Hesigen-Schneemann aus dem Jahr 2012: Klein aber oho!
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Der Schnee schmilzt, die Wiesen werden grün. So auch in der Hesigen. Der Schneemann ist so gut wie weg, ein letzter Rest döst noch vor sich hin. Aber ringsherum grünen nicht nur die Wiesen. Ein seit dem zweiten Weltkrieg eingedohlter Bach, das Hesigenbächlein, wird wieder an die Oberfläche geholt.
Ob das jetzt nun sinnvoll oder nur Unsinn ist, wissen die Götter. Was dabei vor allem zu denken gibt, ist das scheinbar locker vorhandene Geld. Kaum wurde das Projekt im „Boten“ vorgestellt, fuhren die Bagger auf. Und schon wird alles umgepflügt, und deswegen sogar noch eine Hilfsstrasse errichtet…
Also, das liebe Geld! Für eine Renaturierung ist genügend Geld vorhanden, für einen Schulbus ins Bisistal aber nicht mehr. Ich weiss, ich weiss, das sind zwei verschiedene Geldtöpfe. Trotzdem: Geld ist Geld. Sparen ist vielerorts im Kanton angesagt, nur nicht vor der eigenen Haustür. Aber im Bisistal, da darf gespart werden. Liegt ja eh am Arsch der Welt…
Was der Bürger wohl dazu gesagt hätte, wenn’s zu einer Abstimmung gekommen wäre?
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Apropos seine Meinung äussern können. Die älteren Herrschaften können sich noch gut erinnern, dass im Muotatal einst die CVP praktisch alleine geherrscht hatte. Daneben gab es noch die Liberalen, die sich vor allem aus zwei Familien zusammensetzten. Von der SVP war da noch weit und breit keine Spur.
Als die SVP sich national von der Bürger- und Bauernpartei zu einer grossen Rechtspopulisten-Partei zu entwickeln begann, kam sie mit etwas Verspätung irgendwann auch in unserem Tal an. Schon kurz nach der Gründung der Ortssektion sorgten sie für viel Furore, eroberten im Gemeinderat Sitz um Sitz und schickten zudem Peter Föhn als Nationalrat nach Bern.
Es ist natürlich nicht alles schlecht und verkehrt von dieser Partei. Die machen ihre Sache genauso gut oder schlecht, wie die anderen. Es braucht die verschiedenen Pole. Nur: Im Muotatal fehlt ein wenig der Gegenpol zur SVP. Da niemand eine SP-Ortsektion gründen wollte, übernahm die CVP dem Vernehmen nach eine Art Light-Version von einem Gegenpart. Geschadet hat es sicher nicht. Zu gross ist die Gefahr, dass eine Partei tut und handelt, wie es ihr grad beliebt.
Im Muotatal befinden sich glücklicherweise mehrheitlich vernünftige Leute in beiden Parteien, im Gegensatz zu Bundesbern. Unsere Kommunalpolitiker betreiben zum grössten Teil pragmatisch Sachpolitik. So bleibt die Kirche im Dorf, und die Bürger sind mehrheitlich zufrieden.
Es ist noch gar nicht so lange her, als die Weltwoche in einem Ranking das Muotatal sehr schlecht beurteilte. In Sachen Wirtschaft, deren Entwicklung und Perspektiven schiffte unser Tal kläglich ab.
Die Zukunftsperspektiven der Gemeinde sind aber intakt. Das Muotatal lebt, mehr denn je. Denn es zählt eben nicht nur das liebe Geld. Die Gemeinde funktioniert auf vielen Ebenen ziemlich gut. Trotz scheinbar schwacher Wirtschaft: Die Wirtschaften werden meist gut besucht.
Die Bürger sind sehr aktiv, und beteiligen sich in vielen Vereinen, Grüppchen, Musikformationen und irgendwelchen Organisationen rege am Gemeindeleben. Das Muotatal ist alles andere als ein Schlafdorf. Die Bürger wohnen gerne in der Gemeinde, und sind bereit, längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen. Es ist nur logisch, dass bei gut 3500 Einwohnern, dem kargen Boden sowie der geographischen Lage wegen nur ein Teil der Einwohner ihr Einkommen in der Gemeinde verdienen kann. Der Gemeinderat und andere Verantwortliche haben es geschafft, dass kein Exitus aus der Gemeinde stattfand. Im Gegenteil. Die Jungen blieben und bleiben, bauen neue Häuser und gründen Familien.
Die Weltwoche, ein SVP-Blatt, beurteilte hier nicht das vielbeschworene Volk und deren Wohlbefinden. Sie betrachtete die nackten Wirtschafts-Fakten. Die sagten in diesem Fall aber nicht viel aus.
Das steuerbare Einkommen eines oder einer Bürgerin führte in der letzten Zeit an einigen Stammtischen im Tal zu Diskussionen. Angeheizt wurde das Ganze vom Boten der Urschweiz, der letztes Jahr irgendwann diesbezüglich Zahlen veröffentlichte. Demzufolge muss im Muotatal jemand wohnen, der eine Million Franken steuerbares Einkommen ausweist. Was für gewisse Gemeinden in der Ausserschwyz überhaupt nichts Aussergewöhnliches ist, ist im Muotatal fast eine Sensation.
Es wurde gebrütet und gehirnt, wer das sein könnte. Woher die Kohle stammt und ob da wohl alles rechtens ist. Die Mutmassungen gingen ziemlich wild hin und her. Es kann sich um jemanden handeln, der sein Geld als gut bezahlter Manager, Banker, Finanzheini, Versicherungstechniker oder Mediziner verdient. Es könnte aber auch alles ganz anders sein.
feldwaldwiesenblogger
Mein Vater hat immer gesagt: mä muäs äs la machä, äs lang as nüd nüälid! Jetzt hends aber scho afä nüälä!