Ehemalige Schwingergrössen: Stefan Schlachter

Quelle: Schwingergestalten unserer Zeit III (1986) / Bearbeitung: feldwaldwiesenblogger


Stefan Schlachter ist am 1. Dezember 1964 geboren und schwang für den Schwingklub Fricktal

Mit dem 13. Kranz kam die Bestätigung
Es hat lange gedauert, bis Stefan Schlachter seinen überraschenden eidgenössischen Kranz von Langenthal bestätigen konnte. Für das Eidgenössische in Sitten hatte er kein besonders gutes Gefühl. Er hätte es schon als kleine Bestätigung empfunden, acht Gänge zu bestreiten. Als er sich knapp für den Kranzausstich qualifiziert hatte, drehte er auf. Im siebten Gang bezwang er Hans Nauer, so das für den achten noch etwas drin lag. Und es gelang ihm tatsächlich, den drahtigen Berner Oberländer Ueli Zumbrunn, einen «Eidgenossen» von 1980, mit Kreuzgriff und Kniestich zu fällen. Es war der 13. Kranz für den Fricktaler.

Eidgenössischer Kranz von 1983 ein Glücksfall?
Mit Ausnahme der beiden eidgenössischen Kränze und eines Lorbeers vom Südwestschweizerischen 1984, hat Stefan bisher alle Kränze in der Nordwestschweiz geholt. Sei es am Teilverbandsfest (3), am Aargauer (4), Baselstädtischen (2) oder am Basellandschäftler (1). Er sei schon hin und wieder ausgelacht worden, sein eidgenössischer Kranz von 1983 sei ein Glücksfall gewesen, berichtete er.

Nach dem zweiten «Glücksfall» weiterschwingen bis 1989
1984 habe ihn der Militärdienst (RS, UO und Abverdienen) etwas zurückgeworfen, das Jahr darauf ein Bänderriss am Knie. Jetzt, nach dem zweiten «Glücksfall», will Stefan auf alle Fälle weiterschwingen bis 1989.

Merkwürdiger Zusatzgang in Langenthal
In Langenthal, erinnert er sich, hiess sein Gegner im achten Gang Hansueli Niederhauser. Dieser versuchte einen Hüfter, Stefan fing ihn ab und gewann. Dann kam noch jener merkwürdige Zusatzgang gegen den Berner Oberländer Werner Amstutz. Stefan gibt zu, dass er nach seinem überraschenden Kranzgewinn nicht mehr wirklich motiviert in diesen Kampf stieg. Er sei schon mehr als zufrieden gewesen. Kein Wunder, dass er den Kampf verlor.

Stefan Schlachters Hauptwaffen im Zweikampf
Zweimal pro Woche findet im Schwingklub Fricktal ein Training statt. Kondition wird im Winter einmal gebüffelt, dazu noch jeder privat nach eigenem Programm. Schlachters Hauptwaffen im Zweikampf sind Kreuzgriff, Übersprung, Hüfter, Kurz links und rechts. Er ist auch Nationalturner und geht im Winter gerne Skifahren.

Vom älteren Bruder zum Schwingen animiert worden
Sein vier Jahre älterer Bruder Hubert hat ihn zum Schwingen animiert. Das war 1974. Dann waren da in Möhlin, einem 6000 Einwohner zählenden Ort mit viel Industrie, auch noch die früheren «Eidgenossen» Paul Soder und Paul Nussbaum.

Seit 1985 Betriebsleiter der Milchsammelstelle Möhlin
Der Bauernsohn Stefan Schlachter absolvierte eine Metzgerlehre, war einen Winter lang Akkordholzer und ist seit 1985 Betriebsleiter der Milchsammelstelle Möhlin. 37 Milchproduzenten liefern im Tagesdurchschnitt 7000 Liter Milch ab. Stefan hat drei Angestellte. Dem Vater und Bruder auf dem Bauernhof auszuhelfen, wenn er Zeit hat, betrachtet Stefan als Hobby.

Wie sieht Stefan Schlachter den Schwingsport?
Stefan meint dazu: «Schwingen ist ein gesunder und kameradschaftlicher Sport. Man ist nicht nur Gegner, sondern spricht noch miteinander.»

feldwaldwiesenblogger

2 Gedanken zu “Ehemalige Schwingergrössen: Stefan Schlachter

  1. ROLAND RIEDO schreibt:

    Hallo Sportskamerad
    Ich finde Deine Rückblick Serie über die » Ehemaligen » sehr interessant, doch wäre auch erwähnenswert und spannend was nach 1986 aus ihnen geworden ist ! Z.B. Fortlauf der Aktivkarriere, Kampfrichtertätigkeit, Funktionär, Familie, Beruf usw.
    Ich schätze und interessiere mich sehr für Deine Berichte weiter so ! Schöne Ostern u BLIIB GSUNN

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