Gestern schrieb mich der von mir in meinem letzten Beitrag kritisierte Schwinger Markus Schnider (Bild) via Facebook-Messenger an: „Super Kommentar zu Bieri“.
Mir war sofort klar, was der Entlebucher meinte. Ich schrieb ihm umgehend folgendes zurück: „Schei**e… Ich wollte dich nicht persönlich angreifen. Eigentlich freut mich, dass du mir schreibst. Das zeigt mir, dass mein Blog gelesen wird.
Liege ich mit meinem Kommentar total daneben?“
Ich legte noch eine Nachricht nach: „Markus, wenn du willst, darfst du mich anrufen, und mir deine Sicht darstellen.
Wenn ich dich beleidigt haben sollte, dann tut mir das leid und ich entschuldige mich bei dir.“
Markus Schnider rief mich nicht an, schickte mir aber eine kleine Erklärung: „Unfair, das ist für mich etwas anderes. Über die Schwingerhose und die defensive Schwingweise zu schreiben, das ist vertretbar, auch ich mache das Beste aus meinem Gang.
feldwaldwiesenblogger, einerseits macht es mich stolz. Aber das Wort „unfair“ gehört nicht zu mir, sonst frage meine Schwingerkameraden. Ich bin sicher nicht der Angriffigste, aber auch ich mache mein Möglichstes.“
Etwas betroffen setzte ich mich erst mal, und machte mir so meine Gedanken. Dann schrieb ich Markus per Facebook-Messenger noch eine Nachricht: „Ich würde das gerne zum Thema machen, dass ich übers Ziel hinausgeschossen habe. Dass mit dem „unfair“ würde ich gerne richtig stellen. Ist das ok für dich?“
Kurze Zeit später kam die Antwort des jungen Entlebuchers: „Für mich ist das ok. Aber der erste Moment war für mich nicht so schön gewesen. Schwingergruss, Markus Schnider“
Ich habe nun unsere Konversation kurz protokolliert, und so widergegeben, wie sie stattgefunden hat. Dazu möchte ich folgendes sagen, respektive schreiben:
Meine Absicht ist nicht, einen Schwinger bloss zu stellen. Ich habe etwas „übers Ziel hinausgeschossen“, und entschuldige mich deshalb bei Markus und bei seinen Fans, dass ich ihn als „unfair“ bezeichnet habe.
Wörtlich schrieb ich in meinem letzten Beitrag: „Mit seiner nicht gerade fairen Schwingweise stellte Markus Schnider Bieri vor eine schwierige Aufgabe.“ Gemeint ist der dritte Gang von Christoph Bieri gegen Markus Schnider beim ISV in Cham.
Weiter vermerkte ich noch: „Klar, als Gast werden einem halt öfters so „tolle“ Schwinger serviert wie Markus Schnider.“
Diese beiden Aussagen bereue ich im Nachhinein, und gelobe Besserung. Zu den anderen Aussagen betreffs nicht korrekt angezogener Schwinghose und der defensiven Schwingweise stehe ich. Dies sieht im übrigen Markus Schnider ja auch so.
Ich werde in Zukunft persönliche Angriffe auf die Schwinger vermeiden. Kritisieren ja, aber fair und sachlich.
Markus Schnider ist im übrigen ein Kranzschwinger, schwingt für den Schwingklub Entlebuch und wohnt in Escholzmatt. Ich wünsche ihm für den weiteren Saisonverlauf alles Gute und viel Erfolg.
Schwingerkönig Matthias Sempach ist nach wie vor der „heisseste“ Anwärter auf den Kilchberg-Sieg. Im Vergleich zur Vorwoche sind Christian Schuler und Florian Gnägi aus dem Blickbarometer „geflogen“. Stattdessen nehmen neu die beiden Innerschweizer Benji von Ah und Reto Nötzli ihre Plätze ein. Dies verdanken die beiden ihren starken Auftritten am Innerschweizerischen Schwing- und Älplerfest.
Am nächsten Sonntag steigt in Savièse (Kanton Wallis) das dritte Teilverbandsfest dieser Saison, dasjenige der Südwestschweizer. Dabei sind gleich beide Berner Schwingerkönige am Start, und aus der Innerschweiz reisen Andreas Ulrich und Benji von Ah an.
Beim Anschwingen trifft besagter Ulrich gleich auf meinen Projektschwinger Michael Nydegger. Bei dieser Begegnung schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Einerseits natürlich dasjenige des Innerschweizers, andererseits halt auch das für „meine“ Schwinger.
Schon beim Gang zwischen Bieri und Schnider waren zwei Herzen in mir, wobei das für den starken Aargauer heftiger schlug. Die Beobachtung der fünf Projektschwinger ist schon etwas Spezielles, und ich bin dann nicht so objektiv, sondern mehr ein Fan. Wie man ja nun feststellen konnte.
Ich werde aber künftig versuchen, meine Emotionen im Griff zu halten, und über die Gegner der Projektschwinger fair kommentieren.
Für die Südwestschweizer dürfte es schwierig, ja fast unmöglich sein, den Sieger zu stellen. Zu stark scheinen mir die Gäste. Trotzdem: Ich wünsche dem austragenden Verband viel Erfolg und viele Kränze. Zu hoffen ist auch, dass nicht schon ab dem dritten Gang Gäste gegeneinander antreten müssen. Man wird sehen.
Ich bin auch schon gefragt worden, ob ich eigentlich fast nur noch übers Schwingen schreibe. Etwas irritiert blickte ich in meinen Blog: Tatsächlich, die letzten Beiträge sind mit wenigen Ausnahmen nur noch unserem Nationalsport gewidmet.
Was soll ich fragenden Lesern nun sagen? JEIN! Denn ich habe mit dem SCHWINGEN so richtig mein Thema gefunden, wo ich gerne beobachte, kommentiere, analysiere und darüber berichte. Es macht mir schlicht und einfach riesigen Spass, über und rund ums Sägemehl-Geschehen zu schreiben.
Aber: Interessante andere Dinge beschäftigen mich zudem nach wie vor. Seien es gesellschaftliche, politische oder sonstige sportliche Aspekte. Gerade die vielen Konfliktherde geben mir zurzeit schon sehr zu denken. Vieles auf unserer Erde ist im Argen. Viele Menschen sind auf der Flucht, wegen Kriegen und bewaffneten Konflikten sowie wegen Dürren und Hungersnöten.
Ich fühle mich bei den Beiträgen über diese armen und hilflosen Menschen so machtlos und hilflos. Ich möchte helfen, einen Beitrag leisten können. Ich weiss nur nicht wie…
Vielleicht ist das Schreiben über’s Schwingen ein Stück weit auch eine Flucht aus der „Krisen-Welt“ in eine „heile Welt“. Vielleicht, aber natürlich nicht nur. Zu sehr schlägt mein Herz für diesen Sport.
Und nun betrachten wir nochmals das Bild mit Jogi: Nicht vergessen möchte ich natürlich die Fussballweltmeisterschaft, welche in der ganz heissen Phase angekommen ist. Die Deutschen zeigten gestern den Brasilianern nämlich so richtig den Meister, oder anders ausgedrückt: Die Brasil-Kicker taten mir gestern richtig gehend leid, wie sie konzeptlos agierten und Zerfallserscheinungen an den Tag legten. So bitter und hart kann Fussball sein!
Deshalb ermahnte Jogi Löw nach dem 7:0 seine Spieler: „Jungs, wir sind hier zu Gast, übertreibt es nicht!“ Müller und Co. hielten sich in der Folge daran und standen den Gastgebern gar den Ehrentreffer zu…
Apropos deutsche Mannschaft: Meistens stehen so um die sechs Bayernspieler für die Deutschen auf dem Feld, gegen Frankreich waren es während kurzer Zeit sogar sieben…
Und wenn man es noch genauer nehmen möchte: Mats Hummels ist ein ehemaliger bayrischer Nachwuchsspieler, und Klose sowie Podolski waren auch mal Bayernspieler. Noch Fragen?
Böse Zungen behaupten überdies, dass Löw Guardiola anbettelte, seine Spieler zu schonen und den Champions League-Pott für dieses Jahr doch mal nicht zu holen. Stattdessen bringe er (Jogi) mit seinen vielen (Bayern)jungs den WM-Titel heim. WM-Spieler im Kader zu haben, sei doch auch was…
Nach dem 5:0 simste ich gestern unseren Präsidenten vom Bayern München Fanclub Zürich an, ob er jetzt ans Finale nach Rio fliege. Denn vor der WM liess er verlauten, dass er nur bei einem deutschen Finaleinzug nach Brasilien fliegen werde.
Er schrieb: „Hab’s vor.“ Ich wünsche viel Spass, Erfolg und den Pott!
Nochmals apropos: Vor der WM hatte ich irgendwie das Gefühl, dass die deutschen „Journis“ Jogis Mannschaft „schlecht schreiben“. Selbst die Mannschaftsführung machte auf Understatement: „Es läuft nicht so, wie es sollte. Einige Spieler sind nicht fit, andere sind angeschlagen. Das Erreichen des Halbfinale dürfte diesmal ein schwieriges Unterfangen werden.“ Undsoweiterundsofort. So sind sie halt, die lieben Deutschen. Zurückhaltend und sehr bescheiden…
Trotzdem: Mein Gefühl sagt mir, dass Lahm und Co. genauso goldene Jungs sind, wie dazumal Beckenbauer und Co. oder Matthäus und Co. Ich vermute, dass sie den WM-Pokal am Sonntag holen und Deutschland so zum vierten WM-Titel gereichen. Jogis Mannschaft ist jetzt reif dazu.
Ganz anderes Thema. Ich beginne jetzt dann auch bald zu schreien, wie der NLZ-Kommentator Kari Kälin. „Die stetig höheren Beiträge wecken in den Innerschweizer Kantonen Unmut. Schwyz etwa muss die Steuern erhöhen, um die NFA-Pflichten zu erfüllen.“
Mit den NFA-Pflichten ist der Nationale Finanzausgleich gemeint, und mit den „Zahlonkeln“ wir Trottel von Bürgern in den Kantonen Schwyz und Zug.
Gewisse Kantone machen einfach die hohle Hand, und kümmern sich einfach nur ganz schludrig um ihre Finanzen. Wir Deppen aus der Zentralschweiz sind ja zur Stelle.
Nein, meine Damen und Herren aus den Nehmerkantonen. So geht das nicht mehr weiter. Und: Uns nach gewissen EU-kritischen Abstimmungen (zum Beispiel nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative) als Hinterwäldler zu schimpfen, das könnt ihr. Eure Finanzen im Lot zu halten könnt ihr hingegen nicht!
Bei den Zeilen von Kälin kam mir schon die Galle (und teilweise noch mehr) hoch. Denn: Die „rückständigen“ Schwyzer haben es schon immer verstanden vernünftig und vorausschauend zu ihren Finanzen zu schauen. Als Lohn dürfen wir Schwyzer nun einen Teil der anderen Kantone „durchfüttern“.
Ich verstehe da unsere Politiker, dass sie mit Sperrkonto-Plänen kommen, und die Zahlungen an gewisse Bedingungen geknüpft sehen wollen. Ich hoffe, sie haben damit Erfolg!
Ach du Schande, was ist das nur für ein Schwachsinn. Ich frage mich gerade, ob ich für dieses Thema mal einen separaten Beitrag aufwenden soll.
Diese ganze Geschichte macht mich richtig hässig. Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), wohl ein Haufen von linken Wirrköpfen, möchte ums Verrecken eine neue Nationalhymne. Die jetzige sei nicht mehr zeitgemäss. Aus diesem Grund wurde eine Art Wettbewerb ausgeschrieben, und es gingen 208 (!) Textbeiträge ein, aus welchen nun aussortiert wird.
Ich frage mich jetzt: Wer hat das entschieden? Wurde das Volk jemals befragt, ob sie eine andere Hymne möchte? Nada, Nein, Nie!
Die SGG sieht sich aber nun bemüssigt, das durchzuführen. Auf wessen Geheiss und aus welchen dubiosen Gründen auch immer. Aber vermutlich ist der Grund ein ganz simpler: Denen klingt unser schöner Schweizer Psalm wohl zu sehr nach Schweiz. Denn unter diesen SGG-Leuten hocken eine Menge Euro-Turbos, die lieber heute als Morgen Brüssel statt Bern als Hauptstadt möchten. Die neue Hymne kann diesen Leuten nicht international genug klingen, beispielsweise so:
„Oh EU du mein Freund, lass uns ein einig Land mit vielen lieben Bürgern sein.
Schaffet ab die direkte Demokratie, reisset nieder die Landesgrenzen!“
Aargh! Da liefere ich diesen Internationalisten gleich noch eine Steilvorlage…
Aber etwas scheinen diese netten „Hymnensucher“ vergessen zu haben: Es ist immer nur die Rede von „Texten“. Wie sieht es mit der Melodie dazu aus?
Wird da womöglich ein internationaler und EU-tauglicher Trällertext zur „Trittst im Morgenrot“-Melodie gesucht? Das wäre ja dann schon die Höhe…
Leute, wir müssen uns wehren! Wenn wir schon nicht gefragt werden, dann behelfen wir uns mit anderen Mitteln. Wie wäre es mit einer entsprechenden Facebook-Gruppe?
Nun habe ich genug für heute, und schrieb wohl wieder übers Schwingen, aber nicht nur.
Zudem: Es kommt ja auch der Herbst und der lange Winter (obwohl ich momentan schon das Gefühl habe, es sei schon tiefster Herbst). In diesen Monaten gedenke ich, mich meiner anderen grossen Leidenschaft, der Musik, schreibtechnisch zu widmen.
Tschüss, bis zum nächsten Mal!
feldwaldwiesenblogger
Tipp Topp Koni,das meiste geschriebene ist sehr gut. Aber die Entschuldigung für Schnyder wäre so nicht nötig gewesen. Diese Schwingweise hat mit Schwingen nichts zu tun!