Estavayer2016: Bis zu siebenmal teurere Eintrittspreise als vor 50 Jahren in Frauenfeld (1966)

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Auszug aus der Schwingerzeitung vom 27. April 1966
Bildquelle: ESV-Archiv/feldwaldwiesenblogger

Um die Eintrittspreise für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest anno 1966 war es im Vorfeld, wie man in der Schwingerzeitung vom 27. April nachlesen kann, zu einigen Diskussionen gekommen. Schon damals wurden von Fest zu Fest die Preise erhöht. Der Zentralvorstand konnte sich damit aber „nicht ohne weiteres“ einverstanden erklären. Der Vorstand setzte kurzerhand neue Eintrittspreise für gedeckte und ungedeckte Tribünenplätze fest. Das Frauenfelder OK war damit aber nicht einverstanden, und man „konnte sich auf dieser Basis nicht finden“. So kam es zu einer Aussprache. Man kam dann nach „recht rege benützter Diskussion und reiflicher Überlegung im Sinne des Antrages vom Zentralvorstand“ zu einer Einigung.

Die Ticketpreise wurden gegenüber dem Eidgenössischen in Aarau moderat erhöht. Der Zentralvorstand unter der Führung von Obmann Hans Gisler „ersuchte“ die Schwingerfreunde, „dem Beschluss Verständnis entgegenzubringen“.

Den „lieben Schwingerfreunden“ wurde zudem empfohlen, „den Vorverkauf frühzeitig zu benützen“. Denn: Der Verbandsvorstand hat beschlossen, „keine direkte Fernsehübertragung zu gestatten“.

Das angesprochene Inserat mit den Eintrittspreisen vom Eidgenössischen in Frauenfeld 1966 führen wir uns natürlich auch zu Gemüte.

ticketpreise frauenfeld 1966
Auszug aus der Schwingerzeitung vom 27. April 1966
Bildquelle: ESV-Archiv/feldwaldwiesenblogger

Das steht man(n) und frau ja Kopf! Der teuerste Platz kostete ganze 30 Franken (!). Der billigste, ein Rasensitzplatz für Samstag, immerhin 10 Franken. Klar, das waren andere Zeiten, und ist nun 50 Jahre her. Trotzdem, das ist kein Vergleich mit den heutigen Billett-Preisen.

ticketpreise esaf2016 (quelle esv.ch)
Bildquelle: esv.ch

Der teuerste Platz kostet in Estavayer-le-Lac 215 Franken. Das ist über sieben Mal mehr als 1966 in Frauenfeld. Ich fragte mich, ob dieser Faktor wirklich gerechtfertigt ist. Auf der Homepage „Landesindex der Konsumentenpreise – LIK-Teuerungsrechner“ gab ich den Preis von 30 Franken ein, und schickte ihn durch den „Teuerungsrechner“. Dieser spuckte einen Betrag von 100 Franken aus.

Wohl verstanden, ich will keine Diskussion vom Zaun brechen, ob die 2016er-Ticketpreise nun gerechtfertigt sind oder nicht. Es ging mir lediglich um einen Vergleich mit einem Anlass, der schon einige Zeit zurück liegt. Aber: So ein Vergleich kann von Zeit zu Zeit wirklich nicht schaden, um die Relationen nicht zu verlieren.

Hinzu kommt, dass Estavayer2016 während beiden Tagen auf SRF2 übertragen wird, ganz im Gegensatz zu Frauenfeld 1966. Damals war ein Eintritt zu einem Eidgenössischen eine ziemlich exklusive Geschichte. Der Zentralvorstand wollte das nämlich so. Das würde heutzutage sicher nicht mehr gehen.

Ob die Festlegung der Eintrittspreise für Estavayer-le-Lac im Vorfeld auch zu Diskussionen führte, wie damals 1966, entzieht sich meiner Kenntnis. Gut möglich, dass es solche gab. Diese wurden aber vermutlich ohne grosse Probleme bereinigt und abgesegnet. Die stolzen Zahlen gaben auch bei der Berichterstattung keinerlei Anlass zu Diskussionen. Stellvertretend die Meldung im SCHLUSSGANG vom 10. November 2015.

ticketpreise esaf2016 (quelle schlussgang.ch)
Bildquelle: schlussgang.ch

feldwalwiesenblogger

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