Wird der Sommer so wie der Winter?
Dieser Verdacht ist mir gestern abend, nach der Sweet&Sour-Probe in Illgau, gekommen. Es hatte nämlich wieder Schnee draussen. Dabei waren die letzten Tage doch so mild und warm…
«Ja, hört das denn nie auf?» Solche oder ähnliche Kommentare hörte man heute Morgen wahrscheinlich zu Tausenden an den Schweizer Zmorgen-Tischen.
Das winterliche Frühlingsbild wurde in Illgau aufgenommen. Ein eifriger Leser hat es mir heute morgen kurz nach acht Uhr zugestellt.
Passend zum Wintereinbruch, hielten die Muotathaler Wetterfrösche gestern Abend in Rothenthurm ihre Frühlingssitzung ab.
Bevor ich mir aber die Prognosen der sechs Wetterfrösche reinzog, ging ich trotz Schnee und «Pflotsch» auf meine Joggingstrecke. Ich wollte nämlich unbedingt meine neuen Jogging-Schuhe ausprobieren, welche ich gestern bei Meli-Sport in Schwyz gekauft habe. Der Berater und Verkäufer (ich wurde dabei gefilmt, und mit einem für meinen Laufstil optimalen Laufschuh versehen) meinte: Es gibt kein schlechtes Wetter für das Laufen, nur schlechte Kleidung! Wie Recht er doch hat.
Das Laufen mit dem neuen Schuh ging wirklich gut. Es lohnt sich also, sich richtig beraten zu lassen.
Nach einer erfrischenden Dusche gings ans Frühstück. Dabei hörte ich Radio Central und durchstöberte die Schwyzer Zeitung und den Boten der Urschweiz betreffs der Berichterstattung der gestrigen Wetterfrosch-Zusammenkunft.
Im Radio lief gerade die Prognose vom Steinbockjäger, Karl Reichmuth. Der gute Mann war sichtlich nicht mehr nüchtern und palaverte in so einem undeutlichen Ton, dass er Petrus sicher noch mehr reizte.
Karl Hediger, Naturmensch, tat das anschliessend mit seinen schlüpfrigen Witzen mit Bestimmtheit auch. Dabei verstieg er sich zusätzlich in Gesellschaftsbetrachtungen der besonderen Art. Einfach Klasse, was die sechs Mannen bei ihren Wortmeldungen jeweils von sich geben!
Sich jetzt darüber den Kopf zerbrechen, wer nun Recht haben könnte, mache ich nicht. Trotzdem: Der Durchschnitt der sechs Frühlings- bis Herbstprognosen wird wohl das Wetter der kommenden sechs Monate werden.
Der Bote der Urschweiz fasste die Prognosen so zusammen:
Ich selber tendiere dazu, dem neuen «Wetterkönig» Martin Holdener, Haggen, zu glauben. Seine Prognosen sehen für mich am realistischen aus.
Der nicht endenwollende Winter geht in einen mittelprächtigen Frühling über. Der Sommer wird sich von seiner grausamen Seite zeigen, und der Herbst soll wieder mittelprächtig werden. Na toll!
Die Schwyzer Zeitung berichtete folgendermassen über die Prophezeiungen des «Musers»:
Meine Eingangs gehegten Befürchtungen, dass der Sommer so werden könnte wie der Winter, werden durch den «Muser» definitiv bestätigt. Dabei meine ich nicht (nur) den Schnee, sondern vor allem den Nebel. Diese weiss-grau Decke, von welcher ich im letzten Halbjahr in Luzern mehr als genug abbekam, könnte uns also auch in den Monaten Mai, Juni und September «beglücken». So ein Mist!
Die Ameisen sind nun definitiv fester Bestandteil der urchigen Mannen geworden, Martin Horat, Wettermissionar, sei Dank.
Der Künstler Jörg Rohner liess sie dabei zu Übergrösse wachsen, und hatte sie gestern zusammen mit den Wetterproheten auf die Bühne geschickt.
Weiter wurde gestern auch noch ein bisschen Kommerz rund um die Muotathaler Wetterfrösche getrieben:
Das Buch «Der Wetterschmöcker – Martin Horat und die Muotathaler Propheten» wurde vorgestellt. Wettermissionar Horat ist unbestritten der Star unter den Muotathaler Wetterfröschen. Sein Tun und Handeln ums «Wetterprohezeien» stacheln Künstler und Schriftsteller an, etwas Handfestes zu kreieren. Mit diesem «Etwas» wollen die besagten Personen auch Geld machen. So wurde der ursprüngliche Titel «Der Schneefresser» aus Marketinggründen (!) umgeändert, weil das Buch jetzt, im Frühling, herausgegeben wird.
Dabei wäre der Titel gerade heute, an einem verschneiten Frühlingstag, so passend wie mitten im Winter. Die Marketingstrategien sind halt doch nicht immer über alle Zweifel erhaben… «Zum Glück!», möchte ich dabei ironisch anmerken.
Nun, das Wetter wird draussen abgehalten. Beeinflussen können wir das (glücklicherweise) nicht. Zu hoffen ist, dass der Sommer trotzdem besser daherkommt, als gestern prohezeit.
Ich hoffe zudem auch, dass ich bei meinem angestrebten Besuch in der UNESCO Biosphäre Entlebuch gutes Wetter erwische (siehe Blogeintrag von gestern). Wenn ich tatsächlich den «Job» kriegen sollte, werde ich mich vorgängig mit einer ordentlichen Wetterprognose bei Martin Horat eindecken.
Zu Guter Letzt: Heute wird in Muotathal die Aprés-Ski Party vom Handballclub durchgeführt. Dabei können die Partygänger direkt nach dem Skifahren und Snowboarden in die Mehrzweckhalle pilgern und zu den Klängen des schnupfenden DJ Satzy (siehe Blog-Interview) tanzen. Natürlich in Ski- und Snowboard-Schuhen, das versteht sich doch wohl von selbst. Eigentlich ideal, oder?
feldwaldwiesenblogger