ESAF 2025 in Mollis? – Die Kandidatur ist auf einem guten Weg

Text und Fotos: feldwaldwiesenblogger

«It’s a Long Way to the Top (If You Wanna Rock ’n› Roll)», zu Deutsch: «Es ist ein langer Weg nach oben (wenn Du Rock’n’Roll willst)». Diesen AC/DC-Klassiker hörte ich per Zufall auf dem Nachhauseweg einer beeindruckenden Veranstaltung. Der Song-Titel versinnbildlicht den Weg, welchen der Kandidaturverein und seine Freunde für ein mögliches ESAF 2025 im Glarnerland derzeit beschreiten.


Beim Eröffnungs-Apéro erfolgte ein erster Austausch

Eröffnungs-Apéro und Austausch
Am vergangenen Mittwoch fand in Schänis SG eine Veranstaltung der «Freunde Esaf 2025 Glarus+» statt. Auf der entsprechenden Internetseite findet man folgendes darüber: «Die Freunde ESAF 2025 Glarus+ unterstützen die Kandidatur für das Schwing- und Älplerfest in Mollis im Jahre 2025.»
Ich habe mich auch für diesen «Event» angemeldet und freute mich im Vorfeld auf einen spannenden Austausch rund um das Generationen-Projekt. Im Schulhaus Chastli trafen sich um 18 Uhr etwa 100 Schwingerfreunde zum Eröffnungs-Apéro. Beim Gespräch erfuhr man erste Infos und es wurde einem ein interessantes Schwinger-Quiz in die Hand gedrückt. Dieses beinhaltete verschiedene interessante und knifflige Fragen rund um den Schwingsport. Dabei erfolgte auch ein reger Austausch und natürlich war ein mögliches Eidgenössisches 2025 in Mollis das grosse Thema. Gesichtet wurden beim Apéro die Spitzenschwinger Roger Rychen und Tobias Riget, sowie der zurückgetretene Eidgenosse Martin Glaus.


Das Können der Jungschwinger wurde von vielen Zuschauern beobachtet

Demonstration der Jungschwinger
Es folgte ein Besuch im Schwingkeller, wo zahlreiche Jungschwinger aus der Gegend ihr Können demonstrierten. Viele Zuschauer folgten interessiert dem Treiben im Sägemehl, vermutlich waren so viele wie nur ganz selten im Trainingslokal anwesend. Auch hier wurde man sofort in interessante Gespräche verwickelt und man lernte neue Leute kennen. Das schöne rund um den Schwingsport sind auch die unkomplizierten Begegnungen. Schnell fühlt man sich wohl, denn die grosse Schwingerfamilie erstreckt sich eigentlich über die ganze Schweiz.

Informationen rund um das Generationenprojekt
Punkt 19 Uhr wurde man in der Turnhalle von Jakob Kamm (Präsident Kandidaturverein) und Roland Anderegg (Leiter Projektbüro ESAF 2025) begrüsst. Kamm liess wissen, dass bis zur Entscheidung respektive Vergabe an der Abgeordneten Versammlung (AV) des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV) im Jahr 2021 noch 34 Monate sind. Man erfuhr auch, dass als Ausfluss der Kandidatur die Sportschule Glarnerland neuerdings den Schwingsport im Angebot hat. Vier Schwing-Talente, zwei Glarner und zwei St. Galler, besuchen nun diese Sportschule. Kamm erklärte, dass er und seine Leute soeben einen Sitzungsmarathon hinter sich haben. Bei diesem hielten sie einen «Runden Tisch» mit verschiedenen Gremien aus der Gegend ab.

Grussworte des Gemeindepräsidenten
Roland Anderegg vom Projektbüro ESAF 2025 Glarnerland+ führte schliesslich durchs Programm. Erst überbrachte aber Herbert Küng, seines Zeichens Gemeindepräsident von Schänis, die Grussworte der Gemeinde und sagte, dass der Apéro von ihnen spendiert wurde. Er sprach von Traditionen, Werten und der Begeisterung rund um den Schwingsport.
Anderegg erklärte weiter, was das «Plus» im Projektnamen bedeutet. Es soll für überregional stehen, aber auch, dass man die verschiedensten Gremien der Gegend wie die Wirtschaft oder den Tourismus mit an Bord holen möchte. Man möchte aber auch die Bevölkerung dabei wissen: Mit diesem Treffen, notabene seit der Gründung des Kandidaturvereins vor rund einem Jahr bereits das dritte, möchte man, dass die «Freunde» die entsprechende Botschaft in die Bevölkerung tragen. Und schliesslich gehört auch das Lobbying dazu, da schlussendlich bei der AV des ESV rund 220 Personen über die Vergabe entscheiden werden. Nebst den Glarnern kandidiert nämlich auch die Stadt St. Gallen.


Vereinspräsident Jakob Kamm begrüsste die «Freunde», rechts sind Roland Anderegg vom Projektbüro und Gemeindepräsident Herbert Küng zu erkennen

Glarner Landsgemeinde vom 7. Mai 2017
An der Glarner Landsgemeinde vom 7. Mai 2017 sprachen die Glarner Stimmbürger 2,2 Millionen Franken für die Kandidatur. Ein wichtiges Zeichen! Der Kandidaturverein wurde übrigens rund einen Monat vor der Landsgemeinde gegründet und beim ersten Treffen der «Freunde ESAF 2025 Glarus+» in Mollis war, Nomen est Omen, gar Schwingerkönig Matthias Glarner anwesend.
Das Ziel ist nun, den Schwingsport in der ganzen Region zu fördern. Die nächste Etappe für den Verein ist das Zusammenstellen einer starken Kandidatur. Das Team von Anderegg, zu welchem auch Corinne Blesi und Roger Walser gehören, unterstützen tatkräftig Jakob Kamm. Sie arbeiten jetzt schon zu je einem 30 Prozent-Pensum an den verschiedensten Dossiers. Dazu gehört das Verkehrskonzept, welches unter anderem zum Ziel hat, dass beim ESAF Samstag und Sonntag die Schwingerfreunde pünktlich in der Arena sind. Dazu gehört aber auch der Standort auf dem Flugplatz Mollis, welcher andere Anforderungen als jener in Estavayer mit sich bringt. Weiter wird am Sicherheitskonzept, den Finanzen und ganz allgemein an der Organisation gearbeitet. 2019 steht eine Vorprüfung an, bei welcher man nötige Verbesserungen anbringen möchte.

Überregionale Kandidatur
Roland Anderegg betonte, dass die überregionale Kandidatur ein Trumpf sei. Dazu gehört auch die Gastfreundschaft und das Brauchtum, welches im Glarnerland und in der nahen Umgebung abgestützt sein soll. 2025 ist zwar noch weit weg. Trotzdem spüre man jetzt schon die Freude und das Projektteam ist froh um jede Unterstützung. Es wurde auch erklärt, was die Motivation des Teams sei: Spannend sei die Zusammenarbeit in den verschiedenen Bereichen. Zudem sei das Schwingen ein schöner Sport und sie haben nun ein gemeinsames Ziel vor Augen.


Roland Anderegg bat zum Generationeninterview

Generationeninterview
Zwei typische Schwingerfamilien aus der Gegend, die «Beglingers» aus dem Glarnerland und die «Rigets» aus der Gaster-Landschaft, wurden zum Generationeninterview gebeten. Roland Anderegg befragte die drei Generationen mit interessanten und zum Teil zum Schmunzeln anregenden Fragen. Die einzelnen Familienmitglieder sprachen über ihre eigenen Erfahrungen mit dem Schwingsport und erklärten, dass sich die drei Generationen gut untereinander verstehen. Einer der befragten war Fridolin Beglinger, ehemaliger Spitzenschwinger und heute Technischer Leiter im Glarner Kantonalen Schwingerverband. Ein anderer war Tobias Riget, ein Spitzenschwinger vom Schwingerverband Rapperswil und Umgebung, welcher nach längerer Verletzungspause wieder schwingen kann.

Unterstützung von Rapperswil und Umgebung
Den Glarnern ist immens wichtig, dass sie Kandidaturunterstützung von ihren nächsten Nachbarn bekommen. So lud man nicht ohne Grund die «Freunde» nach Schänis ein, dem Einzugsgebiet vom Schwingerverband Rapperswil und Umgebung. Bezeichnend ist auch, dass Roger Rychen, ein Glarner, und Tobias Riget sowie Dominik Oertig (beide Schwingerverband Rapperswil und Umgebung) überregional miteinander eine Trainingsgemeinschaft bilden. Man arbeitet also heute schon eng miteinander zusammen. Weiter hielten Rolf Figi, Präsident des Glarner Kantonalen Schwingerverbandes und Jean-Claude Leuba, Präsident vom Schwingerverband Rapperswil und Umgebung, eine kurze Rede. Beide sprachen von der Freundschaft zwischen den Glarnern und den Rapperswilern. Sie wollen gemeinsam das Generationenprojekt unterstützen und motiviert mithelfen. Beide betonten, dass die Motivation und die Begeisterung über die Kantonsgrenze hinaus spürbar sei.


Dieses und weitere absolut sehenswerte «Schwinger-Bilder» wurden von der 5. Klasse gemalt

Kartoffelsalat und heisser Beinschinken
Der Abend wurde beim gemeinsamen Nachtessen, bei welchem man mit feinem Kartoffelsalat und heissem Beinschinken verköstigt wurde, abgerundet. Das Nachtessen und die Getränke wurden grosszügig vom Kandidaturverein spendiert. Schliesslich wurde das Schwinger-Quiz aufgelöst und die Gewinner durften bei einem kleinen Gabentempel ihre Preise abholen. Der Schreibende löste eine Frage leider falsch und ging leer aus…
Rund um den Austragungsort im Schulhaus Schänis hingen schöne Bilder. Man erfuhr, dass diese von der ortsansässigen 5. Klasse mit viel Enthusiasmus gemalt wurden. Ganz zum Schluss der Veranstaltung wurden die Besucher darauf hingewiesen, dass ein Newsletter im Sommer folgen wird. An die Presse werde man erst wieder gelangen, wenn man tatsächlich etwas zu berichten habe. 2019 soll überdies wieder ein Event der «Freunde Esaf 2015 Glarus+» über die Bühne gehen.
Um 21 Uhr war die Veranstaltung zu Ende und der Verfasser dieser Zeilen fuhr mit vielen Eindrücken und positiven Emotionen ob diesem jetzt schon weit fortgeschrittenen Generationenprojekt nach Hause. Beeindruckt war man auch über den Enthusiasmus von Jakob Kamm und Roland Anderegg. Es wäre dem Kandidatur-Team zu gönnen, wenn sie den langen Weg, wie eingangs erwähnt, «Top» – «Oben» abschliessen könnten.

feldwaldwiesenblogger

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