Was für eine Überraschung! Die Minarett-Initiative wurde ziemlich deutlich angenommen.

Gestern Sonntag um 17.00 Uhr, beim hören der Nachrichten, war ich «grad ächli» perplex. Die Minarett-Initiative wurde überraschend deutlich angenommen. Was mich natürlich freut, da ich unlängst mein Ja-Votum in diesem Blog erklärte.
Wie ist das aber möglich? Denn erst kürzlich wurde noch eine Umfrage veröffentlicht, mit einem mehr oder weniger deutlichen Nein. Das lässt den Schluss zu, dass einige Bürger bei der Umfrage sich nicht getraut hatten, ihre wahre Meinung zu äussern. Denn ich stellte in letzter Zeit fest, dass viele nicht SVP-Wähler sich vorsichtig zu dieser Initiative äusserten und meist ihre Meinung dazu nicht kundgaben. Bei Diskussionen unter vier Augen erhielt man dann öfters die wahre Meinung: «Ich lege ein Ja für die Initiative in die Urne, will aber sonst nicht viel mit der SVP am Hut haben».
Tatsächlich ist mir bei Diskussionen im Fernsehen aufgefallen, wie sich die Initiativ-Befürworter bemüht haben, weg von dem «bösen Minarett-Plakat-Image» wegzukommen. Sie lenkten ihre Argumente in eine für mich richtige Richtung. Sie sprachen die schleichende Islamisierung der Gesellschaft, Unterdrückung von Frauen, Zwangsheiraten oder Ausschluss der Kinder vom Turnunterricht an. Themen, die jeden Schweizer interessieren. Tatsachen, die niemand verneinen kann.
Klar sind die Minarette nur Symbole. Aber Symbole stehen immer für jrgendwelche Sachen und Dinge. In diesem Fall eben nicht für die Sache der Schweizer.
In meiner Heimat- und Wohngemeinde Muotathal wurde die Minarett-Vorlage mit 80% Ja-Stimmen angenommen. Wir Muotathaler und alle Ja-Sager möchten deswegen aber nicht in die Ecke der Rückständigen, Auslandsfeindlichen und Islam-Gegner geschoben werden! Dagegen muss ich mich vehement wehren. Hier geht’s nicht um den Islam und die Menschen die diesen Glauben ausleben, denn die Religionsfreiheit steht ausser Frage. Hier geht’s um das Drumherum. Und dieses Drumherum, welches Radikalismus, Terror, Angst und Menschenverachtung beinhalten kann, brauchen wir hier nicht. Wir haben selbst genug vor unserer eigenen Türe zu kehren. Da müssen wir nicht noch die Probleme der Anderen rumwälzen. Wir haben nämlich schon genug eigene.
Und noch was: Wir sind auch wer und wir dürfen uns auch wehren, und das Schweizer Volk wehrt sich halt nun demokratisch gegen Symbole, die es nicht will. Ich bin nicht blauäugig und weiss, dass dieses Ja Konsequenzen beinhalten kann. Aber einfach wegen befürchteten Konsequenzen Nein zu stimmen, ist auch nicht ehrlich. Zudem sollte vielen Politikern mal wieder bewusst werden, dass sie erstens vom Volk gewählt wurden und sie zweitens den Volkswillen ein bisschen mehr respektieren sollten. Das Volk ist nicht dumm! Es möchte ernst genommen werden, und diese Tatsache sollte bitteschön vor einer EU oder sonst einem anderen Land stehen. Wenn wir gewinnen oder wenn wir verlieren, dann gemeinsam.
Diese ewige Globalisierung in allen möglichen Fragen geht mir langsam sowas auf den Geist. Gerade unser Bundesrat schaut bei Beschlüssen lieber erst auf die Verträglichkeit mit dem Ausland. Beim zweiten Hinsehen kommt ihm dann noch das Schweizer Volk in den Sinn.

feldwaldwiesenblogger

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