Meine vier Schwingerkönigs-Tipps – Nr. 3: Armon Orlik

Praktisch alle kleineren und grösseren Medien tun es dieser Tage: Sie geben ihre Favoriten für den Schwingerkönig-Titel feil. Diesem Unterfangen möchte ich natürlich nicht fern bleiben. Anders als noch vor drei Jahren, damals führte ich ein Schwingerkönig-Barometer („Der Endstand meines Schwingerkönig-Barometers“), gebe ich für Estavayer2016 vier Tipps ab. Meine vier Favoriten kristallisierten sich gewissermassen diese Saison heraus. Eine sorgfältige Abschätzung mit Einbezug der Resultate, viel Gelesenem und Gesehenem gehörten dazu.
Nach dem Königs-Tipp Nummer 1 (Matthias Sempach) und Tipp Nummer 2 mit Christian Stucki kommen wir heute zum Tipp Nummer 3: Armon Orlik.

Armon Orlik – Schwingerkönig-Tipp-Nummer 3

Weissenstein, 16. Juli 2016, Schwingen - Weissenstein - Schwinget 2016. Festsieger, Armon Orlik (Maienfeld) (Rolf Eicher/EQ Images)
Armon Orlik gewann den Weissenstein-Schwinget mit fünf siegreichen Gängen
Bildquelle: srf.ch

Armon Orlik ist mit sechs Kranzfestsiegen der beste Schwinger der diesjährigen Saison. Zu Recht belegt er in der SCHLUSSGANG-Jahrespunkteliste mit 41 Punkten Rang eins. Der Maienfelder trat bisher bei acht Kranzfesten an. Sechsmal verliess Armon den Schwingplatz als Tagessieger und siebenmal kranzgeschmückt. Nebst drei Kantonalfestsiegen folgte der Sieg beim Nordostschweizerischen, einem Teilverbandsfest. Weiter gewann er auf dem Weissenstein und auf der Schwägalp bei zwei Bergkranzfesten. Sehr beeindruckende Zahlen.

Wie Blick-Online kürzlich meldete, könnte es beim Eidgenössischen beim Anschwingen zum Spitzengang zwischen Armon Orlik und Matthias Sempach kommen. Gut möglich, denn für den amtierenden Schwingerkönig Sempach wird ein würdiger Gegner gesucht. Der Berner liegt in der Jahreswertung sieben Punkte hinter Armon auf Platz zwei. Gemäss Traditionalisten müsste dem „Titelverteidiger“ ein Eidgenosse zugeteilt werden. Wer ist aber zurzeit auf dem Papier besser als der „Noch-Nichteidgenosse“ aus der Nordostschweiz?

Rein von den Resultaten her betrachtet, wäre Armon der logische Schwingerkönig. Sechs Kranzfestsiege in der laufenden Saison, doppelt so viele wie Matthias Sempach oder Christian Schuler, sprechen Bände. Dennoch gibt es einen kleinen Wehrmutstropen: Der um einen Viertelpunkt verpasste Kranz beim Schwarzsee-Schwinget. Nebst drei Siegen musste der Bauingenieur-Student dort dreimal stellen (Remo Käser, Thomas Sempach und Michael Moser). Auf dem Notenblatt figurierte denn auch nur ein Eidgenosse. Zum Vergleich: Sieger Matthias Sempach kann deren vier vorweisen.

Armon liess nach dem Sieg auf dem Weissenstein wissen, dass man ihn höchstens zu den Geheimfavoriten auf die Königskronze zählen dürfe. Ihm ist bewusst, dass er fünf von sechs Kranzfestsiegen auf eigenem Nordostschweizer-Terrain holte.
Der Bündner traf bisher nur beim erwähnten Schwarzsee-Schwinget auf Berner Athleten. Der sogenannte Härtetest erfolgt für ihn deshalb beim Eidgenössischen. Besteht er diesen, kann er beim ESAF sehr weit kommen. Die Prüfung gegen die anderen Teilverbände ist ihm bereits bestens geglückt.

Armon Orlik gehört für mich trotz kritischem Beäugen der Saisonresultate zu den vier Favoriten auf den Königstitel. Ich stufe ihn aber hinter Matthias Sempach und Christian Stucki als Tipp Nummer drei ein. Viel hängt beim Eidgenössischen vom Start ab, und bei diesem wird er es zweifellos mit einem oder mehreren Bernern zu tun bekommen. Kann er diese Duelle für sich entscheiden, steht dem Weg zum Königstitel nicht viel im Weg.
Was ich in dieser Saison vom 190 Zentimeter grossen und 105 Kilogramm schweren Modellathleten zu sehen bekam, überzeugte. Der technisch vielseitige Sennenschwinger kann in jeder Situation blitzschnell und mit viel Kraft einen Schwung erfolgreich ansetzen. Zudem ist Armon‘s Kurz nicht nur eine Augenweide, er führt vielfach auch zum Sieg.
Wer weiss, vielleicht läuft in Estavayer alles zu Gunsten vom Leader der Nordostschweizer und der neue Schwingerkönig heisst in einer Woche: Armon Orlik.

feldwaldwiesenblogger

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