Der Mittelländer Eidgenosse Hansruedi Lauper möchte nach Möglichkeit 2017 wieder schwingen

Der Berner Hansruedi Lauper, Jahrgang 1980, sicherte sich 2007 beim Eidgenössischen in Aarau das begehrte Eichenlaub. Der 36-jährige Sennenschwinger ist zweifacher Kranzfestsieger, hat 50 Kränze auf seinem Konto und gewann 1998 beim Bern-Jurassischen Schwingfest in Nods den ersten Kranz. Hansruedi wohnt in Gasel BE und schwingt für den Mittelländischen Gauverband. Der Angehörige des Schwingklubs Schwarzenburg ist gelernter Landwirt und arbeitet heute als AGRO-Kaufmann im Marketing. Zuhause führt er zudem einen Hof mit Pensionspferden und Legehennen.

„Die letzte richtig gute Saison ohne Verletzungen erlebte ich 2011“, erklärt Hansruedi. Von 2008 bis 2011 ging es denn auch relativ gut, und er konnte jeweils eine ganze Saison ohne Beschwerden durchschwingen. In den nachfolgenden Jahren blieb dies dem Berner Eidgenossen leider in Folge von verschiedenen Verletzungen verwehrt. 2012 musste der AGRO-Kaufmann eine Hüftoperation über sich ergehen lassen. Die Folgen dieser Operation verspürte er auch noch 2013. 2014 brach sich Hansruedi eine Rippe und 2015 prellte er sich beim Mittelländischen die Schulter. 2016 konnte der 50-fache Kranzschwinger beim Mittelländischen Gauverbandsfest antreten. Beim Oberländischen brach er sich aber eine Rippe und musste die Saison wieder vorzeitig beenden.
„Im Nachhinein betrachtet war ab 2012 immer etwas, das mich daran hinderte die Saison zu beenden“, sinniert Hansruedi beim Gespräch. Der Berner gedenkt, 2017 zu schwingen.

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Hansruedi Lauper
Bildquelle: bernerfreilandeier.ch

Eingangsfrage: Schwingst du nächste Saison auch noch?
Ich war bisher noch nicht im Schwingkeller. Im Januar werde ich in den Schwingkeller gehen und schauen, ob ich gegen die Jungen noch bestehen kann. Wenn es irgend möglich ist, habe ich schon im Sinn, 2017 zu schwingen.

Was bewegt dich dazu, weiter zu machen?
Es ist für mich ein Hobby und ein Ausgleich zu meinem Beruf. Ich möchte den Schwingsport solange wie möglich pflegen und kann mir momentan noch nicht vorstellen, aufzuhören. Ich treibe überdies gerne aktiven Sport.

Wie geht es dir? Hast du zurzeit keine Verletzungen oder Blessuren?
Momentan leide ich an keiner Verletzung oder Blessuren. Die Blessuren kommen dann, wenn ich das Schwingtraining wieder aufnehme. Deshalb kann ich auch nicht genau sagen, wo ich stehe. Ein Start an den Schwingfesten mache ich auch davon abhängig, wie ich das harte Schwingtraining noch vertrage.

Wie sieht dein Wintertraining aus?
Wie erwähnt, mache ich derzeit noch kein Schwingtraining. Momentan trainiere ich meine Fitness, und zwar vier- bis fünfmal pro Woche. Dazu gehören Velofahren und gezielte therapeutische Übungen hinsichtlich Kraft und Koordination. Die letzten Jahre habe ich bereits ab November intensiv trainiert, und war dann teilweise im Frühling ausgebrannt. Deshalb beginne ich mit dem intensiven Training nun ganz bewusst später.

Hast du dein Training wegen deinem zunehmenden Alter angepasst? Inwiefern?
Ich habe den Start des Schwingtrainings in den Januar verschoben. Statt am Abend zu trainieren, feile ich nun teilweise auch über den Mittag an meiner Fitness. Um am Abend auch regenerieren zu können. Zusätzlich hat man nun auch Verpflichtungen, welche man in jungen Jahren noch nicht hatte.
Sport ist für mich ein Ausgleich zum Abschalten. Andere sind da ehrgeiziger oder haben mehr Ambitionen. Ich sehe das ein wenig anders und habe einfach Freude am Schwingsport und an den Schwingfesten.
Wegen meinen vielen bisher erlittenen Verletzungen habe ich sowieso mein Training angepasst. Ich war schon so oft in der Physio, dass ich mittlerweile weiss, wie ich trainieren muss. Mir ist ebenfalls bewusst, dass man fit sein muss, sonst muss man schon gar nicht bei einem Schwingfest antreten.

Wann bestreitest du das erste Schwingfest 2017?
Ich habe noch keine Saisonplanung gemacht. Wenn ich antrete, dann könnte dies beim Worblentaler Hallenschwinget Bolligen oder spätestens beim Wislisau-Schwinget Rüschegg sein. Ich weiss zudem auch noch nicht, ob ich mich an allen für mich möglichen Schwingfesten anmelden soll.

Wie lauten deine Ziele für 2017? Schwingst du voraussichtlich auch 2018?
Ein Ziel ist die Teilnahme am Mittelländischen, welches 2017 auf dem Gurten stattfindet. Das ist gut ein halber Kilometer Luftlinie von mir zuhause. Ein weiteres Ziel ist auch, nicht ausgelaugt zu sein. Wenn ich meine Leistung abrufen kann, sollten die Resultate trotz meines fortgeschrittenen Alters von alleine kommen.
Betreffs 2018: Ich schaue von Saison zu Saison. Für einen 20-jährigen Schwinger sieht das sicher anders aus, ich plane aber nicht so weit hinaus.

Ich bedanke mich bei Hansruedi Lauper für das interessante Gespräch. Ein Blick in die Statistik genügt, und man sieht sofort, dass der Berner von 2012 bis 2016 nur noch zwei Kränze gewann. In dieser Zeit hatte der AGRO-Kaufmann verschiedene Verletzungen erlitten, welche ihm nur noch zeitweise erlaubten, aktiven Schwingsport zu betreiben.
Für 2017 wünsche ich Hansruedi, dass er fit und gesund antreten kann. Weiter aber auch, dass er endlich wieder einmal eine Saison verletzungsfrei beenden kann. Ich bin überzeugt, dass die Resultate, wie er oben erklärt, dann von alleine kommen werden.

P.S.: All meinen Lesern wünsche ich besinnliche, frohe und erfüllte Weihnachtstage!

feldwaldwiesenblogger

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