Schwingprojekt 2014: Bilanz von Laimbacher, Burkhalter und Bieri am ISV sowie Nydeggers Bilanz beim Walliser Kantonalen

Die Bilanz für die drei am gestrigen Innerschweizerischen, kurz ISV, gestarteten „Projektschwinger“ fällt unterschiedlich aus. Das begehrte Eichenlaub holten sich schlussendlich aber alle drei Akteure.

Meine Wenigkeit war gestern nicht live vor Ort, verfolgte aber das schwingerische Geschehen während dem ganzen Tag vor dem TV-Apparat. Das Innerschweizer Regionalfernsehen Tele 1 übertrug bereits schon zum Frühstück das Schwingfest und machte dies bis nach dem Schlussgang.
Die nachfolgenden Schnappschüsse fotografierte ich direkt ab dem Fernsehbildschirm. Für die ein wenig mindere Qualität möchte ich mich entschuldigen.

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Tele 1 mit ihren Moderatoren und Kommentatoren (unter anderem die beiden ehemaligen Luzerner Spitzenschwinger Ueli Banz und Thomas Arnold) machte dies sehr gut. Die Berichterstattung samt TV-Bildern war derjenigen von SRF, welche jeweils das Eidgenössische Schwingfest übertragen (und im September auch das Kilchberger Schwinget übertragen wird), absolut ebenbürtig. Grosses Kompliment!

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Das Innerschweizerische wurde von den jungen „Wilden“ richtiggehend belebt. Die beiden Jungspunde Pirmin Reichmuth (Cham, Bild) und Joel Wicki (Sörenberg) sind erst 18 beziehungsweise 17 Jahre alt. Beide holten gestern ihren ersten Teilverbandskranz, Reichmuth im Rang vier und Wicki im Rang fünf. Dies in so beeindruckender Manier, als wären sie schon absolute Routiniers.
Mit dem Erreichen des Schlussganges und dem souverän gestellten Gang gegen den NOS-Crack Daniel Bösch war Pirmin Reichmuth sogar Mann des gestrigen Tages.

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Im Schlussgang musste Reichmuth gegen einen Wyberhaken von Reto Nötzli kapitulieren. So gewann das ISV 2014 ein anderer junger „Wilder“ mit dem 24-jährigen Pfäffiker. Wie ich meine, eine zünftige Überraschung. Dies war es auch für den Schwyzer, wie Nötzli nach dem Schlussgang zu Protokoll gab. Die Freude stand ihm ins Gesicht geschrieben, kein Wunder war es doch der erste Kranzfestsieg des Ausserschwyzers.

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Anders als noch vor einer Woche am NOS, war es gestern von Beginn bis zum Ende des Festes sonnig und schön. Die angekündigten Gewitter kamen zum Glück erst viel später.
Das Organisationskomitee in Cham leistete tolle Arbeit und richtete eine tolle Arena her. Auf dem Röhrliberg kamen gestern 10‘000 gut gelaunte Schwingfestbesucher voll auf ihre Kosten, sowohl von der schwingerischen wie auch von der leiblichen Kost her.


Philipp Laimbacher:

Philipp verlor leider beim Anschwingen gegen den Berner Gast Thomas Sempach. Dieser erwischte ihn mit einem Hüfter praktisch auf dem linken Fuss.

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Auf dem Bild erkennt man, wie Laimbacher energisch und zielstrebig in den Kampf ging. Wie aus dem Nichts kam plötzlich der Angriff von Sempach, und schon lag der Sattler auf dem Rücken.

Was Philipp aber hernach zeigte, war eine tolle und abgeklärte Leistung. Er gewann alle fünf Gänge, vier davon mit der Note zehn. Am Schluss fehlte dem Aussendienstmitarbeiter ein Viertelpunkt für das Erreichen des Schlussganges.
Philipp ist toll in Form und konnte seine Leistung von Wigoltingen mit dem zweiten Schlussrang voll und ganz bestätigen.


Christoph Bieri:

Christoph musste gestern als NWSV-Gast hartes Brot „fressen”. Die Gänge eins und zwei musste er leider stellen. Im dritten Gang wurde ihm der Entlebucher Markus Schnider als Gegner zugeteilt.

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Wie man auf dem (leider nicht ganz scharfen) Bild erkennt, zog sich Schnider die Schwinghosen an wie einen „Gummelisack“ (Kartoffelsack). Wieso hier der Kampfrichter nicht einschritt, und das Tenue „erstellen liess“, begreife ich immer noch nicht. Zudem ging der Entlebucher nach dem „Gut“ des Kampfrichters sofort aus den Griffen und fasste völlig defensiv agierend nach vorne. Mit seiner nicht gerade fairen Schwingweise stellte Markus Schnider Bieri vor eine schwierige Aufgabe. Glücklicherweise fand Christoph aber irgendwann ein Rezept und bodigte seinen Kontrahenten noch vor dem Ablauf des Ganges.

Der Untersiggenthaler musste am Nachmittag noch einen gestellten Gang hinnehmen, ehe er sich mit einer „Zehn“ im letzten Gang den Kranz sichern konnte.

Die Form von Christoph stimmt zwar, nur konnte er dies gestern nicht richtig unter Beweis stellen. Klar, als Gast werden einem halt öfters so „tolle“ Schwinger serviert wie Markus Schnider. Trotzdem: Gestern wäre eindeutig mehr drin gelegen.


Stefan Burkhalter:

Stefan zog gestern erneut einen starken Tag ein, wie schon am NOS in Wigoltingen. Der 40-jährige „Oldie“ aus dem Thurgau brachte im ersten Gang das Kunststück zustande, den Gersauer Andreas Ulrich zu bodigen.

bild 6

Dem Sieg zu Beginn des Wettkampfes liess der Landwirt zwei gestellte Gänge folgen, ehe er am Nachmittag nichts mehr anbrennen liess und alle drei Gänge gewann. Diese tolle Leistung mit vier Siegkreuzen brachte Stefan schlussendlich den hervorragenden fünften Rang ein.


Michael Nydegger:

Michael trat gestern nicht am Innerschweizerischen an, wie mal angekündigt wurde. Stattdessen reiste er nach Saint-Martin ins Wallis, ans Kantonale Schwingfest. Dort musste er im ersten Gang überraschend eine Niederlage gegen den späteren Festsieger Curdin Orlik einstecken. Nydegger gewann in der Folge zwar dreimal, musste aber auch noch zwei gestellte Gänge hinnehmen. Am Schluss fehlte dem Maschinenbauingenieur ein Viertelpunkt zum Gewinn des dritten Kranzes in dieser Saison.

Scheinbar machen sich die kleinen „Breschten“ (Blessuren) bei Michael immer noch bemerkbar. Denn wie man bei Philipp Laimbacher anfangs Saison beobachten konnte, müssen Verletzungen vollständig ausgeheilt sein, um eine volle Leistung abrufen zu können. Bei Philipp ist das wieder der Fall, bei Nydegger hingegen wohl noch nicht.

Ein Vergleich mit letzter Saison zeigt mir, dass der Freiburger am Ende sechs Kränze auf seinem Konto hatte. Dies wäre zwar theoretisch auch dieses Jahr noch möglich, denn Michael wird in nächster Zeit am Südwestschweizerischen Teilverbandsfest, beim Freiburger und Waadtländer Kantonalen und, so wie er mir gesagt hat, wahrscheinlich auch beim Nordwestschweizer Teilverbandsfest an den Start gehen.
Ich hoffe für den momentan einzigen Eidgenossen in der Südwestschweiz, dass er wieder so in Fahrt kommt, wie zu Beginn der Saison.

Mit Schwingergruss
feldwaldwiesenblogger

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