Der Baselbieter Adrian Odermatt auf dem Weg ans ESAF in Pratteln: Teil 2 – Das Wintertraining

Text: Schwinger-Blog

Am 28. Januar startete der Schwinger-Blog eine ESAF-Serie mit Adrian Odermatt. Diese Serie ist gedacht als Wegbegleiter des Baselbieter Talentes, auf seinem Weg ans «Eidgenössische» in Pratteln. Teil 1 war der Startschuss, quasi die Erfassung des Ist-Zustandes und ein Rückblick auf die guten Leistungen des 21-Jährigen in der letztjährigen Saison. Weiter wurde auch das Projekt beschrieben, welches von Januar bis September läuft.

Der Schwinger-Blog ist der Wegbegleiter des Baselbieter Talents Adrian Odermatt auf seinem Weg ans ESAF in Pratteln

Bild: Adrian Odermatt / Schwinger-Blog

Das Wintertraining

In der heutigen Folge knüpft der Schreibende an Aussagen von Adrian aus der Folge 1 an. Auf die Frage, wann er denn mit dem Wintertraining begonnen habe, antwortete der fünffache Kranzschwinger: «Wir haben im Herbst keine Pause eingelegt und durchtrainiert.» Weiter erklärte er in zwei Sätzen, wie das derzeitige Training aussieht: «Ich lege den Fokus auf das Schwingen, und bin mindestens dreimal pro Woche beim Trainieren im Schwingkeller. Weiter stehen ein bis zwei wöchentliche Athletiktrainings auf dem Programm.» Den Aspekt des Wintertrainings wollen wir nun etwas vertiefen. Denn: Der Grundstein für die Erfolge im Sommer wird im Winter gelegt.

Nach der Saison gleich weiter trainiert

Adrian trainierte im Herbst, nach dem Saisonende, gleich weiter. Dabei kommen die Fragen auf, warum er das so macht und ob die Erholung nicht zu kurz kommt. Dazu meint das Mitglied vom Schwingklub Binningen: «Wir handhaben das eigentlich immer so. Ich hatte zudem 2021 wegen der Rekrutenschule im Frühling eine verkürzte Saison. Ich nahm mein Training erst anfangs Juli auf, und der Brünig-Schwinget war mein erstes Schwingfest der Saison. Natürlich schaue ich, dass ich genügend Erholung habe. Diese baue ich mir unter der Woche ein.»

Adrian (gelbes Shirt) bestreitet wöchentlich drei Schwingtrainings

Bild: Adrian Odermatt

Das Schulschwingen

In den Monaten November, Dezember und Januar widmete sich Adrian dem Schulschwingen. Er ergänzt: «Aber nicht nur. Wir haben auch schon in dieser Zeit wettkampfmässig geschwungen, wie wir es auch in anderen Jahren schon gemacht haben.» Beim Schulschwingen widmen sich die Schwinger gewöhnlich dem Üben von neuen Schwüngen. Der gelernte Forstwart sagt: «Ich habe keine neuen Standschwünge geübt. Stattdessen habe ich mich vermehrt der Bodenarbeit gewidmet.» Seit Februar steht aber nun wieder ausschliesslich das wettkampfmässige Schwingtraining auf dem Programm. In intensiven Intervall-Trainings duelliert sich der Liesberger mit seinen Kameraden und holt sich so die nötige Härte für die bevorstehende Saison.

Klubtrainings, Baselbieter und Nordwestschweizer Zusammenzüge

Wenn möglich, will Adrian drei wöchentliche Schwingtrainings auch während der Saison absolvieren. Es ist zumindest das Ziel, je nach Schwingfestagenda können es schon mal weniger sein. Die Schwing-Trainings besucht er beim Klub, bei den Kantonal- und bei den Teilverbandszusammenzügen. Am meisten Trainings stehen beim Schwingklub Binningen, unter der Leitung des Technischen Leiters Andreas Henzer, auf dem Programm. Je nach Kalender finden bis zu drei wöchentlichte Schwingtrainings im klubeigenen Schwingkeller statt. Der 192 Zentimeter grosse und 100 Kilogramm schwere Athlet trifft dabei auf 6 bis 15 Kollegen. Zweimal im Monat finden die Baselbieter Zusammenzüge statt, und zwar in der neuen Trainingshalle in Arlesheim, welche im März 2021 eröffnet wurde. Diese Trainings leitet Matthias Graber, der Technische Leiter vom Basellandschaftlichen Kantonal-Schwingerverband. An diesen Trainings sind jeweils bis zu 20 Schwinger dabei. Zudem nimmt der Teilverbandskranzer mit dem blauen Hemd bei den Nordwestschweizer Zusammenzügen teil. Für diese Trainings ist Guido Thürig, der Technische Leiter der Nordwestschweizer, verantwortlich. Eingeladen sind dabei die Kaderschwinger, die Trainings absolvieren zwischen 20 und 30 Athleten. Diese Zusammenzüge finden in Aarau statt.

Adrian (gelbes Shirt) hat sich im Wintertraining vermehrt der Bodenarbeit gewidmet

Bild: Adrian Odermatt

Athletiktraining zuhause

Adrian ist in keiner zusätzlichen Trainingsgruppe eingegliedert. Das Athletiktraining führt er aber zusammen mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Jonas durch. Die beiden haben sich zuhause auf dem elterlichen Bauernhof in Liesberg ein Trainingskeller mit verschiedenen Geräten eingerichtet. Nach einem Plan erfolgt das Athletiktraining. Der Gartenbauer erklärt: «In ein bis zwei wöchentlichen Einheiten wird ein gesundes Gesamtpaket, bestehend aus Kraft, Kondition und Ausdauer trainiert.» Auf die Frage, ob das Athletiktraining während der Saison angepasst wird, entgegnet der Zweitplatzierte des letztjährigen Nordwestschweizer Schwingfestes: «Das Training belasse ich so wie es ist.»

Das Athletiktraining wird im hauseigenen Trainingskeller absolviert

Bild: Adrian Odermatt

Wettkampfsimulation in der Schwinghalle Kirchberg

Auf dem Instagram-Account von Remo Käser entdeckte man kürzlich folgendes: Am 12. Februar fand Corona-bedingt anstelle des Hallenschwingets Kirchberg eine Wettkampfsimulation in der Schwinghalle in Kirchberg statt. Nebst Schwingern vom Schwingklub Kirchberg waren auch Gästeschwinger vom Schwingklub Kerzers und Schwingklub Binningen dabei. Jeder trat zu sechs Gängen an, einer der Teilnehmer war Adrian. Er führt dazu aus: «Es lief mir gut in Kirchberg und ich durfte dabei feststellen, dass mein Fahrplan stimmt. Man durfte sich die Gegner sogar auswählen. Ich habe unter anderen gegen Remo Käser und Stephan von Büren geschwungen. Gegen von Büren schwinge ich besonders gerne. Eine Rangliste wurde keine erstellt, wir sahen dies als gemeinsames Training an. Teilgenommen haben etwa 30 Schwinger.»

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