkönige gehören nicht in die Sendung glanz&gloria

  1. …Schwinger oder Agglo-Secondos, die den Weg aus einem babylonischen Arbeiterquartier es auf die Promibühne schaffen und trotzdem mit beiden Beinen am Boden bleiben.

    http://www.videoportal.sf.tv/video?id=553584b3-c1d5-4318-ab13-3adbeb241f4f

    Eine Genugtuung, als Comedian den Jury- und den Publikumspreis zu gewinnen, wenn man bei den «Grössten Schweizer Talenten» nach einem halben Satz «abgebuzzert» wurde!

    Gruss aus EmmenBRONX & «Wenn höt ned schpensch, denn schpensch!»

    http://www.sirjoesardella.blogspot.com/

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