Patrick Gobeli – Eine grosse Nachwuchshoffnung der Berner

Text: feldwaldwiesenblogger

Patrick Gobeli stammt aus Matten (St. Stephan), wohnt nun in Diemtigen und gilt als eine der grössten Nachwuchshoffnungen der Berner. Er wird am 19. Februar 21 Jahre jung und absolvierte eine Berufsausbildung zum Zimmermann. Patrick arbeitet derzeit bei der Firma Oppliger Holzbau AG in Spiez auf seinem erlernten Beruf.
Nebst dem Schwingsport fährt der Sennenschwinger aus Ausgleich im Winter Ski und im Sommer Velo. «Nebst der Arbeit und dem Training bleibt für viel mehr keine Zeit übrig», meint der Diemtiger.

Patrick weist mit seinen 178 Zentimeter Grösse und einem Gewicht von 106 Kilogramm gute Masse für den Schwingsport auf. Die Schwingergene wurden ihm väterlicher- und mütterlicherseits in die Wiege gelegt. Sein Vater war Jungschwinger und ein Onkel mütterlicherseits ist Teilverbandskranzer.
Zum Schwingsport kam der Berner durch seinen fünf Jahre älteren Bruder, welcher ihn kurzerhand zu einem Training mitnahm. Als Siebenjähriger absolvierte er erstmals ein Schwingtraining vom Schwingklub Lenk und Umgebung, und trainiert nun seither regelmässig.


Bei Patrick fallen sowohl beim Schwingen wie auch bei der Arbeit die Späne
Bild: Jungfrau Zeitung

Erfolge als Jungschwinger
Patrick feierte bereits als Jungschwinger tolle Erfolge, gewann um die 15 Schwingfeste und brachte etwa 125 Zweige nach Hause. Dazu gehören vier Siege bei Gauverbandsfesten, zweite und dritte Plätze beim Bernisch Kantonalen und der Doppelzweig beim Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag (ENST) 2015 in Aarburg.
Nach dem vierten Jahr bei den Aktiven hat der junge Sportler bereits neun Kränze auf seinem Konto. 2015 feierte Patrick beim Emmentalischen in Langnau Premiere.

2018 sechs Kränze herausgeschwungen – eine tolle Bilanz
Der mittlerweile neunfache Kranzschwinger ist mit der Bilanz von 2018 dementsprechend sehr zufrieden. Nebst vier Gau-Kränzen gewann der Zimmermann auf dem Schwarzsee den ersten Bergkranz und sicherte sich beim Bernisch Kantonalen den ersten Teilverbandskranz. Auf dem Brünig lag er in der Endabrechnung um einen Viertelpunkt hinter dem begehrten Kranz. Patrick ergänzt: «Schade, dass ich im fünften Gang im ersten Zug gegen Tobias Widmer verlor. Der verpasste Brünigkranz ist das einzige, was die Bilanz ein wenig trübt.»
Die Teilnahme beim Eidgenössischen in Zug ist nicht nur im Hinterkopf. Wie der 178 zentimetergrosse Athlet erklärt, möchte er dort schon etwas reissen. Denn er nahm 2016 bereits einmal an einem ESAF teil.

Der Trainingsaufwand
Momentan stehen wöchentlich drei Schwingtrainings, eine Konditionseinheit und ein Krafttraining auf dem Programm. Bei Berner Kaderzusammenzügen ist der Sennenschwinger ebenfalls dabei. Diese finden jeden zweiten Freitag statt. Patrick trainiert hauptsächlich mit dem Schwingklub Lenk und Umgebung. Weiter gehört er einer Trainingsgruppe im Berner Oberland an, welche aus acht jungen Schwingern besteht. Zudem fährt Patrick ab und zu ins Kandertal zum Training.


Patrick’s Freude nach seinem ersten Kranzgewinn
Bild: Schwingklub Lenk und Umgebung

2018 ist der berühmte Knopf so richtig geplatzt. Auf was führt Patrick das zurück?
«Ja, der Knopf ist mir so richtig aufgegangen. Fortschritte beim Schwingen habe ich nicht unbedingt gemacht. Mental konnte ich aber einen Zacken zulegen», erläutert der trainingsfleissige Schwinger. 2018 kam er dabei in einen richtig schönen Lauf. Patrick sagt, dass er nicht auf die Dienste eines Mentaltrainiers zurückgreift: «Man kann auf diesem Gebiet viel selber machen.»

Welche Schwinger sind seine Vorbilder?
«Matthias Glarner ist seit eh und je mein Vorbild. Es ist nicht unbedingt die Schwingweise, sondern der Mensch Glarner, welcher ihn zu einem Vorbild machen», schwärmt Patrick. Der 106-Kilogramm-Mann hat jeweils dienstags beim Oberländer Training die Möglichkeit, mit dem Schwingerkönig zu trainieren. Patrick weiter: «Matthias ist sehr zugänglich für Fragen aus den verschiedensten Bereichen, von Trainingsmethodik bis hin zum Sponsoring. Sein Sportwissenschafts-Studium hat ihn zu einem richtigen Fachmann gemacht. Man kann bei Fragen jederzeit zu ihm, er steht jedem mit Rat und Tat zur Seite.»

Welches sind die bevorzugten Schwünge?
Patrick erklärt: «Der Kurz und der innere Haken sind meine Paraden-Schwünge. Letztes Jahr habe ich angefangen, aufs Kreuz zu gehen. Links wie rechts, und ich versuche dabei auch Hakenschwünge anzuwenden. Ähnlich wie es der Oberländer Kollege Curdin Orlik praktiziert.»

Welches waren seine bisher schönsten Erfolge?
Patrick erwähnt das Eidgenössische 2016 in Estavayer, wo er acht Gänge bestreiten konnte, und führt weiter aus: «Sicher aber das letzte Jahr, welches mit dem Sieg beim Frühjahrsschwinget Cham sehr gut anfing. Zu meinen schönsten Erfolgen gehören dabei der Schwarzsee-Kranz und der Bernisch Kantonalkranz. Diesen konnte ich mit einem starken Notenblatt gewinnen. Das sind Erfolge, auf die ich bauen kann.»


Beim Bernisch Kantonalen 2018 in Utzenstorf sicherte sich Patrick seinen ersten Teilverbandskranz
Bild: Jungfrau Zeitung

Von was träumt ein junger Schwinger?
Patrick meint bescheiden: «Ohne Verletzungen schwingen können und dabei das Bestmögliche herausholen.» Der Eidgenössische Kranz ist nicht ein primäres Ziel, das sei die Gesundheit. Der Berner Oberländer möchte einfach sein Möglichstes geben.
Sechs Kränze in der letztjährigen Saison deuten auf viel Potenzial hin. Dass dabei dereinst noch mehr herausschauen kann, für das muss man kein Prophet sein.

feldwaldwiesenblogger

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