Steckt der FC Bayern in einer tiefen Krise?

Mein Lieblingsklub in Deutschland, der FC Bayern, durchlebt momentan sehr schwierige Zeiten. Drei Spieltage sind bereits vorbei, und auf ihrem Konto sind erst zwei magere Punkte. So einen schlechten Saisonstart legten sie seit 43 Jahren nicht mehr hin.
Zu dieser Misere gibt es auf transfermarkt.de einen offenen Protestbrief, in welchem fünf Bayern-Fans die aktuelle Situation wirklich exakt analysierten. Ich habe Auszüge davon gelesen und war erstaunt, wie kompetent das geschrieben war. Selbst Fussballjournalisten würden das nicht besser hinkriegen. Da erübrigt es sich, dass ich auch noch eine vertiefte Analyse vornehme.

Dennoch staune ich Bauklötze über den FC Bayern! Wie ist es nur möglich, dass ein professionell geführter Klub solch amateurhafte Fehler macht? Sei dies nun in planerischer, personeller oder strategischer Hinsicht. Mich erstaunt es sowieso, dass nach dem Rausschmiss von Klinsi keine Lehren gezogen wurden. Die offensichtlichen «Baustellen» im Team wurden einfach ignoriert, ja sogar noch verschlimmert. So versäumte man es, einen Klassetorhüter zu verpflichten. Oder die Wackel-Abwehr wurde nicht verstärkt, ganz im Gegenteil: Man hat sie mit dem Fortgehen von Lucio und Pseudoeinkäufen noch weiter geschwächt. Ich habe letzten Samstag den grössten Teil der Partie gegen Mainz 05 gesehen. Da läuteten bei mir alle Alarmglocken, als in der ersten Halbzeit diese beiden lächerlichen Tore fielen. Das erste Tor war ein böser Torhüterpatzer, das zweite Tor war ein amateurhafter Abwehrfehler. Mit so einem Torhüter und solch einer katastrophalen Abwehr gewinnen die Bayern diese Saison keine Blumentöpfe.
Das Mittelfeld und der Sturm wären an und für sich gut besetzt. Die Spielweise aber, die der Oberguru Van Gaal spielen lässt, ist grausig kompliziert und extrem umständlich. Es scheint fast, dass vorne Tore schiessen verboten ist, hinten hingegen die Tage der offenen Tür herrschen.

Sorry Bayern, ich liebe euch sonst, aber was ihr momentan an den Tag legt, ist schlicht Schrott. Wenn die Tage des mir ohnehin unsymphatischen Louis Van Gaal bei den Bayern nicht bald gezählt sein sollen, dann muss da was kommen.

Ein Lichtblick ist der Einbau von jungen talentierten Nachwuchsspielern ins Team. Wahrscheinlich hat zur Zeit keine Bundesliga-Mannschaft so viele Deutsche in der Startformation. Was das aber heisst, wissen alle, die was von Fussball verstehen: Bei solch einem Unterfangen (oder gar Experiment?) braucht es Zeit und vor allem viel Geduld. Beides ist bei den Bayern nicht vorhanden. Denn wenn ein Louis Van Gaal längerfristig planen möchte, dann hat er kurzfristig keinen Erfolg. Die jungen Spieler sind noch nicht so weit. Diese Saison dürfte deshalb und auch wegen katastrophalen planerischen Fehlern sehr schwierig verlaufen.

Soll der FC Bayern bis zum Transferende sich nochmals verstärken, oder soll er halt nun auf die Jungen setzen? Stecken die Bayern bereits in einer tiefen Krise? Oder ist ein Umbruch im Gange, bei dem viele Fehler begangen wurden? Sind sie gar in einer Sinnkrise, da sie zuletzt unter Hitzfeld und auch Magath viele Erfolge feierten, letzte Saison aber keinen einzigen Titel einfuhren?

Wir werden es sehen.

Ihr feldwaldwiesenblogger

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