Gedanken und Fragen in einem offenen Brief an den ESV

schwingkolumne

Da sich die Schwingerei seit anfangs Oktober im Winterschlaf befindet, gibt es zurzeit nicht allzu viel zu berichten. Ich habe mir einzig über verschiedene Aspekte ein paar Gedanken gemacht. Diese Gedanken und die damit verbundenen Fragen stelle ich heute als offenen Brief an den Eidgenössischen Schwingerverband (ESV) in meine Schwingkolumne. Wer weiss, vielleicht sieht das jemand vom ESV und kann mir, und natürlich auch allen Schwingerfreunden, dazu ein paar Antworten liefern.
Nachfolgend der offene Brief:

esv
(Bildquelle: www.esv.ch)

Liebe Mitglieder des ESV

Ich bin ein Blogger und schreibe in meinem Blog regelmässig übers Schwingen. Dieses Jahr hatte ich ein interessantes Schwingprojekt mit fünf Spitzenschwingern (aus jedem Teilverband einer) am Laufen.
Zudem habe ich eine eigene Kolumne, wo ich auch regelmässig interessante Aspekte aus dem Schwingsport aufgreife.
Gerade beim letzten Beitrag «Beim Schwingen naht der Saisonabschluss» habe ich ein paar interessante Fragen aufgeworfen. Zu diesen Fragen würde ich gerne in meinem Blog ein paar Antworten liefern können. Ich hoffe, Sie können mir dabei ein wenig helfen.
Hier meine Gedanken und Fragen:

Ich würde meinen, dass man einige Speaker in die Pflicht nehmen müsste. Meine Wenigkeit ist nämlich ein Freund von guten Speakern, welche nicht nur Jodler- und Fahnenschwinger-Beiträge ankünden. Ich finde es manchmal haarsträubend, wie wenig die einen von sich geben. Gerade die Herren des gesprochenen Wortes hätten es in den Händen, an einem Schwingfest mit gezielten Informationen und Kommentare noch mehr Spannung reinzubringen.
Was halten Sie von meinen Gedanken? Sehen Sie da auch Handlungsbedarf?

Und damit komme ich zu einem weiteren Punkt, welcher mich allgemein ein bisschen stört: Die geschriebene Information vor Ort. Für mich ist Schwingen nämlich längst schon ein Spitzensport geworden. Das sollte an so einem Anlass nebst dem ganzen Folklore-Teil, welcher selbstverständlich seinen berechtigten Platz hat, auch zu spüren sein. Dank Smartphones und Internet ist man inzwischen besser informiert, als die Zuschauer an einem Schwingfest. Das spricht doch Bände…

Dazu zwei Fragen:
1. Wieso könnte an grösseren Schwingfesten nicht gleich die Notengebung an den entsprechenden Plätzen angezeigt werden?

2. Wieso kann beispielsweise an einem Teilverbandsfest nicht die Zwischenrangliste an einer Grossleinwand eingeblendet werden? Diese Fränkli-Listen hätten wirklich langsam ausgedient…

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir Antworten auf meine Fragen geben würden, und ich die in meinen Blog stellen dürfte.

Und: In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft Luzern hat der ESV eine Studie in Auftrag gegeben, die die Eidgenössischen Schwingfeste seit 2001 analysiert. Im entsprechenden SCHLUSSGANG-Bericht stand als Titel: ESAF-Charme soll bewahrt werden.
Wie wollen Sie diesen «Charme» bewahren? Streben Sie nach einer Begrenzung der Zuschauer und der Anzahl «Aussteller/Festwirte» rings um die Schwingarena? Wenn ja, wollen Sie das mit entsprechenden Tickets bewerkstelligen?

Mit Schwingergruss
feldwaldwiesenblogger

Vielleicht kriege ich in nächster Zeit elektronische Post vom ESV. Freuen würde es mich jedenfalls sehr. Die Antwort würde ich dann selbstverständlich möglichst rasch nachliefern.

Der geneigte Leser meiner Schwingkolumne hat vielleicht festgestellt, dass die Gedanken und Fragen teilweise wortwörtlich meiner letzten Kolumne vom 27. September entnommen sind. Dies aus gutem Grund: Viel besser hätte ich es auch heute nicht formulieren können…

feller
Samuel Feller, TK-Chef des ESV
(Bildquelle: www.esv.ch)

Elektronische Post, also eine Email, bekam ich erst kürzlich vom technischen Leiter des ESV, Samuel Feller. Zur Erinnerung: Ich schrieb einige Zeit vor dem Kilchberger Schwinget Feller an, und stellte ihm zur Einteilung des ersten Ganges ein paar Fragen.
In seiner Antwort an mich bedauerte der Berner die fehlende Zeit, da er mit enorm viel Arbeit rund um den schwingerischen Saisonhöhepunkt eingedeckt war. Dafür habe ich natürlich vollstes Verständnis.
An dieser Stelle möchte ich Feller für die Einteilung des ersten Ganges am Kilchberger Schwinget loben. Wie ich finde, war das eine gerechte und faire Angelegenheit, und ermöglichte so beispielsweise den Innerschweizern auch ihre Chancen.

Noch ein paar Gedanken zu meiner Schwingkolumne. Ich habe kurz vor dem Ende der Schwingsaison mal angekündigt, in der schwingfreien Zeit monatlich einen Beitrag zu schalten. Dies werde ich aber nun bleiben lassen. Erstens weil es ohne grosse Recherchearbeit nicht viel zu berichten gäbe, und zweitens ich mich auf mein Muotathaler Volksmusik-Projekt konzentrieren möchte. Dieses endet sowieso kommenden März, also kurz vor der neuen Schwingsaison. Denn im 2015 möchte ich während der Schwingerei auch wieder über unseren Nationalsport schreiben. Was und in welcher Form werde ich mir dann zu gegebener Zeit überlegen. Meine eingeführte Schwingkolumne möchte ich aber beibehalten.
Sollte sich während den Wintermonaten etwas Ausserordentliches im Schwingsport ereignen (zum Beispiel ein neuer Dopingskandal?), dann werde ich mich natürlich sofort auch einschalten.

Bis dann, ihr lieben Schwingerfreunde!
feldwaldwiesenblogger

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