Vom Sportler des Jahres über «Schurti» bis zu nicht ganz Hundert

Text: feldwaldwiesenblogger

Das Jahr rückt mit grossen Schritten seinem Ende entgegen. Die Schwingsaison wurde unlängst beendet, die neue steht mit dem traditionellen Berchtold-Schwinget bereits wieder vor der Tür. Winterliche Ruhe ist eingekehrt auf den Schwingplätzen, doch ringsherum tut sich einiges. Nachfolgend ein paar Stichpunkte aus dieser Woche, versehen mit persönlichen Kommentaren und Ansichten.


Schwingerkönig Christian Stucki wurde zum Sportler des Jahres gekürt
Bild: radiocentral.ch

Schwingerkönig Christian Stucki ist Sportler des Jahres!
Christian Stucki ist der erste Schwinger, welcher zum Sportler des Jahres gekürt wurde. Eine besondere Ehre. Auch wenn man da und dort lesen konnte, dass mit Roger Federer, Nino Schurter oder Beat Feuz «gestandenere» Sportler zur Auswahl gestanden hätten. Ich meine, heutzutage in Zeiten von Klimawandel-Hysterie, Fussball-Chaotentum und Grünen-Wahn tut so eine geerdete Person wie Christian Stucki der Schweiz und den Schweizern nur gut. Eine «gmögige» Person, bodenständig und äusserst sympathisch.

Sven Schurtenberger wurde begnadigt
Der Luzerner Sven Schurtenberger muss die angedrohte Mega-Strafe nächste Saison zum Glück nicht absitzen. Die Rekurs-Kommission liess Gnade vor Recht gelten. Oder anders formuliert: Sie erkannten hinter «Schurti’s» Vergehen schlicht keine Absicht und keinen Profitgewinn. Eine Geldbusse wird dem Landschaftsgärtner trotzdem aufgebrummt, und soll ihn daran erinnern, in Zukunft Werbeflächen auf seinen Sportutensilien für den Wettkampf sauber abzukleben. Denn: Wie der «Bote der Urschweiz» heute berichtet, wurde Sven am ESAF quasi nach dem ersten Vergehen von der Werbekommission verwarnt. Es tauchten aber neue Bilder auf, bei welchen der kräftige Sennenschwinger im dritten und im vierten Gang mit dem Nike-Logo auf dem Schienbeinschoner erwischt wurde. Nach dem zweiten «Vergehen» wurde dann die Werbekommission aktiv.

Hätte der Niedergang des Verbandsorgans verhindert werden können?
Beat Reichenbach, der Verleger von der Schwingerzeitung «SCHLUSSGANG», schreibt im Editorial der neusten Ausgabe seiner Zeitung: «Mit der Einstellung der Verbandszeitung Eidgenössische Schwinger-, Hornusser- und Jodlerzeitung hat der SCHLUSSGANG noch mehr Verantwortung erhalten. Wir nehmen die Herausforderung an. Der Niedergang des Verbandsorgans hätte jedoch mit einem zeitgemässen Konzept verhindert werden können.»
Hätte der Niedergang wirklich verhindert werden können? Diese Frage durfte man sich diesen Frühling tatsächlich stellen. Das Konzept der Verbandszeitung war wirklich nicht mehr zeitgemäss. Nur: Welches Konzept wäre bei einem relativ kleinen Budget wirklich geeignet? In Zeiten der Digitalisierung und der allmählichen Verlagerung von Print in Richtung Online wäre eine aktualisierte Printausgabe wohl auch zum Scheitern verurteilt gewesen.
Der ESV informiert nun via «Sägemehlsplitter». Ich finde die Idee mit regelmässigen Ausgaben für Online-User und als Druckversion für die älteren «Ehrenmitglieder» gut, aber ausbaufähig. Den Zweck erfüllt es auf jeden Fall, ein wenig peppiger dürfte die Aufmachung aber alleweil sein. Herr Reichenbach darf aber ruhig zurücklehnen – das ESV-Mitteilungsorgan bereitet ihm und seinem «SCHLUSSGANG» keine Konkurrenz.


Der Schwyzer Eidgenosse Bruno Nötzli ist zurückgetreten
Bild: Facebook-Seite von Bruno Nötzli

Rücktritt von Bruno Nötzli
Der Eidgenosse Bruno Nötzli ist per sofort vom aktiven Schwingsport zurückgetreten. Bruno schreibt dazu auf Facebook: «Ein wunderbarer Teil von mir geht langsam zu Ende, der aktive Schwingsport! Nach der Knieverletzung wusste ich lange nicht, in welche Richtung es mich zieht. Seit bald drei Jahren führe ich nun den eigenen Bauernhof, den ich von meinen Eltern übernehmen konnte.»
Der Schwyzer erlitt 2017 auf der Rigi im Schlussgang eine schwere Knieverletzung, und konnte seither nur noch einen Wettkampf bestreiten. Der 27-jährige Landwirt gewann in seiner Karriere 30 Kränze, darunter 2013 in Burgdorf den Eidgenössischen Kranz. Einige Wochen vor der fatalen Knieverletzung gewann Bruno das Luzerner Kantonalschwingfest in Malters. Es sollte sein einziger Sieg an einem Kranzfest sein. Ich wünsche dem sympathischen Turnerschwinger für die Zukunft alles Gute, beste Gesundheit und viel Freude an seinem eigenen Bauernhof!

Wildes Schwingfest in Arosa?
Eine aktuelle Mitteilung des Zentralvorstandes (ZV) ist ziemlich pikant. Arosa Tourismus möchte im März 2020 das «Arosa Winter-Bergschwinget» durchführen, und hat Schwinger aus allen Teilverbänden eingeladen. Der ZV stuft dies aber als «wildes» Schwingfest ein, und erklärt, dass sich teilnehmende Schwinger und Funktionäre strafbar machen.
Wörtlich schreibt der ESV: «Der ZV hält fest, dass es sich hier um ein «wildes» Schwingfest ohne Beteiligung eines Schwingklubs und ohne die üblichen Bestimmungen eines Rangschwingfestes handelt.»
Da fragt man sich als Schwingerfreund natürlich schon, ob Arosa Tourismus blauäugig ist, oder einfach nur so tut.

99. GV der Mythenverbändler
Da waren’s noch nicht ganz Hundert: Präsident Remo Holdener begrüsste kürzlich 98 «Mythenverbändler» zur 99. GV des Schwingerverbandes am Mythen.
Das nächstjährige «Innerschweizerische» wird übrigens von diesem Schwingklub ausgetragen, welches am 5. Juli 2020 in Ibach über die Bühne gehen soll. OK-Präsident ist niemand geringeres als der frischgebackene Ständerat Othmar Reichmuth.


In der neuen Schwinghalle Rottal fand diese Woche das erste Training statt
Bild: feldwaldwiesenblogger

Besuch in der neuen Schwinghalle Rottal
Am letzten Mittwoch fand in der Schwinghalle Rottal, dem neuen Trainingslokal vom Schwingklub Rottal und Umgebung, das erste Training statt. Von Mitte Juni bis Mitte Dezember wurde die neue Schwinghalle errichtet. Im Erdgeschoss befindet sich der 20 mal 12 Meter grosse Sägemehl-Platz. Im ersten Stock, ob dem Trainingsplatz, befindet sich der Mehrzweckraum. Von diesem aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Schwingplatz. Oberhalb der Schwinggrube befindet sich eine Sprinkleranlage, mit welcher der Schwingplatz optimal bewässert werden kann. Die Schwinghalle Rottal wird am 21. März 2020 feierlich eröffnet.

Zu guter Letzt
Passend zur Weihnachtszeit wird da und dort die Geschichte der Heiligen Drei Könige erzählt. Wie man diese Woche vernahm, kommen die Heiligen Drei Könige in Tat und Wahrheit aus dem Bernbiet, und heissen Stucki, Sempach und Glarner. So jedenfalls betitelte sie, gemäss «BLICK», ein Freund von Stucki’s Sohn Xavier.

feldwaldwiesenblogger

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