Tut Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf das Falsche?

Tut Finanzministerin (und Noch-Bundespräsidentin) Eveline Widmer-Schlumpf das Falsche?
Beim «Falschen» meine ich die Ankündigungen in der Presse, mit der EU den automatischen Informationsaustausch diskutieren zu wollen. Dies dachte Widmer-Schlumpf an, und erntete eine Breitseite, vor allem von FDP-Chef Philipp Müller.

Ich meine, die ganz Sache ist kompliziert, und ich eigentlich gar nicht der Richtige, darüber zu schreiben. Ich tue es als Bürger dieses Landes aber trotzdem.

Müller fordert die Entmachtung unserer Finanzministerin bei diesem Dossier, wo sie womöglich noch das einzig Mögliche vorschlägt. Ich bin mir langsam nämlich nicht mehr sicher, ob es so eine gute Sache ist, unser Bankgeheimnis in dieser Form um jeden Preis zu wahren.

Klar, ich verstehe wirklich zu wenig davon. Ich könnte jetzt niemandem genau die Tragweite dieses sonderbaren Geheimnisses erklären.

Aber ich verstehe etwas davon, wenn’s um die Ehrlichkeit unserer Banken geht. Denn die sind mit allen Wassern gewaschen, und versuchen via die FDP und die SVP diesen alten Zopf durch alle Böden hindurch zu erhalten, ohne einen Deut der Änderung und Besserung hinzunehmen.

Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass der vorgeschlagene Informationsaustausch sehr wohl andiskutiert werden darf. Nicht nur des Kuschens wegen vor den Deutschen, weil die das Steuerabkommen mit der Schweiz mehrheitlich abgelehnt haben. Auch nicht wegen dem Kavallerie-Kommandanten Steinbrück. Der ist mir sowieso suspekt, auch wegen seinem Hals, denn er mit teuerbezahlten Vorträgen nicht voll genug kriegen konnte (ich verstehe wirklich nicht, wieso die SPD gerade den als Kanzlerkandiaten vorschlagen musste…).

Mir geht es um Ehrlichkeit und Transparenz. Mir geht es um die grosse Mehrheit der einfachen und ehrlichen Bürger hierzulande wie in der EU, welche nie und nimmer mit diesem «korrupten» Bankgeheimnis konfrontiert werden.

Konfrontiert damit werden nur Schurken, Diktatoren, Drogenbarone, Steuerhinterzieher- und Betrüger, etc. Also alles Kriminelle, welche erstens eingesperrt und zweitens sehr wohl ihre Finanzen vor dem Richter und dem Staat ausbreiten müssten und sollten.

Und diese kriminellen Subjekte wollen unsere rechtsbürgerlichen Politiker in Schutz nehmen? Wieso denn? Ich verstehe das nicht. Niemand will doch die Informationen von unbescholtenen Bürgern ausgetauscht sehen.
Es geht hier um nichts mehr als um Daten von Personen oder Organisationen, die in unserem beschaulichen Land ihr «Schwarzgeld» verstecken. Herr Müller, diese Personen sind interessant für die deutschen Steuerfahnder, doch nicht die Daten von einem «Herr Ottonormalverbraucher».
Oder haben Sie, Herr Müller selber auf den Kaimaninseln oder gar hier «Schwarzgeld» vor dem Fiskus versteckt?

Anders kann ich die gutbürgerlichen Sprüche unserer doch so gescheiten Politiker nicht verstehen. Sie wollen sich und ihresgleichen schützen. Denn in meinen Augen gehört das Bankgeheimnis zwar nicht abgeschafft. Aber ein Geheimnis darum herum darf nun wirklich keines mehr gemacht werden. Die Steuerbehörden anderer Länder (aber auch der Schweiz) haben ein Recht auf Informationen über ihre schwarzen Schafe mit ihren «schwarzen Geldern».

Zudem soll das Bankgeheimnis endlich ein transparentes, modernes aber auch ehrliches Gesicht erhalten. Wenn dies nämlich nicht geschehen wird, wird der Druck auf die Schweiz irgendwann so gross, dass wir letztendlich kein Bankgeheimnis mehr haben werden.

So, nun habe ich mir ein paar Gedanken zu unserem geheimsten Geheimnis gemacht. Wenn ich mich da bei gewissen Gedanken irre und getäuscht habe, dann bitte ich um Aufklärung. Ich bin jederzeit bereit für eine interessante Diskussion.

Im übrigen wünsche ich all meinen Lesern fröhliche Weihnachten!

feldwaldwiesenblogger

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