Nachgefragt bei Domenic Schneider, welcher mit drei Regionalfestsiegen stark in die Saison gestartet ist

Der Thurgauer Domenic «Dodo» Schneider belegte letztes Jahr beim ESAF in Pratteln den hervorragenden zweiten Rang. Er geht mit drei Regionalfestsiegen optimal vorbereitet in die bevorstehende Kranzfestsaison. Der Schwinger-Blog sprach heute mit dem Publikumsliebling und fragte unter anderem nach den Erkenntnissen aus den Regionalfesten, ob sich «Dodo» den Sieg am Unspunnen-Schwinget vorstellen könnte, wie oft er Samuel Giger schon im Training bezwang und wie der dreifache Eidgenosse es schafft, Familie, Beruf und Schwingen unter einen Hut zu bringen.

Text: Schwinger-Blog

Nach dem Erfolg am ESAF 2022 in Pratteln: Domenic Schneider zuhause auf seinem Hof in Friltschen TG

Bild: Thurgauer Zeitung

Herzliche Gratulation zu den drei Regionalfestsiegen! Bereit und top motiviert für die bevorstehende Kranzfestsaison?

«Danke vielmals! Ja, die Vorbereitung samt den Schwingfesten lief gut. Ich hoffe nun, dass es bei den Kranzfesten auch so gut läuft. Das wäre sehr schön.»

Gibt es Erkenntnisse aus den Regionalfesten, welche du für die bevorstehenden Kranzfeste mitnehmen kannst?

«Es war eine sehr gute Vorbereitung, auf welcher ich aufbauen kann. Aber: die Gegner werden bei den Kranzfesten sicher härter werden. Was ich mitnehmen kann, ist die Erkenntnis, dass ich bereit bin.»

Bist du beschwerdefrei durch das Wintertraining gekommen?

«Ja, ich hatte keine Verletzungen und konnte im Winter gut trainieren. Ich bin fit aus dem Wintertraining gekommen und hoffe natürlich nicht, dass irgendwelche Beschwerden im Sommer kommen werden.»

Hast du dir für diese Saison spezifische Ziele gesteckt?

«Ja, habe ich. Ein Kranzfest zu gewinnen wäre wieder schön, und möglichst alle Kränze zu gewinnen an den Festen, welche ich bestreiten darf. Und: ich möchte am Unspunnen-Schwinget gerne eine Topplatzierung erreichen.»

Die «Flugstunde» mit Michael Ledermann beweist, mit welcher Wucht der Thurgauer Eidgenosse zu Werke geht

Bild: Bauernzeitung

Rückblick aufs ESAF in Pratteln: Rang 2c mit einem Super-Notenblatt. Das war dein bisher bestes Schwingfest?

«Ja, das war definitiv mein bestes und zugleich schönstes Schwingfest, mit all den Emotionen und den Zuschauern. Für mich war es faszinierend, was ich dort erleben durfte und dass die ganze Schwinger-Szene Freude an mir hatte.»

Man hat den Eindruck, dass dir irgendwann ein ganz grosser Sieg gelingen wird. Was meinst du zu einem Sieg beim Unspunnen-Schwinget Ende August?

«Dodo» lacht. «Ja, da würde ich natürlich nicht nein sagen, und der Gedanke daran ist sehr schön. Realistisch gesehen sind ein paar Schwinger stärker als ich. Aber mit ein bisschen Wettkampfglück ist es nicht unmöglich, ganz nach vorne zu gelangen. Wie beim ESAF in Pratteln.»

Die Schwingerfreunde staunen ob deinen blitzschnell angebrachten Schwüngen. Wie bringst du deine Masse von 145 Kilogramm so schnell in Bewegung?

«Dodo» grinst. «Ich trainiere sehr viel das Schwingen und dadurch habe ich mir die schnellen Bewegungen sehr gut angeeignet.»

Du hast sicher schon unzählige Male mit Samuel Giger im Training geschwungen. Wie oft hast du ihn schon bezwungen?

«Dodo» lacht erneut. «Wir trainieren wirklich sehr viel zusammen. Wir schwingen pro Training um 15 bis 20 Minuten miteinander. Ich komme dabei schon zu meinen Siegen. Der Vorteil liegt noch bei ihm, ich arbeite aber daran.»

«Dodo» schwang sich am ESAF in Pratteln und den anschliessenden Emotionen in die Herzen der Schwingfans

Bild: Blick

Was bedeutet es für dich, in der ganzen Schweiz als Publikumsliebling wahrgenommen zu werden?

«Das ist etwas sehr Schönes und Spezielles, und ich bin mir bewusst, dass das nicht selbstverständlich ist. Ich weiss aber auch nicht genau, was ich anders mache als die anderen Schwinger.»

Wie schaffst du es, Familie, Beruf und Schwingen unter einen Hut zu bringen?

«Es funktioniert tatsächlich. Ein Punkt ist, dass ich mein eigener Chef bin. Ich habe den Landwirtschafts-Betrieb von meinen Eltern übernommen. Toll ist, dass mein Vater an den Schwingfest-Tagen den Stall macht, und ich mich so aufs Schwingen konzentrieren kann. Betreffs Familie: ich kann mir dank meiner Selbständigkeit untertags auch mal ein Krafttraining einbauen. So finde ich genügend Zeit für meine Familie und die Kinder, was mir sehr wichtig ist.»

Wie sieht momentan dein wöchentliches Training aus?

«Auf meinem wöchentlichen Trainingsprogramm stehen drei Schwing- und drei Krafttrainings. Schwingtrainings absolviere ich je einmal mit dem Schwingklub am Ottenberg, einmal beim Thurgauer Kantonal- und einmal beim Nordostschweizer Teilverbandstraining. Das Krafttraining bestreite ich in einem Fitnesscenter.»

Welche Kranzfeste stehen als Nächstes auf dem Programm?

«Das erste Kranzfest ist das Thurgauer Kantonale, gefolgt vom Basellandschaftlichen und dem Zürcher Kantonalschwingfest. Ich werde die Bergfeste auf dem Stoos, dem Brünig und der Schwägalp bestreiten. Und beim Nordwestschweizer Schwingfest bin ich als Gast dabei.»

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