Martin Grab schwingt auch 2017, wenn es die Gesundheit erlaubt

In der schwingfestfreien Zeit und so kurz vor Jahresende riskierte ich einen Blick auf eine bestimmte Liste des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV). Diese Liste beinhaltet alle noch aktiven Eidgenossen. Darunter sind einige Schwinger mit Jahrgang 1980 und älter. Zudem suchte ich unter den Namen auch jene Sägemehlsportler, welche Ende dieser Saison nicht schlüssig waren, ob sie weiter schwingen. Dann auch solche, welche schon eine Weile verletzt sind.

Den Anfang mache ich heute mit dem Innerschweizer Martin Grab, Jahrgang 1979. Der 37-jährige Sennenschwinger ist siebenfacher Eidgenosse sowie 32-facher Kranzfestsieger, hat 121 Kränze auf seinem Konto und schwingt seit 1989. Martin wohnt in Rothenthurm SZ und schwingt für den Schwyzer Kantonalverband. Der Angehörige des Schwingklubs Einsiedeln ist gelernter Bauspengler und führt heute eine eigene Spenglerei.
Nach der alles entscheidenden Eingangsfrage stellte ich dem Schwyzer weitere sieben Fragen.

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Martin Grab
Bildquelle: martingrab.ch

Eingangsfrage: Schwingst du nächste Saison auch noch?
Wahrscheinlich schon, wenn es die Gesundheit zulässt.

Wann fälltest du den Entscheid, weiter zu machen?
Das geschah über eine längere Phase, während den Herbstmonaten nach dem Eidgenössischen.

Was bewog dich dazu, weiter zu machen?
Da sind zwei Sachen in meinem Hinterkopf. Punkt eins: Ich möchte mit einer guten Saison meine Karriere beenden und eine Saison lang durchschwingen können. Die beiden letzten Saisons waren nämlich diesbezüglich eher verknorzt. Punkt zwei: Die Freude und die Leidenschaft sind immer noch vorhanden.

Wie geht es dir? Hast du keine Verletzungen oder Blessuren?
Ich bin zurzeit beschwerdefrei. Es stehen nun härtere Schwingtrainings bevor, um abschliessend entscheiden zu können, ob ich definitiv weitermache. Zurzeit betreiben wir im Schwingkeller das sogenannte Schulschwingen. Ich konnte dabei ein paar gute Gänge durchziehen und verspürte anschliessend keine Schmerzen.

Wie sieht dein Wintertraining aus?
Wie vorhin erwähnt, steht momentan Schulschwingen auf dem Programm. Sonst trainiere ich bewusst noch nicht so intensiv. Von Januar bis April werde ich dann intensiv trainieren. Andere Jahre habe ich um diese Zeit schon sehr viel gemacht. Ich denke, dass ich damals zu früh zu intensiv trainierte und deswegen im Frühling eine gewisse Müdigkeit verspürte.
Ich trainiere derzeit drei bis viermal pro Woche. Nebst dem Schwingen gehört auch Fitness dazu.

Hast du dein Training wegen deinem zunehmenden Alter angepasst? Inwiefern?
Wegen dem Alter habe ich mein Training nicht unbedingt angepasst. In jungen Jahren habe ich manchmal planlos trainiert und hörte weniger auf den Körper. In zunehmendem Alter absolviere ich aber nun mehr gute und gezieltere Trainings. Zudem höre ich besser auf den Körper. Denn in meinem Alter geht man ein grösseres Risiko ein, wenn man Blessuren nicht ausheilen lässt und gleich wieder mit dem Training beginnt.

Wann bestreitest du das erste Schwingfest 2017?
Das kann ich heute noch nicht sagen. Wenn es dann soweit ist, wird es wohl ein Frühlingsschwinget um den Ostermontag sein.

Wie lauten deine Ziele für 2017? Schwingst du voraussichtlich auch 2018?
Mein Ziel ist ganz klar, dass ich so eine Situation wie ich sie vor dem Eidgenössischen erlebte, nicht noch mal durchmachen muss. Ich durchlief ein regelrechtes Formtief, besonders am Berner Kantonalen. Wenn ich im nächsten Frühling antrete, muss ich absolut verletzungsfrei sein. Das ist mein oberstes Ziel.
2018 ist noch zu weit weg. Ich nehme es nun Saison für Saison. Denn es kann schnell wieder ganz anders aussehen.

Ich bedanke mich bei Martin Grab für die sehr interessanten Antworten. Der nun siebenfache Eidgenosse wird auch nächstes Jahr antreten, sofern es die Gesundheit erlaubt. In meinen Augen ist er mit seiner Schwingweise eine Bereicherung auf den Schwingplätzen. Es zeigt mir, dass aktiver Schwingsport auch als Über-35-Jähriger spitzenmässig betrieben werden kann. Wenn die Gesundheit mitspielt.
Dem Rothenthurmer wünsche ich alles Gute, und dass er 2017 gesund, fit und motiviert antreten kann.

feldwaldwiesenblogger

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