Ehemalige Schwingergrössen: Hans Loretz

Quelle: Schwingergestalten unserer Zeit II (1980) / Bearbeitung: feldwaldwiesenblogger


Hans Loretz ist am 15. April 1947 geboren und schwang für den Schwingklub Schattdorf

Schwinger und Holzspalter
Es ist schon ein Zufall, dass Hans Loretz zum Schwingen kam. Aufgewachsen wie sein sportliches Vorbild Walter Tresch im Skifahrerdorf Bristen, faszinierte ihn verständlicherweise das Skifahren mehr. «Noch heute zieht es mich sehr oft nach Hause zurück nach Bristen, wo meine Eltern einfache Bauern sind», berichtet er.

Erst mit 22 Jahren mit Schwingen begonnen
Er gilt denn auch als eigentlicher Spätzünder. Erst im Alter von 22 Jahren animierten ihn die Cousins seiner Frau Emmi, die beiden ehemaligen Aktivschwinger Bernhard und Beat Arnold, für den Zweikampf. Inzwischen auf die Sonnenterrasse des 500-Seelen-Dorfes Haldi ob Schattdorf umgezogen, sprang der Funke.

Gewinner von drei Eidgenössischen Kränzen
1973 schwang der über Bärenkräfte verfügende Sennenschwinger am Ob- und Nidwaldner Kantonalschwingfest obenaus. Diesen Erfolg wiederholte er nochmals 1974 und 1979. An grossen Anlässen wuchs Hans Loretz immer wieder über sich hinaus. Am Kilchberger Schwinget 1973 klassierte er sich als bester Innerschweizer im Rang 7a. 1972, 1974 und 1977 war ihm eidgenössisches Eichenlaub beschieden.

Sein grösster Triumph am Unspunnen-Schwinget 1976
Den dritten Platz hinter Ernest Schlaefli und Josef Burch am Unspunnen-Schwinget 1976 bezeichnet er als seinen grössten Triumph. Dem Unentschieden mit Robert Zingg folgten fünf Siege, unter anderem über Franz Schatt und Otto Seeholzer. Im Sägemehlring versucht Hans Loretz seine Gegner möglichst eng in den Griff zu bekommen. Was ihm mit seiner enormen Kraft meistens gelingt.

Spezialschwung selber entwickelt
Er bevorzugt Kurz, Kreuzgriff und Schlungg. Einen Spezialschwung, «Loretz-Spezial», hat er selbst entwickelt. Aus der Flanke heraus leert er seine Gegner übers Knie ab. Zu seinem Trainingsaufwand gehören pro Woche zwei Mal Schwingen im traditionsreichen Schwingklub Schattdorf, wo einst auch alt Obmann Hans Gisler seine Sporen abverdiente. Insbesondere die harten 15-Minuten Gänge mit zwei oder drei verschiedenen Gegnern gehören zu seinem Pflichtstoff.

Alle Berg- und Teilverbandskränze herausgeschwungen
Mit einem wöchentlichen Lauftraining wird die Kondition verstärkt. Der wortkarge Urner darf für sich in Anspruch nehmen, dass er als recht kranzsicher gilt. 38 Kränze hat er bis heute erobert. Nach seinem letztjährigen Ehrenplatz am Südwestschweizerischen Schwingfest besitzt er nun alle Berg- und Teilverbandskränze, einige in mehrfacher Ausführung. Sein Bestreben ist es nun, seine Karriere mit dem vierten eidgenössischen Kranz abzuschliessen.

Freizeitbeschäftigungen
Neben Jassen, Skifahren und Bergwandern zählt Holzen zu seiner Freizeitbeschäftigung. Mehrmals hat er an der Schweizermeisterschaft im Holzspalten schon Lorbeer geholt.

Auf die Frage, was ihm das Schwingen ganz allgemein bedeute, schrieb er kurz und prägnant: «Sehr grosse Freude».

feldwaldwiesenblogger

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