Schwingprojekt 2014: Statt Ferien Masterarbeit – und von Francine Jordi besiegt!

Statt Ferien zu machen, arbeitet Matthias Glarner an seiner Masterarbeit. Er schliesst bald sein Sportstudium ab und widmet sich momentan ziemlich intensiv dieser Sache.
Matthias ist derzeit aber auch in glänzender Form. Und verfügten die Berner nicht über einen Sempach, Wenger oder Stucki… Wer weiss, wer die Nummer eins der Mutzen wäre? Klar, da sind auch noch Matthias Siegenthaler, Florian Gnägi und Simon Anderegg. Trotzdem: Matthias ist für mich momentan die Nummer vier der Berner, zusammen mit den drei anderen. Von einer zweiten Garde möchte ich nicht sprechen, das tönt meist ein wenig abschätzig.

Ich hoffe, dass Matthias Glarner morgen Sonntag auf dem Brünig ganz vorne ein Wort mitzureden weiss, und den einen oder anderen Arrivierten hinter sich lassen kann. Zum Anschwingen wird dem Meiringer übrigens der Pfäffiker Bruno Nötzli serviert.

Philipp Laimbacher hat diese Saison noch nicht oft verloren. Aber gegen Francine Jordi zog er den Kürzeren. Mit welchem Schwung sie den Sattler ins Sägemehl bettete, bleibt wohl das Geheimnis der beiden.

philipp vs jordi

„Hauptsache Spass!“, sagten sich die Laimbacher Brothers und stiegen zusammen mit Francine Jordi für TV-Aufnahmen in den Schwingkeller.
Philipp ist, wie Matthias, momentan auch in einer glänzenden Form. Das war anfangs Saison noch nicht so. Ich meine aber, besser jetzt topfit, wo ein Highlight das andere jagt, als im Frühling. Zudem darf man mit Fug und Recht behaupten, dass Philipp in dieser Saison bisher der konstanteste Innerschweizer war. Wenn ich morgen Sonntag einem Innerschweizer den Brünig-Festsieg zutraue, dann am ehesten Philipp Laimbacher.
Im ersten Gang trifft Philipp, wie gestern erwähnt, auf den NOS-Projektschwinger Stefan Burkhalter.


Matthias Glarner:

Frage 1: Machst du auch Sommerferien? Wo und wann? Hast du einen Trainingsplan dabei, oder verzichtest du gar ganz aufs Training in den Ferien?
„Nein, wegen dem Studium, das ich bald abschliesse, mache ich keine Sommerferien. Ich schreibe zurzeit an der Masterarbeit. Zudem mache ich während der Saison wegen den regelmässigen Trainings keine Ferien. Geplant ist eine Woche Ferien im Herbst. Was wir während der Saison machen, sind ab und zu kurze Ausflüge.
Apropos Trainingsplan: In den Ferien habe ich keinen dabei. Jedoch ohne Sport geht’s nicht, deshalb steige ich dann aufs Bike oder spiele Badminton.“

Frage 2: Wie oft trainierst du momentan pro Woche?
„Wenn am Sonntag ein Schwingfest ansteht, dann spreche ich von einem ‚Schwingfestmodus‘. In so einer Woche trainiere ich dann etwa zehn Stunden.
Am Montag ist Regenerationstraining mit Velo und Massage angesagt, von Dienstag bis Donnerstag Schwingtraining. Am Mittwoch steht zudem ein Konditionstraining, und am Freitag Ausdauer- respektive Intervall-Training auf dem Programm. Am Samstag absolviere ich ein lockeres Training mit 45 Minuten Muskeln aktivieren.“

Frage 3: Intensivierst du dein Training vor dem Kilchberg Schwinget? Ab wann machst du das?
„Am 10. August findet das Berner Kantonale statt. Danach mache ich zwei Wochen „Vollgastraining“. Die Woche vor dem Kilchberg Schwinget lege ich wieder den Schwingfestmodus ein.
Viel mehr liegt einfach nicht drin, weil auch die Schwingfeste intensive Tage sind und ich bis drei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt Kranzfeste bestreite.“

Frage 4: Sind schon Zusammenzüge resp. gemeinsame Trainings von deinem Teilverband betreffs Kilchberg Schwinget geplant? Auf was wird bei solchen gemeinsamen Trainings speziell geachtet? Was wird trainiert? Wie oft werdet ihr zusammen trainieren?
“Wir Berner haben jedes Jahr ein Kader mit 40 Schwingern. Mit diesem Kader treffen wir uns zu zehn Zusammenzügen pro Jahr und trainieren gemeinsam. Das ist im übrigen jedes Jahr gleich.
Mit den für das Kilchberg Schwinget qualifizierten Schwingern stehen zudem zwei oder drei gemeinsame Trainings auf dem Programm.
Dies sind von der Qualität her gute Trainings. Dabei steht wettkampfmässiges Schwingen im Vordergrund.
Die Zusammenzüge sind aber auch da, um den Teamgeist und die Kameradschaft zu entwickeln. Dazu führen wir Besprechungen über den Formstand durch, und wie es beispielsweise beim Kilchberg Schwinget rauskömmen könnte. Eventuell werden auch Gegner besprochen.”


Philipp Laimbacher:

Frage 1: Machst du auch Sommerferien? Wo und wann? Hast du einen Trainingsplan dabei, oder verzichtest du gar ganz aufs Training in den Ferien?
„Nein, momentan mache ich keine Ferien. Ich ziehe die Saison erst voll durch und mache dann im Herbst zwei Wochen Ferien.
Für mich sind die Ferien zur Erholung da, und habe deshalb keinen Trainingsplan dabei. Nach Möglichkeit mache ich etwas Leichtes, und gehe dann beispielsweise in ein Fitnessstudio.“

Frage 2: Wie oft trainierst du momentan pro Woche?
„Die Woche vor dem Brünig Schwinget absolvierte ich drei Trainings und ging einmal zur Massage.
Für gewöhnlich trainiere ich drei bis viermal pro Woche vor einem Kranzfest, und vier bis fünfmal wenn keines stattfindet. Man will sich ja schliesslich fit halten.“

Frage 3: Intensivierst du dein Training vor dem Kilchberg Schwinget? Ab wann machst du das?
„Nein, ich denke es nicht. Man lebt sowieso für den Schwingsport und richtet alles darauf aus. Ich intensiviere mein Training nicht, und lasse es so weiterlaufen, wie ich es bisher handhabte. Zudem weiss ich von der Erfahrung her auch, was es braucht.“

Frage 4: Sind schon Zusammenzüge resp. gemeinsame Trainings von deinem Teilverband betreffs Kilchberg Schwinget geplant? Auf was wird bei solchen gemeinsamen Trainings speziell geachtet? Was wird trainiert? Wie oft werdet ihr zusammen trainieren?
“Geplant sind schon solche Zusammenzüge, die Termine sind aber noch nicht bekannt, da unser Verband die Selektionen noch nicht bekannt gegeben hat.
Es wird sicher drei bis vier gemeinsame Trainings geben, und zwar in Wolhusen (LU), wo der Innerschweizerische Schwingerverband ein Trainingscenter hat.
Die Hauptsache bei unseren Zusammenzügen ist das Schwingtraining, schlussendlich wird man dabei auch stärker. Wir halten normales Schwingtraining ab und geben einander Tipps. Zudem sind wir völlig offen zueinander.
Man kann beim gemeinsamen Training auch auslesen, mit wem man schwingen will. So kann man sich zum Beispiel einen Defensivkünstler oder einen Schönschwinger auslesen.
Dann steht auch die Teambildung im Vordergrund. Dabei werden auch die Chemie, der Zusammenhalt und der Gruppengeist gestärkt. Man könnte auch sagen, dass der Fokus auf der Teambildung liegt.
Wir halten auch Besprechungen ab, wobei es darin nicht um eine Taktik geht, sondern um gegenseitiges Unterstützen und fördern”.

Matthias Glarner und Philipp Laimbacher bildeten nun den Abschluss meines Frageblocks fünf. Eigentlich passt das hervorragend, denn morgen Sonntag duellieren sich die Teilverbände dieser beiden Athleten, die Berner und die Innerschweizer, auf der Brünigpasshöhe miteinander. Dabei sind, wie bekannt, auch die Nordostschweizer Gäste.

Man muss kein Prophet sein, wenn man behauptet, dass der Tagessieg morgen über einen Berner laufen wird. Zu stark ist ihre derzeitige Übermacht. Zudem haben sie nur geringe Absenzen zu verzeichnen.

Ganz anders bei den Innerschweizern: Einige ihrer Leistungsträger und auch vielversprechende Nachwuchskräfte sind verletzt und fehlen. Die Schlagkraft ist somit arg begrenzt. Wie ich schon eingangs erwähnte: Dem einzigen ISV-Schwinger, welchem ich morgen einen Brünig-Sieg zutraue, ist Philipp Laimbacher. Ein Lichtblick dabei ist die Rückkehr von Peter Imfeld (Lungern) in die Sägemehlringe.

Bei den Nordostschweizer Schwingern sieht es betreffs „Schlagkraft“ ganz ähnlich aus. Einige ihrer arrivierten Kräfte sind langsam ins Alter gekommen, haben dabei den Zenit überschritten und können morgen ganz einfach „nur“ das Zünglein an der Waage spielen und den einen oder anderen Berner oder vielleicht auch Innerschweizer ärgern.
Zusätzlich ins Gewicht fallen werden auch die erst gestern bekannt gewordenen Absenzen von Michael Bless, Raphael Zwyssig, Pascal Gurtner und Martin Hersche.

Mit Schwingergruss
feldwaldwiesenblogger

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