Vorschau auf Estavayer2016: Michael Nydegger hakt diese Saison ab und freut sich jetzt schon aufs ESAF vom nächsten Jahr

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Bildquelle: estavayer2016.ch

Am letzten Samstag sass ich bei brütender Hitze drin, und brütete neue Ideen aus. Eine davon setze ich bereits in die Tat um. Es handelt sich dabei um eine Vorschauen-Serie auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2016 in Estavayer-le-Lac, kurz Estavayer2016.
Speziell an meiner Vorschau ist, dass ich dabei meinen Fokus auf den austragenden Verband, den Südwestschweizerischen Schwingerverband (SWSV), legen werde. In loser Folge möchte ich bis zu dem Ende August in einem Jahr stattfindenden Grossanlass rund um den kleinsten der fünf Teilverbände berichten.

Den Begriff „Rösti-Graben“ höre und verwende ich zwar nicht gerne. In diesem Zusammenhang nehme ich einen solchen aber irgendwie auch in der Schwingerei wahr. Schon seit jeher interessierte ich mich, und wohl die meisten Deutschschweizer Schwingerfreunde, vor allem um die Resultate der vier Teilverbände Innerschweiz, Bern, Nordostschweiz und Nordwestschweiz. Die Ergebnisse der Südwestschweizer, der Exoten, las man eher beiläufig. Es interessierte vor allem dann, wenn Nicht-Südwestschweizer als Gäste in der Romandie schwangen.
Die Ausnahmen waren Hanspeter Pellet, Stefan Zbinden oder früher Ernest Schläfli und Gabriel Yerly. Diese vier Schwinger waren schweizbekannt, da sie erstens Eidgenossen waren und zweitens auch auf „fremdem“ Terrain sehr erfolgreich waren. Es waren aber meist sogenannte Einzelkämpfer.
Der einzige momentan aktive Eidgenosse im Südwestschweizer Schwingerlager ist Michael Nydegger.

Michael Nydegger
Bildquelle: schlussgang.ch

Den Startschuss mache ich heute mit besagtem Michael Nydegger. Mit ihm zusammen möchte ich den „schwingerischen Rösti-Graben“ in nächster Zeit ein wenig aufschütten. Michael hat sich bereit erklärt, mich bei meiner Vorschauen-Serie auf Estavayer2016 zu unterstützen.
Dies ist insofern wichtig, da ich der französischen Sprache leider nicht sehr kundig bin. Michael ist Deutschfreiburger, spricht aber auch hervorragend Französisch und kann mir so über mögliche Sprachgrenzen-Barrieren hinweg helfen.
Zudem kenne ich den in Plaffeien FR wohnhaften Sennenschwinger von letztem Jahr her, als einer meiner fünf Projektschwinger.

Der Maschinenbau-Ingenieur bestritt schon seit geraumer Zeit keinen Ernstkampf mehr. Nach auskurierter Schambein-Verletzung, welche er sich 2014 zuzog, verletzte er sich dieses Jahr beim Training am Ellbogen.
Leider konnte Michael bisher noch nicht ins Schwinggeschehen eingreifen.
Am Telefon befragte ich den 42fachen Kranzgewinner zu verschiedenen Punkten und besprach mit ihm die angesprochene Vorschauen-Serie.

Wie geht es dir?
„Eigentlich sehr gut, leider bin ich wieder verletzt.“

Was für eine Art Verletzung hast du dir zugezogen?
„Beim rechten Ellbogen ist die Sehne entzündet. Wenn ich den Ellbogen belaste und Kraft darauf gebe, tut es sehr weh.“

Wann und wo hast du dir diese neuerliche Verletzung eingehandelt?
„Dies geschah bei einem Training anfangs Sommer.“

Ist deine Schambein-Verletzung vollständig ausgeheilt?
„Ja, diese Verletzung ist inzwischen vollständig ausgeheilt.“

Wann konntest du geheilt von der Schambein-Verletzung dein Training aufnehmen?
„Diese Sache hat sich leider in die Länge gezogen. Ich konnte erst im April/Mai das Training wieder voll aufnehmen. Im Winter habe ich deswegen vor allem Technik trainiert.“

Wann kannst du wieder einen Ernstkampf bestreiten?
„Diese Saison habe ich wegen meiner neuerlichen Verletzung erst vor kurzem abgehakt. Da in der Südwestschweiz die wichtigsten Schwingfeste in gut einem Monat vorbei sind, reicht es mir deshalb leider nicht mehr für Ernstkämpfe. Zudem möchte ich kein Risiko eingehen und meine Ellbogen-Verletzung vollständig auskurieren lassen.“

Wann und wo hast du deinen letzten Ernstkampf bestritten?
„Dies war letztes Jahr beim Walliser Kantonalen in Saint-Martin. Dann hat das Theater mit der Schambeinverletzung angefangen.“

Trainierst du momentan wieder? Wann darf man dein Comeback erwarten?
„Mit der Ellbogensehnen-Entzündung bin ich sehr limitiert, ein Oberkörpertraining ist kaum möglich. Ich trainiere derzeit vor allem Ausdauer. Ich schwimme viel und gehe regelmässig joggen. Mein Comeback werde ich erst nächste Saison geben.“

Wie motivierst du dich immer wieder nach all den Rückschlägen?
„Das ist eine gute Frage. Entweder ist die Motivation vorhanden oder nicht. Bei mir ist es so, dass ich grosse Freude am Schwingen und am Training habe.“

Ist das Eidgenössische im nächsten Jahr eine wunderbare Motivation, noch einmal richtig durchzustarten und dein zweites Eidgenössisches Eichenlaub zu holen?
„Ja, das ist es. Es ist zudem einmalig, an einem Eidgenössischen in der Westschweiz, im Speziellen in meinem Heimatkanton Freiburg, antreten zu können. Ich freue mich jetzt schon sehr darauf. So eine Chance werde ich als aktiver Schwinger keine mehr bekommen.
Mein Wunsch ist es, ab Mitte September wieder voll trainieren zu können. Ich möchte nächsten Winter im Training Vollgas geben.“

Darf ich mich für meine Vorschauen-Serie Estavayer2016 wieder bei dir melden? Du wärst mir eine grosse Hilfe, da du erstens sehr gut Französisch sprichst und ich zweitens beim SWSV praktisch niemanden ausser dich näher kenne.
„Ja, das darfst du. Es freut mich, dass du für unseren Verband Interesse zeigst.“

Michael, besten Dank für deine Antworten und deine zugesagte Unterstützung! Ich freue mich jetzt schon darauf, Land und Leute vom Südwestschweizerischen Schwingerverband näher kennen zu lernen und Euch, meinen Lesern, vorstellen zu können.

feldwaldwiesenblogger

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