Die verbale Attacke eines Blog-Kommentarschreibers auf Jo Lang

Ich hätte heute locker wieder über den Fussball berichten können. Denn Borussia Dortmund gewann ebenfalls mit vier Toren, wie die Bayern. Die Westfalen fertigten die königlichen aus Madrid in einem Wahnsinns-Spiel ab. Vor allem die zweite Halbzeit war grandios, als Robert Lewandovski einen lupenreinen Hattrick hinlegte. Laut der spanischen Zeitung «Il Mundo» soll sich Lewandovski ebenfalls mit den Bayern einig sein, und im Sommer auch nach München wechseln…

Einziger Wehrmutstropfen der gestrigen BVB-Gala: Der Fehler von Mats Hummels, der zum einzigen Gegentreffer für Real Madrid führte.

Aber wegen einer interessant-verstörenden Zeitungsmeldung und dem dazugehörigen Artikel, lasse ich den Fussball heute mal Fussball sein. Folgenden Schnipsel entdeckte ich heute früh (wieder mal) in der Luzerner Zeitung:

Auf der Webseite der armeefreundlichen Gruppe Giardino gab es zu einem Blog-Eintrag eine «schwerwiegende Entgleisung». Ich lies Schoggibrötli und Müesli links liegen, und blätterte zu Seite 5.
Da befand sich dann dies:

«Ein Blogger sorgt für Entsetzen» hiess der Titel, und liess mich aufhorchen. Der von Pirmin Bossart verfasste Beitrag stimmte mich sehr nachdenklich. Ein gewisser Walter Liechti verfasste einen saudummen und gefährlichen Kommentar zu einem Blogeintrag auf der obengenannten Webseite der Gruppe Giardino. Diese Webseite ist übrigens ein Blog.
Dieser Kommentar ist nicht nur äusserst beleidigend gegenüber dem ehemaligen Nationalrat Jo Lang, er ist auch völlig menschenverachtend geschrieben. Wenn man einen Uli Hoeness wegen Steuerhinterziehung verhaftet, gehört so ein Mensch eigentlich auch hinter Gitter. Denn er setzte sich mit seinen abartigen Zeilen fast auf eine Stufe mit FL (Friedrich Leibacher).

Hermann Suter, Präsident der Gruppe Giardino und wohl auch ein Muotathaler, verurteilte den Kommentar natürlich scharf.

Trotzdem: Suter will laut Zeitungsbeitrag keine Zensur ausüben, und wegen der «Meinungsfreiheit» die von Liechti gemachte Aussage stehen lassen. Ich finde: Als vermutlicher Muotathaler hast du doch, Herr Hermann Suter, viel Menschlichkeit, Vernunft und gesunden Menschenverstand in die Wiege mitbekommen. Wieso also nicht hier anwenden, und ein Zeichen setzen?

Entsetzt wegen dieser Einstellung klickte ich mich auf die Webseite dieser Gruppe, einem armeefreundlichen Blog.
Dort las ich dann dies:

Die ganze Angelegenheit wurde dem Herr Liechti also doch zu viel! Eine Entschuldigung wurde ausgesprochen und sein Kommentar gelöscht. Glücklicherweise.
Aber: Es ist schon erbärmlich und für mich total unverständlich, wie manche Menschen ihren Frust im Netz verbreiten müssen.

Zu seiner Entschuldigung gab’s gleich neue Entgleisungen:

Kopfschüttelnd kann ich dazu nur sagen: Was seid ihr bloss für Idioten! Ob jetzt links, rechts, armee-freundlich oder eben armee-feindlich, zu unserer Schweizer Demokratie gehört einfach eine faire Diskussionskultur. Die hört doch dort auf, wo dem anderen mit dem Wünschen des Todes oder dergleichen gedroht wird.
Hat denn ein Herr Liechti schon vergessen, wie viel Leid, Schmerz und Kummer Friedrich Leibacher seinerzeit in Zug verbreitete? Unglaublich, wie man so drauf sein kann!

Herr Suter, ich schäme mich wirklich für eure blöden Kommentatoren, auch für den Herr Flach und den DDR-Zensuristen. Die haben es eigentlich gar nicht verdient, als freie Schweizer rumzulaufen!

Ich selber, so eine Art schweizerischer Pazifist, bin kein Armeefreund, aber auch kein Gegner. Für mich gehört die Armee zur Schweiz, wie fast das Amen zur Kirche. Trotzdem habe ich eine kritische Haltung gegenüber dem Militär bewahrt. Bestünde die Welt nur aus «Gutmenschen», müssten wir uns nicht über die lästigen Gripen und das Armeebudget streiten. Denn dann würden wir nur eine Art Katastrophen-Einsatzteam benötigen. So aber brauchen wir wegen den Kim Jong Un’s und Ahmadinedschad’s halt schon eine Absicherung unseres Landes. Ob wir nun eine Miliz-Armee oder irgendwann eine Berufsarmee haben, spielt nicht so eine grosse Rolle. Wichtig ist doch, dass wir darüber diskutieren und befinden dürfen.

Nichtsdestotrotz: In einer ordentlichen Demokratie geht man anständig miteinander um. Dazu gehört auch die Achtung vor den anderen Persönlichkeiten und deren Meinungen.

Und Übrigens: Herr Bossart, ihr Titel ist falsch! Herr Liechti ist kein Blogger, nur Kommentarschreiber. Die Blog-Beiträge verfassen wohl Mitglieder der Guppe Giardino.
Oder wollten Sie nebst Herrn Liechti auch dem bloggenden und «für Entsetzen sorgenden Giardinisten» einen Denkzettel verpassen?

So, meinen Blogbeitrag verlinke ich nun als Kommentar auf der Webseite der Gruppe Giardino. Dabei will ich betonen, dass ich niemanden verletzen oder beleidigen möchte. Ich tue einfach nur, was ein freier Bürger in einer ordentlichen Demokratie tun darf: Seine ehrliche und freie Meinung äussern.

feldwaldwiesenblogger

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