Was wünscht sich Michael Saner, der Präsident der Nordwestschweizer Schwinger, für 2021?

Text: feldwaldwiesenblogger

Michael Saner leitet seit diesem Frühjahr die Geschicke des Nordwestschweizerischen Schwingerverbandes (NWSV). Der Solothurner ist im Zentralvorstand (ZV) des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV) zudem Ressortleiter Informatik.
In meiner kleinen Interview-Reihe stellt man fest, dass die höchsten Schwingerfunktionäre des Landes ähnliche Aussagen zu dieser schwierigen Corona-Pandemie tätigen. Das verwundert weiter nicht. Ebenfalls wünschen sich die Herren für 2021 in erster Linie gute Gesundheit und dass Schwingfeste stattfinden können, so auch Saner.
Der Chef der Nordwestschweizer geht im heutigen Beitrag aber auch auf berechtigte Sorgen ein. Er sorgt sich dabei um die Jungschwinger, welche vom Schwingsport abwandern könnten, und dass man deswegen einer schweren Zeit entgegen gehen könnte. «Da wird es jedes Mitglied vom ESV brauchen, um keinen Schaden zu nehmen», meint Saner. Ich sehe dies auch als Warnruf. Diesen hat der Obmann Markus Lauener bei seinen Antworten bereits aufgenommen, und forderte deshalb: «Hier sind unsere Technischen Leiter und unsere Jungschwingerleiter gefordert. Wichtig ist, dass sie den Kontakt aufrechterhalten und Trainings sowie Aktivitäten auch ausserhalb des Sägemehls organisieren und durchführen.»

Michael Saner lieferte die Antworten zu meinen fünf Fragen in schriftlicher Form.


Michael Saner ist seit diesem Frühjahr Präsident der Nordwestschweizer Schwinger
Bild: esv.ch

Was wünscht Du Dir für 2021?
«Da hat sich eigentlich nicht viel geändert im Vergleich zu anderen Jahren: Nur bekommen die Wünsche jetzt mehr Bedeutung. Ich wünsche mir, dass mein Umfeld und meine Familie mit einer guten Gesundheit und Zufriedenheit durch das Jahr 2021 kommt. Und natürlich, dass möglichst viele Schwingfeste stattfinden können.»

Es herrscht grosse Planungsunsicherheit: Welche Ziele kannst du dir für 2021 trotzdem setzen?
«Der Weg wird das Ziel sein. Es stehen verschiedene wichtige Feste im nächsten Jahr an, wie der Eidgenössische Nachwuchsschwingertag (ENST) in Schwarzenburg oder das ESV-Jubiläumsschwingfest. Weiter aber auch das Jubiläumsschwingfest in Lausen, wo unser Teilverband den 125. Geburtstag feiern wird.
Der NWSV wird den Fokus im 2021 auf die Durchführung der Trainings und Wettkämpfe richten. Und: Das ESAF 2022 in Pratteln ist dann auch nicht mehr weit entfernt.»

Kann der Eidgenössische Schwingerverband noch mehr tun als bisher, damit 2021 wirklich geschwungen werden kann?
«Natürlich kann der Zentralvorstand mehr tun. Aber dies würde keinen Sinn ergeben. Denn: Dem ZV geht es wie der Landesregierung, jede Region hat seine eigenen Voraussetzungen und Möglichkeiten. Diese Unterschiede sind unsere grosse Stärke und diese müssen auch geschickt genutzt werden.
Die Klubs an der Basis bringen sehr viel Herzblut für das Schwingen auf, und werden das Möglichste aus der Situation machen. Jeder nach seinen Möglichkeiten. Zudem muss der wirtschaftliche Faktor zurückgestellt werden. Dies nicht nur bei den OK’s, sondern auch bei den Schwingern.»

Wie sollen die Organisatoren ihre Schwingfeste für 2021 planen?
«Wenn ich das wüsste, wäre ich Hellseher. Das kann im Moment wohl niemand sagen. Wenn wir aber das Ziel verfolgen, dass im 2021 geschwungen werden soll, müssen die Kosten sehr strikt gehalten werden. Ich glaube, in diesen Zeiten braucht niemand eine gedeckte Tribüne, VIP-Zelte oder grosse Gabentempel. Es geht ums Schwingen, das sollte das Ziel sein. Sämtliche Zulieferer von Schwingfesten haben dasselbe Ziel wie wir: Da nützt ein klärendes Gespräch mit den betroffenen Personen immer sehr viel.»

Wie hält man die vielen Schwinger und Funktionäre in dieser schwierigen Zeit gut motiviert bei Laune?
«Das geht eigentlich gar nicht. Man weiss erst was man hatte, wenn man es verloren hat. Hand aufs Herz: Wer wollte nicht auch schon am Sonntagmorgen um sechs Uhr im Bett bleiben und mit der Familie frühstücken, anstatt an ein Schwingfest zu fahren, wo es in Strömen regnet. Ein Jahr Stillstand ist auch nicht so schlecht. Aber ich glaube, die Freude auf die nächste Saison ist umso grösser.
Was mir Sorgen bereitet, sind die Jungschwinger. Wenn zum Beispiel die Fussballer trainieren können, wir Schwinger aber nicht, werden wir einer schweren Zeit entgegen gehen. Da wird es jedes Mitglied vom ESV brauchen, um keinen Schaden zu nehmen.»

feldwaldwiesenblogger

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