Form-Test von Mitte April: Fabian Staudenmann und Pirmin Reichmuth sind mit je drei Schwingfest-Siegen top in die Saison gestartet

Es geht noch zwei Wochen bis zum Start in die diesjährige Kranzfestsaison. Von einigen Spitzenschwingern weiss man, dass sie bereits jetzt schon in Topform sind. Bei anderen tappt man völlig im Dunkeln, da sie noch kein Schwingfest bestritten haben. Der Schwinger-Blog hat den bisherigen Saisonverlauf unter die Lupe genommen.

Text: Schwinger-Blog

Fabian Staudenmann setzte beim Jahresschwinget Thun ein dickes Ausrufezeichen

Bild: Berner Zeitung

BKSV: Fabian Staudenmann ist bereits in Topform

Fabian Staudenmann befindet sich jetzt schon in einer herausragenden Form. Der Schwarzenburger gewann den Hallenschwinget Büren (Schlussgang-Sieg gegen Adrian Walther), den Jahresschwinget Thun (gestellter Schlussgang gegen Kilian von Weissenfluh) und den Worblentaler Hallenschwinget (wiederum Schlussgang-Sieg gegen Adrian Walther). 16 von 18 Gängen dabei gewonnen – das spricht Bände. In dieser Verfassung wird Staudenmann wohl auch bei den Kranzfesten zum Massstab für die anderen Berner werden.

Matthias Aeschbacher hiess vor Wochenfrist der Sieger beim Frühjahrsschwinget Zäziwil. Im Schlussgang bezwang der ESAF-Schlussgang-Teilnehmer von Pratteln seinen Emmentaler Kollegen Stefan Gäumann. Aeschbacher liess zudem mit dem Co-Sieg am Hallenschwinget Oberdiessbach und dem zweiten Rang beim Worblentaler Hallenschwinget seine starke Frühform aufblitzen.

Die beiden Schwingerkönige Christian Stucki und Kilian Wenger sind noch nicht in die Saison eingestiegen. Bei Stucki weiss man mittlerweile, dass er nur noch bei seinem Heimfest, dem Seeländischen Schwingfest in Lyss, antreten wird. Es könnte gut sein, dass Kilian Wenger am Ende dieser Saison ebenfalls die Schwinghosen an den Nagel hängen wird. Über seine momentane Verfassung ist dem Schreibenden nichts bekannt.

Routinier Thomas Sempach überzeugte beim Saisonstart am Berchtoldschwinget und stiess bis in den Schlussgang vor. In diesem musste er allerdings gegen Armon Orlik kapitulieren. Am Hallenschwinget Oberdiessbach, unmittelbar vor seiner Haustür, kehrte der Emmentaler wieder auf die Siegerstrasse zurück und gewann diesen gemeinsam mit Matthias Aeschbacher. Im Schlussgang bezwang Sempach Christian Rüegsegger. 

Adrian Walther erwischte ebenfalls einen starken Saisonstart und trug als Gast beim Hallenschwinget Niederurnen den Sieg davon. Im Schlussgang bodigte er den einheimischen Roger Rychen. Die beiden oben erwähnten Schlussgang-Teilnahmen gegen Fabian Staudenmann lassen zudem erahnen, dass der junge Mittelländer nach der absolvierten Spitzensport-RS auch in diesem Jahr an der absoluten Spitze mitmischen wird.

Remo Käser startete auch gut in die Saison und konnte am 11. Februar sein Heimschwingfest, den Hallenschwinget Kirchberg, für sich entscheiden. Im Schlussgang bezwang er den Seeländer Dominik Roth, welcher sieben Wochen später Sieger am Hallenschwinget Thörigen wurde, und erstmals in seiner Karriere ein Rangschwingfest gewann. Im Schlussgang wurde der Spiess umgedreht: Diesmal hiess der Verlierer Remo Käser.

Fritz Ramseier setzte mit dem Sieg beim Abendschwinget Tafers ein kleines Ausrufezeichen.

Pirmin Reichmuth hat nach drei Saisonsiegen allen Grund zum Jubeln

Bild: Luzerner Zeitung

ISV: Pirmin Reichmuth hat bereits drei starke Ausrufezeichen gesetzt

Er kam, sah und siegte bei 17 von 18 Gängen: Pirmin Reichmuth. Der erste Streich erfolgte am Hallenschwinget Sarnen. Der Zuger bezwang dabei im Schlussgang Michael Gwerder. Der Hallenschwinget Engelberg wurde ebenfalls eine Beute für Reichmuth. Souverän gewann er alle seine sechs Gänge, im Schlussgang war der Urner Michael Zurfluh sein Opfer. Ebenfalls mit sechs Siegkreuzchen ging Reichmuth beim Frühjahrsschwinget Pfäffikon als Tagessieger hervor. Im Schlussgang bodigte der Chamer den Zuger Teamkollegen Noe van Messel. Mit dieser starken Form dürfte Reichmuth bei den bevorstehenden Kranzfesten nur schwer bezwingbar sein. 

Wie gut Schwingerkönig Joel Wicki in dieser Saison drauf sein wird, weiss man noch nicht. Der Sörenberger hat in diesem Kalenderjahr bisher noch kein Schwingfest bestritten. Es ist davon auszugehen, dass Wicki in einer Woche beim Badschwinget in Wolhusen seinen ersten Wettkampf bestreiten wird. Wicki und Reichmuth werden in dieser Saison wohl das Innerschweizer Team als starke Leader anführen.

Mike Müllestein und Michael Gwerder hiessen die beiden Sieger beim Klubschwinget der «Mythenverbändler». Die beiden Trainingskameraden stellten dabei im Schlussgang. Bei Gwerder darf man nach langer Verletzungspause von einem starken Comeback sprechen. Nach dem Hallenschwinget Sarnen stiess er auch beim Frühjahrsschwinget Ibach in den Schlussgang vor. Diesmal ging der Brunner nach dem Schlussgang-Sieg über Mike Müllestein als Sieger hervor.

Noch ein Wort zu Noe van Messel: Nach überstandener Verletzung und Krankheit kann der junge Zuger wieder voll angreifen. Sowohl beim Hallenschwinget Sarnen wie auch beim Frühjahrsschwinget Pfäffikon belegte er den hervorragenden zweiten Schlussrang. Vor ihm war jeweils nur Pirmin Reichmuth klassiert.

Neueidgenosse Joel Ambühl überzeugte mit einem starken zweiten Rang am Hallenschwinget Engelberg. Marcel Bieri startete am Hallenschwinget Sarnen mit Rang neun mässig in die Saison. Der Zuger Eidgenosse wusste sich aber am Frühjahrsschwinget Pfäffikon mit dem guten dritten Schlussrang zu steigern.

Sven Schurtenberger ist der Start in die Saison missraten. Beim Hallenschwinget Engelberg erreichte er mit drei Niederlagen in den ersten drei Gängen nicht mal den Ausstich. Und beim Frühjahrsschwinget Ibach schaute nur der mässige Rang neun (zwei Niederlagen) heraus.

Christian Schuler, einer der Innerschweizer Leader, wollte am Frühjahrsschwinget Ibach in die Saison einsteigen. Krankheitsbedingt musste er sich leider kurzfristig abmelden.

NOSV: Armon Orlik triumphierte am Berchtoldschwinget und am Hallenschwinget Untervaz

Armon Orlik startete bisher an zwei Hallenschwingfesten und gewann sowohl den Berchtoldschwinget (Schlussgang-Sieg gegen Thomas Sempach) wie auch den Hallenschwinget Untervaz (Schlussgang-Sieg gegen Reto Schlegel) souverän. Der «Tapetenwechsel» mit dem Umzug nach Jona und der Einstieg in die Trainingsgruppe mit Werner Schlegel, Damian Ott und Marcel Räbsamen scheint bereits seine ersten Früchte zu tragen. 

Samuel Giger, der unbestrittene Leader der Nordostschweizer, ist zwar beim Berchtoldschwinget in die Saison gestartet. Zum Auftakt verlor der Thurgauer aber überraschend gegen Steve Duplan, wobei er sich am Nacken wehtat. Nach dem zweiten Gang gab Giger auf und musste hernach die Nackenverletzung auskurieren. Dies hatte zur Folge, dass er auch beim Rheintal Oberländer Verbandsschwingfest (ROVS) in Altstätten fehlte. Auf Nachfrage bestätigte der Gewinner der letztjährigen Jahreswertung, dass die Verletzung wohl auskuriert sei, er aber zum Zeitpunkt des «ROVS» noch nicht so weit war, um wettkampfmässig zu schwingen.

Ebenfalls schon in einer beneidenswerten Form befindet sich Domenic «Dodo» Schneider. Der Thurgauer gewann den Lichtmess-Schwinget in Gais und das angesprochene «ROVS». In Gais bodigte Schneider im Schlussgang Werner Schlegel, in Altstätten reihte er seinen Bruder Mario unter die Verlierer. Eine Woche zuvor stiess «Dodo» am Hallenschwinget Chavornay bis in den Schlussgang vor. In diesem fand er allerdings in Lario Kramer seinen Meister.

Apropos Werner Schlegel: Nach der starken Vorstellung in Gais liess sich der Absolvent der Spitzensport-RS zuletzt fürs «ROVS» entschuldigen. An diesem startete hingegen sein Toggenburger Kollege Damian Ott. Der Kilchberger Co-Sieger von 2021 zeigte einen guten Wettkampf und belegte in der Endabrechnung Rang fünf.

Roger Rychen fiel mit der Schlussgang-Teilnahme am Hallenschwinget Niederurnen auf. Wie bereits erwähnt, verlor der Glarner diesen allerdings.

Etwas speziell war das Teilnehmerfeld beim Schaffhauser Frühlingsschwingfest. Von den Nordostschweizer Spitzenschwingern liess sich nur gerade Altmeister Stefan Burkhalter blicken. Kein Wunder, wurde das Fest an der Ranglisten-Spitze zu einer reinen Angelegenheit für die Luzerner Gäste vom Schwingklub Rottal und Umgebung. Leon Riebli stellte im Schlussgang zwar mit Valentin Mettler. Der Vorsprung reichte allerdings zum alleinigen Tagessieg für den Luzerner.

Romain Collaud liess das Sägemehl in dieser Saison bereits ordentlich stieben

Bild: La Liberté

NWSV: Joel Strebel ist der Start in die neue Saison geglückt

Joel Strebel überzeugte beim Hallenschwinget Lenzburg, dem Saisonstart in der Nordwestschweiz. Der Aargauer bezwang im Schlussgang Neueidgenosse Tobias Widmer, und zwar schon nach 14 Sekunden mit einem Übersprung. Teamleader Nick Alpiger musste bei diesem Schwinget aus einem erfreulichen Grund absagen: Er wurde just in dieser Zeit Vater. Alpiger startete 2023 bisher an zwei Schwingfesten und hinterliess einen starken Eindruck. Als Gast wurde er beim Berchtoldschwinget hervorragender Zweiter und beim Hallenschwinget Sarnen landete er auf dem guten dritten Rang. 

Neueidgenosse Adrian Odermatt startete mit dem vierten Rang beim Hallenschwinget Kirchberg und dem dritten Rang in Lenzburg gut in die Saison. Am Hallenschwinget Lenzburg glückte auch den beiden Eidgenossen Lukas Döbeli (dritter Rang) und Patrick «Räbi» Räbmatter (vierter Rang) der Saisonstart.

Andreas Döbeli ist nach seiner Kreuzbandverletzung auf einem guten Weg. Der Aargauer Eidgenosse wird aber vermutlich erst im Verlaufe des Sommers wieder an Schwingfesten teilnehmen können.

SWSV: Drei Eidgenossen mit je einem Sieg

Beim Saisonstart der Südwestschweizer am Hallenschwinget Aigle triumphierten Mickael MattheySteve Duplan und Philipp Aellen gemeinsam. Der Schlussgang zwischen Matthey und Ivan Mollet endete dabei gestellt. 

Den Hallenschwinget im neuenburgischen Corcelles entschied Neueidgenosse Romain Collaud überzeugend mit sechs Siegen zu seinen Gunsten. Im Schlussgang bezwang er den Nichtkranzer Grégoire Loup.

Lario Kramer hiess der Sieger beim Hallenschwinget in Chavornay. Im Schlussgang bodigte der Freiburger niemand Geringeres als den Thurgauer Gast Domenic Schneider.

Beim Abendschwinget im freiburgischen Tafers standen sich zwei Berner Gäste im Schlussgang gegenüber: Lars Zaugg und Dominik Gasser. Da die Begegnung gestellte endete, erbte Klubkollege Fritz Ramseier den Tagessieg.

Benjamin Gapany musste beim Rheintal Oberländer Verbandschwingfest wegen Rückenproblemen auf einen Einsatz verzichten. Eine Woche später blieb der Freiburger beim Frühjahrsschwinget Ibach mit Rang acht unter seinen Verhältnissen.

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