Würdige Trauerfeier für Michael Jackson

Ich liess es mir gestern abend auch nicht entgehen und schaute einige Zeit auf SFinfo der Trauerfeier zu. Das Schweizer Fernsehen bewies mit Moderator Röbi Koller und den beiden Studiogästen Chris von Rohr und Hanspeter Küenzler ein gutes Händchen.
Was mich beeindruckte, war die Art und Weise der Trauerfeier im Staple Center in Los Angeles. Es war nämlich nicht ein Show-Spektakel, wo sich einzelne Künstler in Szene setzen wollten. Es war wirklich eine Art Gottesdienst, oder in den Worten von Chris von Rohr: Eine würdige Trauerfeier.

Mir fiel aber auch etwas auf: Von den Trauerrednern und den Sängern/Musikern waren die Mehrzahl Afro-Amerikaner. Das heutige Amerika steckt für mich nach wie vor in einem Dilemma. Die verschiedenen Ethnien scheinen immer noch mehr oder weniger unter sich zu sein. Michael Jackson ist auch afro-amerikanischer Abstammung. Er versuchte aber als Einziger des Jackson-Clans diese Abstammung vergessen zu machen. Nach seinen unzähligen Operationen schien er ein «Weisser» zu sein. Hatte er unter seiner Abstammung gelitten? Konnte er nur als «Weisser» einen solch gigantischen Erfolg feiern?
Bei der Feier gestern abend luden die Jackson’s jedenfalls fast nur schwarze Redner und Musiker ein. Michael Jackson war halt doch einer von ihnen.

Viele der Anwesenden standen Jacko in seinen letzten Lebensjahren wahrscheinlich wegen seiner immer sonderbarer werdenden Art nicht mehr so nah. Gestern spürte man aber, dass sie ihm im Augenblick des Abschiedes so nah waren wie wahrscheinlich noch gar nie in seinem Leben.

Sein Leben ist und bleibt ein Mythos. Wie viel Presse und TV zu seinem Leben hinzudichteten, bleibt auch ein Rätsel. Eines ist für mich aber klar: Er war ein begnadeter Sänger und Tänzer, ein wahrer King of Pop. Mir kam heute morgen in den Sinn, während auf DRS 3 sein erster grosser Hit lief (Michael war damals noch ein Kind): Er war so begabt und begnadet wie einst Louis Armstrong.

Ihr feldwaldwiesenblogger

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