Was für Aufgaben hat der Präsident des Schwingklub Muotathal? (Teil 9)

Im neunten und letzten Teil meiner Reihe über das Schwinggeschehen im Muotatal gehe ich den Aufgaben unseres Schwingklubpräsidenten nach. Ein grosser Teil der Auskünfte der vorangehenden acht Teile erhielt ich nämlich von René Schelbert, dem umsichtigen Schwingfunktionär. Zeit also, nach dem Job des höchsten Muotataler Schwingers zu fragen.

René beim Gespräch
Schwingklubpräsident René Schelbert beim Gespräch
Bildquelle: feldwaldwiesenblogger

René ist seit dem 26. Dezember 2010 Präsident des Schwingklub Muotathal. Auf seine Aufgaben angesprochen, meinte er: „Ich habe verschiedene Aufgaben. Meine Hauptaufgabe ist, den Verein zu führen. Im Frühling und Herbst habe ich am meisten Arbeit. Die erste Vorstandssitzung des Jahres findet jeweils im Februar statt. Weiter die beiden Schwingfeste (Rangschwinget und Nachwuchsschwinget) durchführen, wir bilden das Organisationskomitee (OK) gleich aus dem Vorstand. Ich bin zugleich der OK-Präsident, jeder hat seine Aufgabe und weiss was er zu tun hat. Das funktioniert gut. Das Hauptaugenmerk gilt im Frühling ganz klar den beiden Schwingfesten. Zudem besuche ich diverse Schwingfeste in der Region.
Im Sommer steht wieder eine Vorstandssitzung auf dem Programm, wo wir Rückblick und Ausblick halten. Nach Saisonende, im November, haben wir die dritte Vorstandssitzung. Dann halten wir Saisonrückblick und bereiten die Generalversammlung (GV) im Dezember vor. Mein Job besteht darin, die GV am 26. Dezember durchzuführen. Da habe ich auch viel Arbeit, bis ich alle Unterlagen und Daten zusammengetragen habe. Unter dem Jahr gibt es zudem noch diverse Aufgaben, wie zum Beispiel die würdige Umrahmung einer Beerdigung eines Ehrenmitgliedes in die Wege leiten. Meine Devise ist, immer ein wenig voraus zu sein und die Dinge rechtzeitig vorzubereiten.
Wenn mir jemand in jungen Jahren gesagt hat, du wirst mal Klubpräsident, habe ich ihm gesagt: Wohl kaum! Jetzt ist es anders gekommen, und ich bin in meine Funktion rein gewachsen. Es ist eine schöne Arbeit und wir haben zusammen ein gutes Einvernehmen im Vorstand. Ich habe es noch keinen Moment bereut, etwas für den Schwingsport zu tun. Denn es kommt auch immer wieder etwas zurück.
Übrigens: Im Vorstand des Schwyzer Kantonalen Schwingerverbandes bin ich als offizieller Vertreter des Schwingklub Muotathal. Auch dort haben wir ein gutes Klima und die Sitzungen laufen reibungslos ab. Es hat auch noch nie heftige Diskussionen gegeben, was ich schätze. Ganz allgemein herrscht eine gute Kameradschaft und man lernt immer wieder neue Leute kennen. Eine schöne Zeit, die ich dabei erleben darf.“

rené schelbert bei der Jubiläumsfeier 2012
René Schelbert anno 2012 bei der Jubiläumsfeier zum 75-jährigen Bestehen des Schwingklub Muotathals
Bildquelle: René Schelbert

Gibt es auch ein Pflichtenheft?
„Nein, soweit sind wir noch nicht. Ich habe es zwar nicht verlangt, aber jeder im Vorstand soll in nächster Zeit seine Aufgaben auf Papier bringen. Wenn jemand beispielsweise als Bauchef amtet, soll er aufschreiben, was es zu tun gibt. Es ist immer einfacher einem Nachfolger etwas zu übergeben, wenn etwas Schriftliches vorhanden ist.“

Führst du deine Aufgabe in etwa wie deine Vorgänger aus?
„Ja, ich denke schon. Wir hatten das grosse Glück, dass Richi Föhn damals als Präsident alles was er fürs Schwingen auf seinem PC schrieb, auf eine Daten-CD gebrannt hat. Schon sein Nachfolger und mein Vorgänger Roland Gwerder konnten davon profitieren. Richi erstellte dabei diverse Listen und Dateien, die auch heute noch hilfreich sind.“

Wieviele Stunden pro Woche investierst du in dein Amt?
„Übers Jahr gesehen ist es im Durchschnitt eine Stunde pro Woche für administrativen Aufwand, was den Schwingklub Muotathal betrifft. Dazu kommen die Vorbereitungen für die beiden Schwingfeste. Wenn ein Kantonales Schwingfest wie letztes Jahr durchgeführt wird, kommt natürlich ein zusätzlicher Mehraufwand hinzu. Im Frühling und Herbst läuft sehr viel, in den Wintermonaten sowie im Juni/Juli weniger.
Daneben investiere ich auch Zeit für mein Amt im Kantonalvorstand.“

Wieviele Schwingfeste besuchst du pro Jahr?
„20 bis 25 Schwingfeste. Das sind Feste der Aktiven und Jungschwinger.“

Wieviele Sitzungen besuchst du pro Jahr?
„Im Klub sind es vier Sitzungen, im Kantonalvorstand sind es acht Sitzungen.“

Beim Frühjahrsschwinget in Oberarth SZ warst du im Einteilungsgericht. Wie oft sitzt du dieses Jahr in der Einteilung?
„Es sind insgesamt sechs Mal. Nebst dem Muotathaler Rangschwinget bin ich noch bei zwei weiteren Rangschwinget, beim Schwyzer Kantonalen, beim Kantonalen Jungschwingertag und beim Innerschweizer Nachwuchsschwingertag in der Einteilung.“

Nebst dem Schwingklub Muotathal bist du noch im Schwyzer Kantonalen Schwingerverband im Vorstand. Bist du noch in anderen Gremien? Zum Beispiel beim Innerschweizerischen Schwingerverband (ISV)?
„Beim Schwyzer Kantonalen Schwingerverband bin ich technischer Leiter Jungschwingen und Chef der sechs Jungschwingerbetreuer im Kanton Schwyz. Dieses Jahr gibt es auch in diesem Bereich mehr Arbeit, da am 30. August der Eidgenössische Nachwuchsschwingertag in Aarburg (Kanton Aargau) stattfindet.
Beim ISV bin ich in der technischen Kommission Jungschwingen.“

Besuchst du als Präsident auch Weiterbildungskurse? Wenn ja, welche?
„Im Winter besuchte ich für die Leiter 2-Ausbildung einen J+S-Kurs in Magglingen. Fürs Schwingen werden folgende Kurse angeboten: Grundkurs, Leiter 1, Leiter 2 und Experte.
Es gibt ein Vierstufen-Programm für die Jungschwinger, welche mit Prüfungen verbunden sind. Diese Prüfungen kann ich nun mit der Leiter 2-Ausbildung abnehmen.
Weitere Kurse besuche ich nicht, da kein diesbezügliches Angebot besteht. Bei Fragen in meinem Amt haben meine Vorgänger immer ein offenes Ohr. Zudem kenne ich inzwischen einige Leute, und kann mich bei Problemlösungen auch andernorts melden. Das läuft in der Schwingerfamilie völlig unkompliziert ab.“

Hast du eine Jahrzahl im Kopf, bis wann du als Schwingklub-Präsident noch amten möchtest?
René lacht. „Nein, eigentlich nicht. Ich nehme es fortlaufend. So etwas kann man nicht voraussehen.“

Könntest du dir später auch vorstellen, ein weiteres Amt beim Schwyzer Kantonalen Schwingerverband oder beim ISV zu übernehmen?
„Ja, das könnte ich mir durchaus vorstellen. Ich wäre bereit, will aber niemandem im Wege stehen, wenn sonst jemand möchte.“

rené und seine vorgänger
René Schelbert und seine Amtsvorgänger. Oben von links nach rechts: Karl Heinzer, Alois Schelbert (2014 gestorben), Peter Schelbert und Paul Schelbert. Unten von links: René Schelbert, Roland Gwerder und Richi Föhn
Bildquelle: René Schelbert

Dies ist nun der Abschluss meiner neunteiligen Reihe über das Schwinggeschehen im Muotatal. Ein grosses Dankeschön gebührt dabei René, welcher mir am 18. April bei einem gut zweistündigen Gespräch viele Informationen und Wissenswertes rund um den Schwingklub Muotathal und über das Schwingen im Allgemeinen erzählte und erklärte. Weiter hat er mich mit vielen Unterlagen und Fotos beliefert. Herzlichen Dank!
Aus diesen neun Teilen habe ich inzwischen eine Zusammenfassung geschrieben, welche in der Juli-Ausgabe des Muotathaler Zirkes erscheinen wird.

feldwalwiesenblogger

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