SVP: Eine Trainer-Entlassung zeichnet sich ab

Trainer Toni Brunner hatte von seinem Vorgänger Ueli Maurer ein schwieriges Erbe übernommen. Nach einigen Jahren der Erfolge stellen sich nun unter Toni Niederlagen ein: Die Einbürgerungs-Initiative wurde ziemlich klar abgelehnt. Und der Bestand der SVP Schweiz schrumpfte gestern böse zusammen, nachdem die SVP des Kantons Graubündens ziemlich definitiv ausgeschlossen wurde. So einen enormen Mitgliederschwund auf einen Schlag hatte die SVP Schweiz seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt.
Der junge Bursche hat’s alles andere als leicht. Sein Vorgänger, der Ueli, sprang wohl zum rechten Zeitpunkt aus dem Traineramt ab. Der hatte Vorahnungen!
Nun also das Desaster. Abstimmung verloren, Mitglieder verloren. Gell Toni, die Opposition ist halt schon schwer zu verstehen, wie ein Offside im Fussball (oder eure ständigen Offsides in der Demokratie). Wie steht’s mit den Sponsoren? Ich sage dir, die werden schnell nervös, wenn die Erfolge verschwinden.
Trost könnte ihm die viele nicht verwertete Milch geben (wann wird meine Idee wohl umgesetzt?). Aber nein, das ist ja ein weiteres Problem dieser Mannschaft!
Dem Toni scheint zur Zeit wirklich das Ruder aus den Händen zu laufen. Ob der sich eine Saison halten kann? Ich denke nicht, da zeichnet sich wahrscheinlich bald ein Trainerwechsel ab.

Der Klubpräsident Blocher grantelt sicher bereits rum und streckt seine Fühler wahrscheinlich schon nach einem geeigneten Nachfolger aus. Aber wer soll das sein? Welcher geeignete Trainer würde momentan gleich zur Verfügung stehen? Soll’s diesmal sogar ein Ausländer sein? Einer vor oder nach der Einbürgerung? Die Fussball-Nati macht’s vor, sie holt sich mit Hitzfeld einen Ausländer. Wie wär’s mit Edmund Stoiber, der hat seit geraumer Zeit auch keinen Job mehr? Er hat wie Hitzfeld bei den Bayern viel erlebt und viel Erfahrung gesammelt. Vom Typ her würde er wunderbar in dieses Team passen.
Vielfach wurden aber auch schon ehemalige Trainer wieder eingestellt (möchte Ueli noch mal?). Oder es wird einer aus einem laufenden Vertrag rausgeholt (Ueli Leuenberger, Grünenpräsident, mit beiden Beinen wie Toni auf dem Gras, äh Boden).

Möglich ist auch, dass Christoph gleich selber als Interimstrainer das Ruder in die Hände nehmen möchte, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden würde.
Der Walliser Constantin ist in solchen Dingen ein harter Hund: Er entlässt einen Trainer gleich bei ersten Anzeichen von Schwäche. Er ist aber auch ein gewiefter Hund: Er greift durch und präsentiert sogleich nach einer Entlassung einen Neuen.
Christoph Blocher ist in vielen Dingen ein ähnlicher Klubpräsident wie Constantin: Hat viel Geld, keine Geduld, kann Austeilen aber nichts Einstecken und ist ebenfalls ein allmächtiger Herrscher.

Toni, ich gebe dir einen guten Rat: Tritt lieber selber zurück, bevor du entlassen wirst. Die Zeit wäre jetzt reif dafür, so kurz vor der EURO.

Ihr feldwaldwiesenblogger

2 Gedanken zu “SVP: Eine Trainer-Entlassung zeichnet sich ab

  1. Na die haben sich doch gesagt, wenn’s mit „demokratischen Einbürgerungen“ von Ausländern nicht klappt, dann halt mit „demokratischen Ausbürgerungen“ von Parteimitgliedern…

    Vater Leon Schlumpf hatte anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Bündner SVP-Sektion im 1994 etwas zum Werdegang dieser Sektion in der entsprechenden Festschrift publiziert. Daraus kann u. a. das entnommen werden, was heute im umgekehrten Sinne abläuft, nämlich der Zusammenschluss zur heutigen SVP (ja die Bündner gehörten nicht von Anfang an dazu). Spannend dazu auch, dass vieles darin auch aus heutiger Sicht Gültigkeit hat – oder zumindest wünschbar wäre. Link dazu siehe oben.

    Hier nur ein Auszug daraus:
    „Nicht die sachpolitische Auseinandersetzung wird für eine breite Volkspartei zur Belastung, auch nicht ein unterschiedlicher Handlungsstil. Im Gegenteil. Das zwingt zur Teilnahme, zur Meinungsbildung und zum Stellungsbezug, zum Gespräch. Das verhindert Gleichgültigkeit, Passivität, Uniformität. Belastend und für eine wirksame politische Tätigkeit abträglich ist es, wenn unterschiedliche Meinungen, sachpolitische oder auch persönliche Differenzen nicht ausdiskutiert, sondern verdrängt und übertüncht werden. Sie müssen im Interesse der Sache und der Partei offengelegt und zum Entscheid gebracht werden. Unabdingbare Voraussetzung bleibt in jedem Fall, dass redlich und fair gefochten wird, dass andere Standpunkte ernstgenommen, Andersdenkende respektiert, die tragenden Grundlagen der Partei und die Gemeinsamkeiten hochgehalten, die Ergebnisse von Ausmarchungen akzeptiert werden.“

    Wie wahr, wie wahr…

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