Ueli Maurer’s starker Auftritt vor der UNO


(Quelle: www.20min.ch)

Als «Leviten lesen», wie das 20 Minuten tituliert, würde ich das nicht unbedingt nennen. Ich bezeichne das viel lieber als Realpolitik mit gesundem Menschenverstand. Dies zeigte uns Bundespräsident Ueli Maurer nämlich dieses Jahr, in seinem Präsidialjahr, schon öfters.
Zudem habe ich den Eindruck, dass sich Maurer nun endgültig von seiner Partei SVP emanzipiert hat, und sehr wohl seine eigene Meinung staatsmännisch vertritt und auch vorbringt. Wie letzte Nacht bei seinem starken Auftritt an der 68. UNO-Vollversammlung in New York.


(Quelle: www.20min.ch)

Dabei richtete Bundesrat Maurer auch klare Kritik an die Machtpolitik der grossen Länder. Diese Tendenz «stört» ihn, und er glaubt, dass «Nationen frei sein sollten, ihren eigenen Weg zu wählen, solange sie die Regeln der friedlichen Koexistenz respektierten.» Dem gibt es wahrlich nichts entgegen zu setzen!
Weiter kam er auf die Situation in Syrien zu sprechen, die «untolerierbar geworden sei». Maurer meinte weiter, dass der Internationale Strafgerichtshof ICC mit einer Untersuchung beauftragt werden soll, den Giftgas-Einsatz zu untersuchen. Auch ganz meine Meinung, denn in diesem Fall deutet vieles ganz klar auf Völkermord hin.


(Quelle: www.20min.ch)

Klug und clever kritisierte er zudem die UNO: «Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine allgegenwärtige Bürokratie daran arbeitet, eine isolierte Parallelwelt zu entwerfen».
Vergessen ist die Blick-Schlammschlacht um unseren Vorfahren, dem «Aff». Brilliant und mit gekonnten Worten zeichnete sich unser Verteidigungsminister aus, und getraute sich vor den Vereinten Nationen was.

So gefällt mir Ueli Maurer, wie er mit schweizerischem Selbstvertrauen grosse Mächte, aber auch die UNO kritisiert. Unser neutrales Land darf das. Denn schon oft vermittelte die Schweiz im Auftrag der UNO in einem Konflikt und ist deshalb im Staatenbund ebenso wichtig wie die Grossmächte USA, Russland, China oder Deutschland.

Überhaupt: Mit der «Polteri»-Politik von einst ist schon lange Schluss bei Maurer. Einst als «Zweitbester der SVP» zum Bundesrat gewählt, hat Ueli Maurer enorm an Format gewonnen und in meinen Augen den SVP-Übervater Christoph Blocher schon längst in den Schatten gestellt.
Man nennt das übrigens auch Realpolitik, mit einer gehörigen Portion gesundem Menschenverstand, wie eingangs schon mal erwähnt.

In vergangenen Jahren habe ich Ueli Maurer oft auch kritisiert. Das werde ich auch weiterhin ab und zu tun. Denn beispielsweise beim Gripen-Geschäft habe ich das Heu nicht auf dem gleichen Boden wie der SVP-Bundesrat.
Was bei mir aber im Verlauf der Jahre gewachsen ist, ist die Symphatie und der Respekt vor dem Menschen, Politiker und Bundesrat Ueli Maurer. Ich habe ihm deshalb schon letztes Jahr mal einen ganzen Blogbeitrag gewidmet: Das Ueli Maurer-Special
Diese Ehre wird nur sehr wenigen zuteil. Klar, es handelt sich hier um eine «feldwaldwiesenblogger-Satire» über Maurer. Aber, wie gesagt, ich sehe die Dinge nicht immer so «bierernst» und weiss die Taten von unserem Verteidigungsminister sehr wohl zu schätzen.

Auch habe ich heute meinen eigenen Blog mit «Ueli Maurer» abgesucht, und kam auf sage und schreibe 26 Blogbeiträge. Beiträge, in welchen ich den momentanen Bundespräsidenten mindestens einmal erwähnt habe.
Als ersten Beitrag mit der Erwähnung von «Ueli Maurer» fand ich einen Eintrag vom 11. Oktober 2007, mit dem schönen Titel: Ein Grüne Bundesrätin?
Schmunzelnd las ich meine eigenen Zeilen und erblickte die damalige berufliche Betätigung von Maurer: Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbandes.

Wenn ich meine eigenen Beiträge, in diesem Fall jene über Ueli Maurer, überfliege, bekomme ich den Eindruck, dass ich mit meinem Blog zusammen erwachsener geworden bin.
Mir ist heute viel weniger danach, jemanden einfach so mir nichts dir nichts mit grober «feldwaldwiesenblogger-Satire» einzudecken. Dies muss sich, wenn schon dann schon, jemand auch «ordentlich verdienen».
Aber keine Angst, liebe Leserinnen und Leser, ganz darauf verzichten will und kann ich nicht. Zu gerne wende ich meine (gefürchtete) «feldwaldwiesenblogger-Satire» an. Diesen Ausdruck habe ich übrigens heute einfach mal so erfunden, viel etwas Schlaueres fiel mir diesbezüglich nicht ein.


(Quelle: www.20min.ch)

Ich habe aber noch nicht fertig mit Ueli Maurer! Zu schön waren die Worte vom SVP-Bundesrat über den «mächtigsten Mann» der Welt, US-Präsident Barack Obama. Er meinte in New York: «Er wurde mir geschildert als einer, der alles von den Telepromptern abliest. Diesen Eindruck hatte ich nicht, er trat sehr locker auf.»
Wenn man über diese Worte nachdenkt, erkennt man irgendwie die kleine Schweiz und die nicht viel grösseren Bundesräte. Einen Obama kommen auch unsere Bundesräte nur ganz selten zu Gesicht, und wenn, dann meist nur zu einem kurzen «Handshake». Deshalb erging es Ueli Maurer wohl wie einem normalen Schweizer Bürger: Er kannte die Gepflogenheiten vom US-Präsidenten auch nur vom Hören sagen.
Übirgens: Diese Aussage brachte bei mir einen weiteren Symphathiepunkt für Maurer ein!

So darf man mit Fug und Recht behaupten, dass unser Bundespräsident gestern einen starken Auftritt vor der UNO hinlegte, und hoffentlich auch einen starken Eindruck hinterliess.


(Bildquelle: de.wikipedia.org)

Ähnliches darf man auch vom neuen iranischen Präsidenten Hassan Rohani behaupten, welcher sich anders als sein vorlauter und agressiver Vorgänger Ahmadinedschad, versöhnlich vor der UNO zeigte. Dieser Mann tritt nicht nur rhetorisch völlig vernünftig auf, auch seine Absichten scheinen ehrlich und dialogsuchend zu sein.
Was ihn und die iranische Delegation zudem auszeichnete, ist auch ihr Verhalten in New York. Nach jahrelanger Isolation durch die UNO und die USA scheint sich nun eine Entspannung abzuzeichnen.
Auf einen «Handshake» mit Obama verzichtete Rohani aber bewusst, weil sehr viel Geschirr zwischen diesen Ländern zerbrochen ist und es daher noch zu früh ist, auf übermässige «Gute Laune» zu machen. Wirklich stark!

Solche starken Auftritte und Gesten wie von Bundespräsident Ueli Maurer und Irans Präsident Hassan Rohani machen mir Eindruck. Die beiden Männer bewiesen viel Mut, vor die Vereinten Mächte vorzutreten und klipp und klar ihre Standpunkte vorzutragen. Dabei zeigten beide vor den Grossmächten, allen voran den USA, Respekt, verfielen aber nicht gleich in eine Schockstarre. Viel mehr wagten sie sogar Kritik oder blieben nach jahrelanger Eiszeit noch etwas auf Distanz.

Ich wünsche mir viel mehr Staatsmänner von dieser Sorte, «die das Füdlä haben» ehrlich, geradlinig und voller Respekt den anderen ihre Standpunkte zu erklären.
Für die Deutschen und Österreicher unter meinen Lesern: «die das Füdlä haben» ist ein Dialektausdruck in der Schweiz und bedeutet so viel wie «Mut für etwas aufbringen».

feldwaldwiesenblogger

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