Am 18. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament, der Ständerat und der Nationalrat werden neu besetzt. Zeit also, sich zum Wahlkampf weitere Gedanken zu machen. In einem Beitrag vom 23. Juli
widmete ich mich dem SVP-Nationalrats-Kandidaten Xaver Schuler („Made in Schwyz“ – Nachgefragt bei Xaver Schuler, einem Schwyzer SVP-Nationalratskandidaten).
Nun will ich weiteren Kandidaten auf den Zahn fühlen und bereitete deshalb fünf Fragen vor. Zu diesem Zweck schrieb ich alle acht Ständerats-Kandidaten vom Kanton Schwyz an: Alex Kuprecht (SVP), Peter Föhn (SVP), Bruno Beeler (CVP), Marco Casanova (CVP), Nathalie Henseler (parteilos), Elias Studer (JUSO), Thomas Büeler (JUSO) und Albert Knobel (parteilos).
Die beiden Schwyzer Sitze im Ständerat werden zurzeit von SVP-Männern gehalten: Alex Kuprecht und Peter Föhn. Für die Ständeratswahlen wurden fünf Listen eingereicht.
Im Gegensatz zum Ständerats-Wahlkampf konnte ich unmöglich alle 50 (!) Nationalrats-Kandidaten kontaktieren. Ich entschied mich deshalb zu einem gut schweizerischen Kompromiss und schickte die fünf Fragen den vier amtierenden Nationalräten, welche wieder antreten: Pirmin Schwander (SVP), Alois Gmür (CVP), Petra Gössi (FDP) und Andy Tschümperlin (SP). SVP, CVP, FDP und SP teilen sich also die vier Schwyzer Sitze.
Für die vier Schwyzer Nationalratssitze bewerben sich insgesamt 50 Männer und Frauen auf 13 Listen.
Der erste Kandidat, welcher meinen ‚Fünf Fragen-Katalog‘ beantwortete, war Alex Kuprecht. Der 57-jährige ist Relation Manager, wohnt in Pfäffikon SZ und sitzt seit 2003 für die SVP Schwyz im Ständerat. Davor war er seit 1990 in der Schwyzer Kantonspolitik aktiv. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Warum soll das Schwyzer Volk Sie zum Ständerat wählen?
Das Wirken im Ständerat erfordert ein nicht zu unterschätzendes Mass an politischer Erfahrung, sitzen in diesem Rat doch einige ehemalige und erfahrene Regierungsräte und Politiker mit langjähriger politischer Erfahrung. Diese Erfahrung habe ich mir in zwölf Jahren Kantonsrat, einem Jahr als Kantonsratspräsident und zwölf Jahren Mitgliedschaft im Ständerat erworben und gibt mir auch eine gewisse Sicherheit in den Kommissionen und im Rat mitwirken, mitreden und mitentscheiden zu können.
Mit welchen Wahlkampf-Themen machen Sie auf sich aufmerksam?
Ich habe mir kein spezielles Wahlkampfthema zurechtgelegt. Vielmehr prägen mich die aktuellen Themen meiner Kommissionstätigkeit während des ganzen Wahlkampfes. Dazu gehören die Reform der Armee, die Behandlung des neuen Nachrichtendienstgesetzes (bei beiden als Kommissionspräsident) sowie die Reform der Altersvorsorge 2020 (Kommissionsmitglied).
Wo orten Sie im Kanton Schwyz Probleme/Handlungsbedarf, wo Sie nach Ihrer Wahl sofort den Hebel ansetzen würden?
Der NFA (Nationaler Finanzausgleich) mit all seinen Facetten gehört zweifelsohne zu den Hauptproblemen unseres Kantons. Die Kantonsfinanzen sind wieder ins Lot zu bringen. Einsparungen werden wohl immer schwieriger sein und eine geschickte Anpassung der Einnahmenseite erscheint unumgänglich zu sein.
Ist die EU für den Kanton Schwyz eher Segen oder eher Fluch?
Weder noch. Wir können froh sein, dass wir nicht Mitglied sind.
Müssen wir Schwyzer uns wegen der aktuellen europäischen Flüchtlingssituation Sorgen machen?
Bis jetzt brauchen wir uns noch keine Sorgen zu machen. Es kann jedoch durchaus passieren, dass wir schon in absehbarer Zeit mit mehr Unterbringungsverpflichtungen rechnen müssen. Die Gemeinden werden dann noch mehr gefordert sein. Es ist zu befürchten, dass die jetzt noch nach Deutschland wandernden Flüchtlinge und Migranten irgendeinmal wieder nach Süden über die Süddeutsche Grenze in die Schweiz gelangen werden. Solche Szenarien müssen schon heute vorbereitet sein, damit man dafür zeitgerecht gewappnet ist.
Ich hoffe, Alex Kuprecht tun es die anderen Angeschriebenen gleich, und beantworten mir in nächster Zeit ebenfalls meine Fragen. So quasi als kleiner Beitrag zur Meinungsbildung, um für mich und die stimmberechtigten Schwyzer Bürger die richtigen Personen auswählen zu können. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf weitere Antworten, bedanke mich herzlich bei Alex Kuprecht und wünsche ihm alles Gute für den weiteren Wahlkampf.
feldwaldwiesenblogger